Kennen Sie dieses Szenario? Ein Kind liegt, sich windend, auf dem dreckigen Boden an der Supermarktkasse vor dem Regal mit der Quengelware, verlangt -zwischen zwei theatralischen Schluchzern - lautstark brüllend nach einem Überraschungsei und zieht damit die Aufmerksamkeit des gesamten Supermarktes inklusive aller Menschen auf dem Parkplatz auf sich. Die Mutter steht schweißgebadet daneben, während alle Welt interessiert glotzt, vielleicht auch tuschelt. Schlecht erzogen! Ganz klarer Fall! Früher hätte ich mich zumindest in Gedanken zu den Tuschlern gesellt, denn mein Großkind hätte so etwas nie getan. Nie! Der akzeptierte mein „Nein“ und blieb weiter fröhlich im Einkaufswagen sitzen. Dabei kaute er auf einer gesunden Karotte mit Bio-Siegel herum. Die anderen Mütter mussten bei der Erziehung etwas gehörig falsch gemacht haben, denn mein Sohn war doch ganz offensichtlich der klare Beweis dafür, dass nicht jedes Kind in der Trotzphase am Rad drehen muss. Ein paar Jahre und zwei Kinder später muss ich das reumütig revidieren. Denn während das Großkind seine emotionale Kernschmelze höchstens darauf beschränkt, mit Worten um sich zu werfen („Du bist aus meinem Freundeclub ausgeladen!“), entpuppt das Mittelkind sich als wahrer Wutbürger. Kleine Kostprobe gefällig?
Alles eine Frage der guten Erziehung … oder etwa nicht!?
Erstellt am 8. Januar 2015 von FlavorzqueenKennen Sie dieses Szenario? Ein Kind liegt, sich windend, auf dem dreckigen Boden an der Supermarktkasse vor dem Regal mit der Quengelware, verlangt -zwischen zwei theatralischen Schluchzern - lautstark brüllend nach einem Überraschungsei und zieht damit die Aufmerksamkeit des gesamten Supermarktes inklusive aller Menschen auf dem Parkplatz auf sich. Die Mutter steht schweißgebadet daneben, während alle Welt interessiert glotzt, vielleicht auch tuschelt. Schlecht erzogen! Ganz klarer Fall! Früher hätte ich mich zumindest in Gedanken zu den Tuschlern gesellt, denn mein Großkind hätte so etwas nie getan. Nie! Der akzeptierte mein „Nein“ und blieb weiter fröhlich im Einkaufswagen sitzen. Dabei kaute er auf einer gesunden Karotte mit Bio-Siegel herum. Die anderen Mütter mussten bei der Erziehung etwas gehörig falsch gemacht haben, denn mein Sohn war doch ganz offensichtlich der klare Beweis dafür, dass nicht jedes Kind in der Trotzphase am Rad drehen muss. Ein paar Jahre und zwei Kinder später muss ich das reumütig revidieren. Denn während das Großkind seine emotionale Kernschmelze höchstens darauf beschränkt, mit Worten um sich zu werfen („Du bist aus meinem Freundeclub ausgeladen!“), entpuppt das Mittelkind sich als wahrer Wutbürger. Kleine Kostprobe gefällig?