Alles nur Quark… österreichischer Topfenstrudel

Von Kunstdesbackens

Österreichischer geht es wohl kaum. Egal ob Apfelstrudel, Milchrahmstrudel, Topfenstrudel,... die Strudel gelten heute als Inbegriff der österreichischen Mehlspeisenküche.

Topfenstrudel (auch Quarkstrudel, ungarisch Túrós rétes genannt) besteht aus einem Strudel- oder Blätterteig und ist mit Quark (österreichisch Topfen genannt) oder Saurer Sahne (österreichisch Rahm genannt) gefüllt. Er wird klassischerweise mit Rosinen gefüllt und mit Vanillesauce serviert. Man kann ihn kalt oder warm essen.

Das Wort Strudel stammt vom althochdeutschen stredan (wallen, brausen) ab und weist auf die schneckenförmige Form des Strudels hin.

Er fand ursprünglich über Ungarn seinen Weg in die Wiener Küche.

Vermutlich stammt der hauchdünn gezogene Teig ursprünglich aus dem orientalischen Raum. Der Strudelteig soll über Nordafrika bis nach Spanien und Frankreich gelangt sein, von wo aus er weiter nach Norden und Osten verbreitet wurde. In historischen Kochbüchern wird der Strudelteig noch als Spanischer Teig bezeichnet. Die Mauren Spaniens rollten den Strudel jedoch nicht schneckenförmig zusammen, sondern legten den Teig abwechselnd mit der Füllung schichtweise übereinander.

Die Türken sorgten durch ihre Eroberungszüge in Europa für die weite Verbreitung des Strudelteiges. Die Mehlspeise war besonders gut als Marschverpflegung geeignet, da sie lange haltbar war. Der Strudel gelangte über die Balkanländer der Habsburgermonarchie nach Ungarn.

Von Ungarn aus kam der Strudel nach Österreich. Er wurde von der Wiener Küche aufgegriffen und weiterentwickelt.

Unter Strudel wird heute eine Mehlspeise aus einer gefüllten und gebackenen Teigrolle verstanden, die je nach Rezept aus Strudel-, Blätter- Mürb- oder Germteig zubereitet wird. Die Füllungen können dabei von Obst über Quark, Fleisch, Fleischwaren bis hin zu Gemüse variieren.

Früher, wo es noch keinen Backofen gab wurde der Strudel in einer gusseisernen Pfanne mit Deckel über offenem Feuer gebacken (Reinstrudel) oder auch gekocht.

Es gibt drei verschiedene Teíge mit denen man einen Strudel zubereiten kann...

  1. Der Mürbteig: Er ist ein sehr beliebter Strudelteig. Durch die Butter bekommt er ein feines volles Aroma. Die dicke Außenschicht hält die Füllung beisammen und sorgt so für einen herzhaften Geschmack.
  2. Der Blätterteig: Die Herstellung des Blätterteiges ist sehr aufwändig. Er besteht aus mehreren Schichten, die sich wie Blätter hier und da von einander abheben. Je mehr Schichten der Blätterteig hat, desto intensiver ist der Geschmack. Die Luft zwischen den verschiedenen Schichten lässt die Aromen stärker zum Vorschein treten.
  3. Der Ziehteig: Er ist ein zarter leichter Strudelteig. Er ist kalorienarm und bekömmlich. Der Teig wird bei der Zubereitung so dünn ausgerollt und gezogen, dass man durch ihn hindurch fast eine Zeitung lesen könnte. Daher ist besonderes Fingerspitzengefühl gefragt, damit der Teig nicht reißt.

Welcher Teig schmeckt euch am Besten?

In Österreich werden viele Redensarten und Sprichwörter mit dem Wort „Strudel" in Verbindung gebracht. Ein altes Sprichwort besagt, dass eine verliebte Köchin den Besten Strudel macht. Ihr gelingt es den Teig so dünn auszurollen, dass sie ihre Liebesbriefe durch ihn hindurch lesen kann ❤

Wenn sich etwas „wie ein Strudel zieht"... geht nichts weiter und einer „der sich abstrudelt" arbeitet hart oder müht sich ab.

Hier nun mein Rezept für den Topfenstrudel 🙂 Für eine Kastenform mit 25cm Länge.

  • Die Zutaten zu einem Teig verkneten.
  • 30min. ruhen lassen.

Für die Quarkfüllung:

800g Quark
180g Zucker
45g Mehl
3 Eier
130g Butter flüssig
Salz, Vanille, Zitronenschale

Rosinen

  • Quark, Zucker, Mehl, Eier, Salz, Vanille und Zitronenschale glatt rühren.
  • Die flüssige Butter zum Schluss dazu geben.
  • Den Teig auf ca. 1- 1,5mm ausrollen.
  • Auf ein Geschirrtuch legen. Wenn der Teig noch nicht die gewünschte Größe hat, den Teig etwas ausziehen.
  • Mit der Quarkmasse bestreichen.
  • Rosinen drauf verteilen.
  • Die Ränder etwas einklappen und zusammenrollen.
  • Mit Hilfe des Geschirrtuchs den Strudel in eine gefettete Kastenform legen.
  • Mit Ei bestreichen.
  • Bei 200°C solange Backen bis er hellbraun oben geworden ist.
  • Auskühlen lassen.

Zum Schluss könnt ihr ihn mit Puderzucker bestäuben. Voila... fertig ist der Leckerbissen 😀

Ihr könnt ihn warm oder kalt servieren... mit Vanillesauce, Vanilleeis, einen Spritzer Schlagsahne oder einfach ohne etwas dazu. Aber auch eine fruchtige Kirschsoße würde perfekt dazu passen.

Probiert es aus und lasst euch diese österreichische Mehlspeise einfach auf der Zunge zergehen 🙂 Mmmmhhh lecker kann ich dazu nur sagen!

Habt eine schöne Woche und strudelt euch nicht zu sehr ab 😛

Quellen:https://www.wien.info/de/einkaufen-essen-trinken/wiener-kueche/rezepte/Topfenstrudel, https://www.bmlfuw.gv.at/land/lebensmittel/trad-lebensmittel/speisen/apfelstrudel.html