Alles, was ich sehe

Von Privatkino
Titel: Alles, was ich sehe
Originaltitel: The One Thing
Autor: Marci Lyn Curtis
Genre: Jugendbuch ab 14 Jahren
Verlag: Königskinder Verlag
Format: Hardcover, 432 Seiten
ISBN: : 978-3551560223


Kauft doch wieder einmal in eurer örtlichen Buchhandlung ein!

Maggie hasst ihr neues Leben als Blinde. Sie will keine tapfere Kranke sein, und auf Unterricht von anderen Blinden kann sie gut verzichten. Nach einem missglückten Streich passiert es: Sie kann wieder sehen! Nur einen Ausschnitt der Welt, genauer: einen zehnjährigen Jungen namens Ben. Mit Hilfe des altklugen und hinreißenden Jungen scheint sie einen Teil ihres alten Lebens zurückzubekommen. Und Bens großer Bruder Mason ist Sänger in Maggies Lieblingsband. Und ziemlich attraktiv. Doch er lässt sie abblitzen, weil er denkt, dass Maggie ihre Blindheit vortäuscht – was ja irgendwie stimmt.
Dann kommt heraus, warum sie ausgerechnet Ben sehen kann. ©Königskinder Verlag

Ein Königskind also. Eines, welches schon seit einer kleinen Ewigkeit auf meiner Wunschliste stand und eigentlich letztlich nur eingezogen ist, weil ich in der Buchhandlung nichts anderes gefunden habe. Man sieht, ich habe sehr reiflich überlegt.

Für mich der schlimmste Alptraum: blind werden.
Es ist vermutlich ein wenig anders, wenn man es von Geburt aus ist, sicherlich hadert man dann trotzdem ein wenig mit dem Schicksal, weil einem so viel verborgen bleibt, aber extrem schrecklich muss es sein, wenn dir das Augenlicht genommen wird, wo du doch schon die Farben der Welt kanntest.
So geht es Maggie, sie ist durch eine schwere Hirnhautentzündung, vor circa einem Jahr, erblindet. Las sie früher gerne, steht sie heute mit der Brailleschrift auf Kriegsfuß, ihr Leidenschaft Fußball musste sie an den Nagel hängen und während das Leben für alle anderen weiterzugehen scheint, ist ihres in einem kompletten Stillstand geraten.

Ich glaube, besonders gut an dem Buch hat mir gefallen, wie Maggie mit ihrer Erblindung umgeht, nämlich mal gar nicht. Sie ist deprimiert, lustlos und möchte sich kein neues Leben aufbauen, weil ihr altes großartig war und es zu verlieren, schmerzt einfach zu sehr.
Ihre Fassade ist aus Sarkasmus errichtet, der wirklich grandios gesetzt ist und ziemlichen Spaß beim Lesen macht, obwohl man dahinter jedesmal ihren Schmerz erkennt. Allerdings, so kommt es mir vor, war sie vor ihrer Erblindung auch schon ein ziemlich sarkastischer Menschen, zumindest wenn man auf ihre Umgebung vertraut.
Einerseits wollte ich manchmal lachen, weil ihre Sprüche so witzig waren und andererseits waren sie so schmerzhaft, dass sie alles in mir verkrampfte.

Und dann war da Ben, der so viel mehr ist, als ein 10-jähriger Junge.
Geboren mit einen offenen Rücken, braucht er Krücken, um gehen zu können, doch wenn er im Wasser ist, ist er frei – seine Leidenschaft ist das Schwimmen.
Der Zufall hilft, das Maggie und Ben sich treffen. Gut, nicht außergewöhnlich, außergewöhnlich ist jedoch das Maggie Ben sieht. Warum? Nun, man erfährt es im Laufe der Geschichte und es war wohl ein Grund, warum ich das Buch nicht lesen wollte.
Leider wurde ich durch ein paar Rezensionen in diese Richtung gespoilert und dachte mir dann, dass mir der Überraschungsmoment des Buches genommen worden ist.
Man hab ich mich getäuscht!

Sollte tatsächlich jemand noch gespoilert worden sein – lest dieses Buch trotzdem, weil es  einfach der Oberwahnsinn ist!

Ben ist …. einfach Ben. Er besitzt einen so wunderbaren Charakter, dass ich mich in ihn sofort verliebt habe. Er sagt, was er denkt, doch er denkt überlegt. Wisst ihr, er lässt sich nicht wirklich beschreiben, weil jede Beschreibung ihn niemals gerecht werden würde. Er ist einfach Ben.

Und Ben und Maggie zusammen, ist so unglaublich fantastisch, einzigartig und


Es ist einfach perfekt. In jeder Hinsicht.

Ach ja, dann gibt es da noch Mason, den Bruder von Ben, der sich in Maggies Herz schleicht. Bei zwei so starken Charakteren geht er ehrlich gesagt ein wenig unter, wie er in Geschichte sich einfügt, ist absolut stimmig, aber letztlich bleibt er doch im Schatten, wenn auch die Geschichte ohne ihn überhaupt nicht funktionieren würde, weshalb er doch eine Wichtigkeit besitzt. Besonders froh bin ich allerdings, dass die Liebesgeschichte authentisch gehalten wurde und sich somit perfekt, in eine perfekte Geschichte eingefügt hat.

Wunderbare Rezensionen zu dem Buch findet ihr euch hier:
Nana – what else?Tintenmeer und Annas Bücher Stapel