Alles über Schwedenkräuter – Rezepte, Wirkung und Anwendung

Wer kennt ihn nicht aus seiner Kindheit – den Schwedenbitter. Schwedenkräuter haben eine lange Tradition und das nicht ohne Grund. Wie die starken Heilkräuter angewendet werden und wie man selbst Tinkturen, Cremes und mehr mit ihnen ansetzt, erfahren sie in diesem Beitrag auf naturalsmedizin.com.

Geschichtliches zu den Schwedenkräutern

Die schwedischen Ärzte beziehungsweise Chemiker Urban Hjärne und Claus Samst haben auf Kungsholmen in Schweden mit „geheimen“ Zutaten eigene Medikament hergestellt. Bereits 1692 wurde die Berechtigung erteilt das Medikament Elexir amarum in den Apotheken zu verkaufen. Claus Samst hat im 18. Jahrhundert dann dieses Medikment wiederentdeckt und vertrieben. Aber auch Paracelsus hatte im 16. Jahrhundert einen ähnlichen Trank aus ähnlichen Heilkräutern im Einsatz. Richtig bekannt wurde aber der Schwedenbitter 1980 durch Maria Treben, die das heilende Getränk in ihrem Bestseller „Gesundheit aus der Apotheke Gottes“ vorgestellt hatte.

Alles über Schwedenkräuter – Rezepte, Wirkung und Anwendung

http://creativecommons.org/licenses/by/2.5/

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Paracelsus arbeitete bereits im 16. Jahrhundert mit Schwedenkräuter

Übrigens: Claus Sams wurde 104 Jahre alt und starb an einem Reitunfall. Laut Überlieferungen hat er sich bester Gesundheit erfreut.

Dass unsere Urahnen uns vielleicht etwas voraus hatten, zeigt auch, dass bereits im Mittelalter Bitterkräuter fixer Bestandteil der Ernährung waren (heute finden sie leider nur sehr selten den Weg auf den Speiseplan). Und das nicht ohne Grund! Lesen sie hier, warum Bitterkräuter so wichtig sind für uns:

Anwendung der Schwedenkräuter

Die Wirkung der Schwedenkräuter ist vor allem in den Bitterstoffen (Amara) zu suchen. Bitterstoffe regen die Verdauung an, indem sie über die Geschmacksknospen und den Vagusnerv die Sekretion von Speichel, Magensaft, Gallensaft und Bauchspeichel erhöhen. Aus diesem Grund helfen sie bei der Linderung von Völlegefühl, Blähungen und anderen Bauchbeschwerden. Gleichzeitig regen sie den Stoffwechselprozess an, wodurch der Organismus gestärkt wird. Die verdauungsfördernde Wirkung ist jedoch nur eine von vielen Wirkungen der Kräutermischung.

Weitere Informationen zum Stoffwechsel und dessen entscheidende Rolle für eine nachhaltige Gesundheit finden sie hier:

Weitere Anwendungsgebiete der Schwedenkräuter

Innerliche Anwendung

  • Magenkrämpfe
  • Verstopfung
  • Leber- und Gallenerkrankungen
  • Halsschmerzen
  • Fieber
  • Nierenerkrankungen
  • Gicht
  • Rheuma
  • Blutarmut
  • Grippe
  • Verdauungsstörungen
  • Zahnschmerzen
  • und viele mehr

Die Liste der möglichen Anwendungsgebiete könnte noch fortgesetzt werden. Allerdings zeigt sich aus der Erfahrung heraus, dass die Zusammensetzung der Kräuter und deren Inhaltsstoffe vor allem bei Magen- und Darmproblemen, sowie Leber- und Gallenerkrankungen eine ideale, bewährte Arznei sind.

Äusserliche Anwendung

  • Narben
  • Wunden
  • Ausschläge
  • Furunkel, Akne
  • Nagelbettentzündung
  • Muskelzerrungen
  • Verspannungen
  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Rheuma
  • Hämorrhoiden
  • Zahnfleischentzündungen
  • Warzen und Hühneraugen

Auch diese Aufzählung verdeutlicht, dass die Schwedenkräuter in früheren Jahren nicht selten als Allheilmittel eingesetzt wurden. Es steht außer Frage, dass die Mischung dieser tollen Heilkräuter in vielen Bereichen ihre Wirkung entfaltet, allerdings zeigt die Praxis, dass es sich lohnt,  jede Erkrankung ganzheitlich zu betrachten und individuell zu behandeln. Dadurch wird der Behandlungserfolg nachhaltiger.

Bestandteile der Schwedenkräuter

Schwedenkräuter basieren vorwiegend auf pflanzlichen Bestandteilen. Allerdings sind auch mineralische Stoffe wie:

  • roter Ton und
  • Kieselerde

nicht selten Bestandteil der Kräutermischung.

Folgende Kräuter sind fixe Bestandteile der Schwedenkräuter-Mischung:

  • Angelikawurzel
  • Aloe vera
  • Eberwurzel
  • Zittwerwurzel
  • Rhabarberwurzel
  • Senneswurzel
  • Kampfer
  • Myrrhe
  • Safran
  • Theriak venezian

Im Handel sind heute Mischungen mit unterschiedlichen Bestandteilen erhältlich. Grundsätzlich handelt es sich aber bei den hier angeführten um jene, die in der Regel fixer Bestandteil sind.

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Myrrhe – fixer Bestandteil der Schwedenkräuter

Schwedenkräuter haben eine entzündungshemmende, antibakterielle und durchblutungsfördernde Wirkung.

Details aus pharmazeutischer Sicht, sowie Hinweise zur Einnahme finden sie hier:

Schwedenkräuter selbst ansetzen – Rezepte

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Wermut darf nicht fehlen…

Kleiner Schwedenbitter

Der kleine Schwedenbitter enthält weniger Kräuter, als sein großer Bruder und es wird zusätzlich auf die Beigabe von Kiesel- und Tonerde verzichtet.

  • je 10 Gramm Aloe, Zittwerwurzel, Kampfer, Sennesblätter, Angelikawurzel, Theriak venezian und Manna cannelatta
  • je 5 Gramm Eberwurzel und Myrrhe
  • sowie 0,2 Gramm Safran

Großer Schwedenbitter

  • je 35 Gramm Muskatnuss
  • je 26 Gramm Wermut
  • je 18 Gramm Rhabarberwurze, Therak venezian, Kalmuswurzel
  • je 13 Gramm Myrrhe
  • je 9 Gramm Zittwerwurzel
  • je 7 Gramm Angelikawurzel, Kieselerde, Enzianwurzel
  • je 5 Gramm roter Ton, Lärchenschwamm
  • je 4 Gramm Eberwurz
  • je 2 Gramm Muskatblüte, Bibergeil, Tormentill, Kampfer und Sennesblätter
  • je 1 Gramm Safran

Es empfiehlt sich die Kräuter in der gut sortierten Apotheke zu kaufen! Gerade bei den Wurzeln sind Verwechslungen rasch möglich und sehr gesundheitsgefährdend. Nach Möglichkeit und wenn erhältlich sollten sie Bio-Qualität bevorzugen.

Zubereitung der Schwedenkräuter (groß und klein)

Verteilen sie die Kräuter in einem Topf zu gleichen Teilen. Die Kräuter sollten ungefähr ein Fünftel des Gefäßes einnehmen. Anschließend geben sie 1 1/2 – 2 1/2 Liter Doppelkorn oder Obstler hinzu. Verschließen sie das Gefäß und schütteln sie das Ganze gut durch.

Stellen sie anschließend das Gemisch an einen warmen Platz und lassen sie es für 14 Tage ziehen. Wichtig: schütteln sie den Topf 1-2 Mal täglich gut durch.

Anschließend seihen sie das Ganze durch einen Filter ab. Die Flüssigkeit anschließend in dunkle Fläschchen geben und gut verschlossen verwahren.

Hinweis: wenn sie einen empfindlichen Magen-/Darm haben, dann reduzieren sie die Beigabe von Sennesblättern, Rhabarber

und Aloe – diese haben eine abführende Wirkung.

Beim Kampfer sollten sie ausschließlich auf den chinesischen Naturkampfer setzen!

Schwedenkräuter – Lebenselexier

Dieses Rezept ist nur leicht abgewandelt – tut aber seine gute Wirkung. Es wird von vielen als Lebenselexier bezeichnet und das nicht ohne Grund.

  • je 20 Gramm Angelikawurzel, Naturkampfer, Manna cannelatta, Rhabarberwurzel, Theriak venezian, Zittwerwurzel
  • je 10 Gramm Aloe Vera, Eberwurzel, Myrrhe, Wermut
  • 0,4 Gramm Safran

Die Zubereitung erfolgt wie oben angeführt – mit folgender Ausnahme: das Gemisch wird 14 Tage lang – wie zuvor – an einem warmen Platz aufbewahrt und täglich geschüttelt. Anschließend lässt man das Ganze weitere 6 Monate lang ziehen und seiht erst hernach ab. Es versteht sich von selbst, dass sich bei der längeren Ruhezeit die Wirkung mehr entfaltet! Die Wartezeit lohnt sich und das Lebenselexier tut anschließend seinen Zweck!

-> Empfehlung: nehmen sie den Schwedenbitter am Morgen und am Abend ein. Sie nehmen hierfür einen Esslöffel und geben ihn in ein Glas Wasser, Tee oder Apfelsaft. Die beste Wirkung wird erzielt, wenn man diese Mischung vor dem Essen einnimmt.

Schwedenkräuter-Umschlag

Betropfen sie ein Stück Watte mit den Schwedenkräutern und legen sie es anschließend auf die betroffene Stelle. Wichtig: damit die Haut nicht gereizt wird, sollten sie die Körperstelle zuvor mit Ringelblumensalbe einreiben. Anschließend umwickeln sie den Wattebausch mit einer Folie und geben ein Tuch darüber. Lassen sie den Umschlag für 3-4 Stunden einwirken. Wer allergisch auf Plastik reagiert, kann darauf auch verzichten.

Schwedenkräuter-Creme nach Maria Treben

Die Creme nach einem Rezept von Maria Treben ist ideal bei Gelenksbeschwerden, Muskelverspannungen oder Rheuma. Für die Creme am besten geeignet ist der selbst angesetzte große Schwedenbitter.

Zusätzlich benötigen sie:

  • 25 ml Bio-Olivenöl
  • 4 Gramm Bienenwachs
  • 15 Gramm Lanolin anhydrid
  • 25 ml Schwedenbitter
  • 10 Tropfen Teebaumöl

Vermischen sie in einem Glas das Olivenöl, das Bienenwachs und Lanolin. Den Schwedenbitter geben sie in ein separates Glas. Geben sie beide Gläser in ein heißes Wasserbad. Sobald sich die Bestandteile Olivenöl, Bienenwachs und Lanolin aufgelöst haben, geben sie unter ständigem Rühren die Schwedenkräuter hinzu. Rühren sie die Creme, bis sie etwas ausgekühlt ist. Geben sie anschließend das Teebaumöl hinzu. Wer etwas besonders Gutes tun will, fügt 5 Tropfen Vitamin E bei. Füllen sie die Creme in einen Tiegel und lagern sie die Creme kühl.

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Gutes Olivenöl – Bestandteil der Schwedenkräuter-Creme

Weiterführende Informationen

Naturheilzentrum Doris Jäger

Frickenescherweg 5, A-6922 Wolfurt

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Naturheilzentrum

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