Alles in Balance – Gesundheit durch einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt

Einführende Informationen

Eine Übersäuerung geschieht durch das Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Die Hauptauslöser für eine Übersäuerung sind ungünstige Ernährungsgewohnheiten, Umweltgifte, die Einnahme von Medikamenten, Stress und Bewegungsmangel.

Insgesamt gibt es drei Stufen der Übersäuerung:

  1. Latente Übersäuerung
  2. Chronisch-latente Übersäuerung
  3. Akute Übersäuerung

Bei den ersten beiden Stufen kann es zu einem oder mehreren der folgenden Symptome kommen:

  • Allgemeines Unwohlsein, erhöhte Infektanfälligkeit
  • Sodrennen, Blähungen und Bauschmerzen, Magen-Darm-Störungen
  • Juckreiz der Haut, Neurodermitis, fahle entzündliche Haut, trockene Haut
  • Matte Haare, Haarausfall
  • Erschöpfung, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche
  • Rheumatische Erkrankungen, Gicht
  • Entzündliche Bindegewebsschäden, anhaltende Entzündungen oder Eiterungen
  • Durchblutungsstörungen, kalte Hände oder Füße, Kopfschmerzen, Migräne

Alle genannten Symptome sind ein Zeichen dafür, dass der Körper mit Hilfe verschiedener regulierender Organe für einen gleichbleibenden ph-Wert im Blut zu sorgen versucht. Diese Organe werden auch als Säurepuffer bezeichnet. Sind alle Säurepuffer aufgebraucht, fällt der Blut-ph-Wert in einen sauren Bereich und kommt zu einer akuten Übersäuerung. Diese muss intensivmedizinisch behandelt werden und stellt eine lebensbedrohliche Situation dar. Zu den Säureregulatoren gehören:

  • Die Knochen – Aus den Knochen wird unter anderen das eingelagerte Kalzium abgezogen, um einer Übersäuerung des Körpers entgegen zu wirken.
  • Die Leber – Sie wandelt Säure in Wasser und Harnstoff um. Beides wird nach der Umwandlung ausgeschieden.
  • Die Lunge – Säuren werden in Form von Kohlendioxid über die Lunge abgeatmet.
  • Die Haut – Durch den vom Körper produzierten Schweiß, werden ebenfalls Säuren abtransportiert.
  • Die Nieren – Über die Nieren werden überschüssige Säuren ausgeschieden.
  • Der Darm – Er transportiert alle Abfallprodukte ab, die die anderen Puffer-Organe produzieren und nicht von den Nieren ausgeschieden werden.

Grafik ph-WertNeben den aufgeführten Symptomen, lässt sich eine Übersäuerung auch anhand des Urin-ph-Wertes feststellen. Hierfür werden über 3 Tage tgl. 7 Messungen durchgeführt und in eine Tabelle eingetragen (Siehe Grafik). Die Teststreifen für die Messung des ph-Wertes gibt es beispielsweise unter dem Namen „tri.balance-pH-Teststreifen“. Diese bekommt man in jeder (Online-) Apotheke. Auch kann der Hausarzt / Alternativmediziner durch eine gründliche Diagnostik herausfinden, wie es um die Säure-Basen-Balance im Körper bestellt ist.

Befindet sich der Körper in einer dauerhaften Übersäuerung werden folgende Erkrankungen in ihrer Entwicklung unterstützt:

  • Depression und Burn-Out
  • Hyperaktivität
  • Übergewicht
  • Gicht
  • Allergien
  • Arterienverkalkung
  • Bindegewebserkrankungen
  • Osteoporose
  • Migräne
  • Rheuma
  • Neurodermitis
  • Herzinfakt
  • Krebserkrankungen
  • Galle-/ Nierensteine
  • Magen-Darm-Geschwüre
  • Schmerzsyndrome
Schutz vor Übersäuerung

Das beste Mittel gegen eine Übersäuerung des Körpers ist es, es erst gar nicht so weit kommen zu lassen. Daher empfehle ich:

  • Viele basische Lebensmitteln zu sich zu nehmen (Vollwerternährung)
  • Nach einem sauren, einen rein basischen Tag zum Ausgleichen führen
  • Stress vermeiden / Entspannungszeiten fest in den Tag einplanen
  • Sport/ Bewegung an der frischen Luft
Basische Ernährung

Da Säuren und Basen in erster Linie über die Ernährung in unseren Organismus gelangen, ist es besonders wichtig basenreiche Nahrungsmittel zuzuführen. Im Idealfall besteht unsere Nahrung zu 80% aus basischen und zu 20% aus säurebildenden Lebensmitteln. Ist dies der Fall kann der Körper und somit der komplette Stoffwechsel störungsfrei ablaufen. Einen Überblick über säurebildenden, basenbildende und ausgeglichene Nahrungsmittel kann dieser Tabelle entnommen werden:

Säurebildende Lebensmittel Basenbildende Lebensmittel Ausgeglichene Lebensmittel

Artischocken, getrocknete Linsen, Gemüsekonserven, Mais und Rosenkohl.Erdnüsse, Leinsamen und Sesam Algen, Aubergine, Bleichsellerie, Blumenkohl, frische Bohnen, Brokkoli, Chicorée, Eisbergsalat, frische Endivie, Fenchel, Frühlingszwiebel, frische Gurke, Karotten, Kartoffeln, Keimlinge/Sprossen, Kohlrabi, Kopfsalat, Knoblauch, Kräuter, Kürbis, Lauch, Löwenzahn, Mangold, Meerrettich, Petersilie, Pfifferlinge, Radieschen, Radicchio, weißer Rettich, Rhabarber, Rote Beete, Sauerkraut, Schwarzer Rettich, Schwarzwurzel, roher Spinat, Steinpilze, Topinambur, getrocknete weiße Bohnen, Weißkohl und Zucchini Champignons, grüne Erbsen, Feldsalat, Grünkohl, Paprika, Rotkohl, gekochter Spinat, Tomaten, Wirsingkohl und Zwiebeln

Erdnüsse, Leinsamen und Sesam Haselnüsse, Kürbiskerne, Mandeln und Sonnenblumenkerne Cashewkerne, Maronen, Pistazienkerne und Walnüsse

Ananas, Apfel, Aprikosen, Avocado, Banane, Birne, Brombeere, Erdbeere, getrocknete Früchte, Grapefruit, Heidebeere, Himbeere, Johannisbeere, Kirche, Kiwi, Mandarine, Mango, Melone, Mirabelle, Orange, Pfirsich, Pflaume, Stachelbeere, Trauben und Zitrone

Croissants, Gerste, Haferflocken, Knäckebrot, Maisstärke, Mischbrot, polierter Reis, Teigwaren aus Weißmehl, Nudeln aus Weißmehl, Weißbrot, Weizen, geschält, Weizengrieß, Auszugsmehl und deren Produkte sowie Zwieback. Buchweizen und Sojamehl Amarant, ungesüßte Cornflakes, Grünkern, Hirse, Schrotbrot, Vollkornbrot, Vollkornprodukte, Vollkornreis und Weizenkeime

Alkoholische Getränke, Mineralwasser mit Kohlensäure, Kaffee, kurz gezogener schwarzer Tee und Süßgetränke Sojadrink, ungesüßter Kräutertee, Mineralwasser ohne Kohlensäure, grüner Tee, Matcha und lang gezogener schwarzer Tee Getreidekaffee

Créme fraîche, Dickmilch, Frischkäse, H-Milch, H-Sahne, Käse, Mozzarella, Parmesan, Quark, Sauerrahm, Sauerrahmbutter und Schmelzkäse.Ente, Fisch, Gans, Hammel, Hase, Hühnerfleisch, Kalbfleisch, Kaninchen, Lamm, Meeresfrüchte, Pute, Reh, Rindfleisch, Schinken, Schweinefleisch, Truthahn und all die andern Tiere

Zucker, Süßigkeiten sowie Nahrungsmittel mit Geschmacksverstärkern, Farb- und Konservierungsstoffen, Fertig- und Halbfertigprodukte

In meinen Augen wäre es nun aber ziemlich anstrengend immer darauf achten zu müssen, welche Nahrungsmittel man zu sich genommen hat und welche nicht. Es wäre erforderlich, gerade am Anfang einer Ernährungsumstellung immer ein Buch oder ein Zettel mit sich zu führen, wo alle Lebensmittel mit welcher Wirkung aufgeführt sind. Daher empfehle ich die dauerhafte Umstellung der Ernährung hin zu einer vollwertigen Kost (siehe Ernährungspyramide). Sie ist eine natürliche Ernährungsform, die reich ist an basischen Lebensmitteln  und dem gesamten Körper, egal ob alt oder jung, alle lebensnotwendigen Vitalstoffe in ausreichender Menge zu führt. Wer sich vollwertig ernährt, nimmt automatisch alle Nahrungsmittel in genau dem richtigen Verhältnis zu sich. Was ich unter einer vollwertigen und somit gesunden Ernährungsweise verstehe, steht in meinem Artikel „Gesund Essen – Die Vollwerternährung“.

Leckere basische und vollwertige Rezepte gibt es hier im Blog.

Hilfe bei Übersäuerung

Bei einer leichten Übersäuerung (Stufe 1) hilft bereits eine basenreiche vollwertige Mischkost. Bei mittlerer Übersäuerung (Stufe 2) empfehle ich ebenfalls eine basenreiche Ernährung. Hinzu kommt ein qualitativ hochwertiges Basenpulver, Vitalstoffe in flüssiger Form sowie 2-3 l Flüssigkeit täglich (zum Beispiel stilles Wasser oder grüner Tee). Auch kann eine natürliche Darmkur mit Hilfe von Nahrungsmitteln den Körper unterstützen. Da ein funktionsfähiger Darm besser in der Lage ist angesammelte Abfallprodukte (unter anderen auch Säuren) abzutransportieren und Mineralstoffe, Vitamine und Co. zu absorbieren.

Basenpulver

Das verwendete Basenpulver sollte keine unnützen Zusatzstoffe enthalten und möglichst natürlich zusammen gesetzt sein. Ich lasse mir mein Basenpulver immer in der Apotheke mischen. Das Rezept ist nach Dr. Sander und setzt sich aus folgenden Zutaten zusammen:

  • 10g Natrium phosphoricum
  • 10 g Kalium bicarbonicum
  • 100g Calcium carbonicum
  • 80 g Natrium bicarbonicum

Bei Bedarf nehme ich es bis zu 3x täglich ein. Hierzu rühre ich es in 250ml lauwarmen Wasser ein und trinke es Schluckweise.

Wer lieber ein fertiges Basen-Pulver verwenden möchte, kann sich dieses in der (Online-) Apotheke oder im Reformhaus besorgen. Ich persönlich finde die Basenpulver von Urbase wirklich gut. Sie enthalten nur das was sie enthalten sollen und sind alle frei von Zusätzen jeglicher Art. Auch das Dr. Jacobs Basenpulver ist sehr gut in seiner Zusammensetzung und daher ebenfalls empfehlenswert.

Vitalstoffpräparat

LaVita-Sen-Fit-f-Le_125x125Mein absoluter Favorit bei flüssigen Vitalstoffen ist LaVita. Das Präparat ist ein Naturprodukt und hat eine geniale Zusammensetzung. Meiner Familie und mir schmeckt es auch noch sehr gut, was die tägliche Einnahme im Bedarfsfall sehr erleichtert. Der Hersteller empfiehlt die Einnahme von 10 ml täglich. Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass die Hälfte (1 Esslöffel) bei einer sonst gesunden Ernährungsweise auch ausreichend ist.

Natürlich Darmkur/ -reinigung:

Einmal täglich 1 TL Heilerde und bis zu 3 TL Dinkelkleie (nur wenn Sie Gluten vertragen) oder 2 TL geschroteten Leinsamen, am Besten in Sojajoghurt, einem Getreidedrink oder Obstsaft/-mus. Die Produkte sollten (wie alle anderen Nahrungsmittel auch) in Bio-Qualität sein. Auch Flohsamschalen eignen sich für die Durchführung einer natürlichen Darmreinigung. Wichtig ist, dass mit so ballaststoffreichen Nahrungsmitteln auch viel Flüssigkeit aufgenommen wird. Auf diese Weise können die Nahrungsmittel im Darm schon aufquellen und beim Gang durch den Darm alle Abfallprodukte in sich aufnehmen und abtransportieren. Alle hier genannten Nahrungsmittel gibt es im Bioladen, im Reformhaus, in einigen gut sortierten Supermärkten oder auch in der (Online-) Apotheke.

Abschließende Wort

Ich hoffe Euch mit meinem Artikel wieder ein wenig geholfen zu haben. Wenn Ihr noch mehr wissen möchtet, schreibt Eure Fragen einfach als Kommentar unter den Beitrag oder schickt mir eine persönliche Nachricht. Gern dürft Ihr auch eigene Anregungen und Eure Erfahrungen zu diesem Thema schildern.

Beatrice Schmidt – Ernährungsberaterin und Autorin der Bücher „Abnehmen ohne Achterbahn“ und „Ich stell dann mal um“


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