Alles in Butter? – Preis-Rallye bei Milchprodukten ab Herbst

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Ab Herbst werden alle Milchprodukte empfindlich teurer. Ob Joghurts, Sahne, Käse oder Butter: Ab Ende des Sommers werden die Verbraucher ganz tief in die Tasche greifen müssen, wie einer von Europas grössten Herstellern von Milchprodukten gegenüber Uhupardo versicherte: “Unsere Lager haben sich wie immer über den Winter geleert. Jetzt müssten sie für den kommenden Herbst wieder aufgefüllt werden, aber es kommt aum etwas rein, wir liegen 50 Prozent unter Ziel.” Gründe sind laut Unternehmenssprecher die enorm gestiegenen Rohstoffkosten aller Art an allen Börsen, Futtermittel inklusive.

Es werde bei allen Milchprodukten “ab Herbst garantiert eine satte Preis-Rallye” geben, versichert das Unternehmen in Süddeutschland. Butter sei schon jetzt “weit weg von billig”, doch das ist offensichtlich erst der Anfang: “Wir können zum Beispiel auf Anfragen von neuen Butter-Kunden gar keine Angebote mehr verschicken, egal zu welchem Preis, die produzierte Menge reicht kaum noch für unsere Bestandskunden. Das ist eher Zuteilung heute, Wettbewerb hat sich erledigt.” Wahrscheinlich werde man die Exportmengen nach Asien und Afrika zurückschrauben müssen”, setzt der Sprecher hinzu, “um wenigstens unsere Kunden in Europa überhaupt noch mit Milchprodukten versorgen zu können.”

Das ist dann wohl das Gegenteil von “Butterberg” und “Milchsee”, Sie erinnern sich? Subventionspolitik hatte dafür gesorgt, dass Bauern ihre Erzeugnisse zu staatlich garantierten Abnahmepreisen verkaufen konnten, so dass es zu dieser Zeit besonders bei Milch zu faktischen Festpreisen kam, die nur wenig um den jeweiligen Interventionspreis schwankten. Aufgrund dieses Anreizes stieg die Produktion an Getreide, Vieh, Milch und Milcherzeugnissen wie Butter usw. sprunghaft an, bis die Produktion gegen Ende der 1970er-Jahre den Bedarf weit überstieg. Somit sank der Preis der Waren auf dem Markt, und der Staat kaufte immer mehr überschüssige Ware, die dann gelagert wurde – der Butterberg.

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Um die Bestände zu verringern, wurde über mehrere Jahre, zuletzt 1985, im Dezember die sogenannte Weihnachtsbutter verkauft. Dies erfolgte auf Anweisung des Bundesernährungsministeriums. Die Butter wurde zunächst (z. B. 1979) um 50 Pfennig, später um 70 Pfennig, pro 250 Gramm günstiger angeboten. Damit sollte der Preis unter der Schwelle von 2 DM bleiben. Die Abgabe war auf vier Pakete je Familie begrenzt. Die 250-Gramm-Pakete trugen die Aufschrift „Molkereibutter aus Interventionsbeständen“. Interventionsbestände sind durch staatlich garantierte Abnahme von Agrarprodukten entstandene Lagerbestände. Die Weihnachtsbutterverkäufe trugen geringer als geplant zum Abbau des Butterberges bei.

Heute dagegen sorgen vor allem Börsenspekulationen dafür, dass sich die Rohstoffe enorm verteuern und damit Milchprodukte für die einen unerschwinglich werden … und die anderen erst gar keine mehr bekommen.

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