Die Zeit fließt nur so dahin und in den vergangenen Wochen und Monaten ist eines immer wieder Gast in meinem Gedankenkarussell: wann ist der richtige Zeitpunkt? Gibt es den eigentlich?
Ich glaube mittlerweile, dass Pläne vor allem aus dem Grund scheitern, weil ihre Zeit noch nicht gekommen ist.
Es gibt Menschen, die legen mit 18 ihren Lebensweg fest und verfolgen diesen dann so gradlinig, dass man ihnen auf ihrer Überholspur nur noch nachschauen kann. Ich dagegen habe mich schon in so vielen verschiedenen Lebensweg-Varianten gesehen und nachher kam es halt doch ganz anders. Ich könnte das jetzt hier im einzelnen beschreiben, aber das ginge dann doch zu weit.
Durch Leben ohne Brechstange
Vielleicht liegt es an mir und meiner Taktik, mit der Brechstange mein Lebensmodell durchzusetzen. Denn sind wir mal ehrlich, es ist so ein wenig wie die Sache mit der Kindererziehung: als Kinderlose weiß man ALLES über Kinder und wie man sie am besten erzieht, hütet, großzieht…und dann kommt es eben doch anders. Und warum? Weil dieser kleine Mensch eben seinen eigenen Kopf, sein eigenes Tempo hat und individuelle Umstände umgeben. Genauso ist es mit uns. Mit unserem Leben. Eigentlich sind wir lebenslang Kinder!
Lebenslanges Lernen – fürs Leben lernen, vom Leben lernen
Keiner von uns beendet sie Schule und ist ein fertiger Mensch. Kein Uniabsolvent ist allwissend und auch nach Kind 1-3 kann man immer noch dazu lernen.
Ich bin jetzt 30 und bin noch lange nicht fertig. In manchen Momenten fühle ich mich viel zu jung für dieses Leben. Nicht überfordert, sondern einfach noch nicht 30.
Lebenslanges Lernen macht aus uns tolerante und neugierige Menschen. Und das finde ich gut. Manchmal ärgere ich mich, dass ich nicht die heiligen Drei der Mittelschicht (Uniabschluss, 2 Kinder, Eigenheim) vorschriftsmäßig absolviert habe. Und dann schaue ich mich um und bemerke, dass es eigentlich keine Rolle spielt, in welchem Alter ich ein bestimmtes Level im Statussymbol-Quartett erreicht habe. (Okay, ich bin wohl gerade vom Thema etwas abgewichen. Es sollte doch um das lebenslange Lernen, um Pläne und den richtigen Zeitpunkt gehen.)
Ein Topf voller Optionen. Der Bauch entscheidet!
Tagtäglich treffe ich Kopfentscheidungen. Im Job, im Haushalt, im Alltag. Aber der Lebensweg kann sich auch mal nach Gefühl ändern.
Zum Beispiel, wenn ich lieber einen Angehörigen pflegen möchte, anstatt sich mit 100% auf eine Prüfung vorzubereiten. Man einen Traumjob ziehen lässt, weil die Nähe zu Familie und Freunden einfach wichtiger ist. Wenn man sich bewusst wird, dass man nicht alle Wege gleichzeitig gehen kann, wohl aber nacheinander. Einfach um die eigenen Kräfte zu schonen.
Pläne sind gut, aber für ihren Erfolg sind viele Faktoren zuständig. Es kommt: Alles zu seiner Zeit!
Und wie ist es bei euch? Bauch oder Kopfmensch – wie entscheidet ihr?