Allergien in der Schwangerschaft – Was Sie wissen müssen

Von Webmasterin

Eine Schwangerschaft gehört für viele Frauen zu den schönsten und wichtigsten Phasen in ihrem Leben. Die körperlichen Entwicklungen sind neu und spannend und die Vorfreude aufs Ungeborene wächst mit jedem Tag. Doch jede Frau ist unterschiedlich und genauso verlaufen Schwangerschaften ganz individuell. Während manch eine völlig mühelos durch die neun Monate gleitet, sind diese für die andere mit großen Strapazen verbunden. Durch die hormonelle Umstellung werden im Körper ähnliche Veränderungen wie während der Pubertät ausgelöst, die sich ganz unterschiedlich äußern können. Hinzu kommt bei vielen Frauen eine durch Schwangerschaftsübelkeit hervorgerufene Mangelernährung, die den Körper zusätzlich belastet. Frauen, die nie zuvor unter Allergien gelitten haben, bemerken plötzlich ganz neue Symptome. Heuschnupfen, rauer Hals, Lebensmittelallergien – nicht selten haben Schwangere mit diesen Beschwerden zu kämpfen, die gerade in der Schwangerschaft natürlich doppelt belastend wirken können.

Nicht die Schwangerschaft selbst löst die Allergien aus. Vielmehr wird die Immunaktivität der Frau während einer Schwangerschaft heruntergefahren, damit der Fötus in Ruhe wachsen und gedeihen kann. Wäre dies nicht der Fall, würde das Ungeborene als Fremdkörper wahrgenommen, den es zu bekämpfen gilt. Dies muss natürlich vermieden werden. Dieser Balanceakt hat zur Folge, dass Frauen während der neun Monate anfälliger für Keime und Infekte sind. Auch bereits bestehende Allergiebeschwerden, wie Heuschnupfen Symptome, können in der Schwangerschaft noch verstärkt werden oder es können neue Allergien hinzukommen.

Sichere Abhilfe schaffen?

Da man bei vielen Arzneimitteln einfach nicht genau sagen kann, ob und wie sie sich auf das Baby auswirken, wird grundsätzlich von der Einnahme der meisten Antiallergika abgeraten. Sofern die Beschwerden nicht extrem belastend sind für die Frau, gibt es zahlreiche natürliche Mittel und Wege, um die Symptome von Allergien zu lindern.

Als Grundregel gilt, sich soweit wie möglich von Pollen fernzuhalten, damit diese sich nicht ungestört in den Schleimhäuten festsetzen können. Dazu sollten Sie zum Beispiel Fenster- und Balkontüren tagsüber und auch nachts geschlossen halten, sodass keine Pollen ins Haus eindringen. Auch sollten Sie Ihre Wäsche in der Heuschnupfensaison drin aufhängen und sich vor dem Schlafengehen die Haare waschen. Häufiges Saugen und Wischen ist ein Muss und hierzu empfehlen sich spezielle Anti-Allergie-Staubsauger, die den Staub besonders gut auffangen. Fensterfilter und Luftreiniger halten die Wohnung weitgehend pollenfrei und auch bestimmte Obstsorten sollten Allergiker in der Saison besser meiden.

Und wenn die Beschwerden zu stark sind?

Wenn alle natürlichen Abwehrmethoden nicht mehr helfen, müssen manchmal doch Medikamente her. Schwangere sollten bei jedem Medikament, das sie nehmen möchten – und sei es ein „harmloses“ homöopathisches Mittel – unbedingt vorher ihren Gynäkologen konsultieren. Denn auch vermeintliche Alltagsmedikamente können ungeahnte Auswirkungen auf den Schwangerschaftsverlauf oder das Baby haben. Da mit schwangeren Frauen verständlicherweise kaum klinische Studien durchgeführt werden, müssen jedoch auch Mediziner sich häufig auf Erfahrungswerte verlassen.

Völlig unbedenklich sind Nasentropfen mit Kochsalzlösung oder Meerwasser. Als relativ sicher gelten zudem lokal anwendbare Wirkstoffe wie Sprays, Salben oder Augentropfen. Auf diese Weise verwenden Sie automatisch nur geringe Mengen und das Mittel gelangt nicht in den Blutkreislauf. Bei sehr starken Beschwerden werden in manchen Fällen Antihistaminika verschrieben. Zu einigen Wirkstoffen gibt es bereits Studien, die keine Negativeffekte auf die Entwicklung des Babys festgestellt haben. Hierzu zählen Terfenadin, Dexchlorpheniramin, Dimetinden, Doxylamin, Cromoglicinsäure und Cetirizin.

Ist Hyposensibilisierung die Antwort?

Die einzige kausale Behandlungsmöglichkeit von Allergien, also eine, bei der nicht nur die Symptome, sondern die Ursache bekämpft wird, ist die sogenannte Hyposensibilisierung. Hier werden kontrollierte Mengen des Allergens verabreicht, um das Immunsystem daran zu „gewöhnen“ und künftige Reaktionen zu verhindern. Frauen, die bereits vor der Schwangerschaft mit dieser Art von Therapie begonnen haben, können sie auch nach einem positiven Test fortsetzen. Von einem Beginn während der Schwangerschaft wird jedoch abgeraten, da damit das geringe Risiko eines allergischen Schocks einhergeht.

Kann ich mein Baby schützen?

Kinder, deren Eltern unter Allergien leiden, haben ein um 40 bis 60 % erhöhtes Risiko, selbst einmal Allergiker zu werden. Eine sichere Methode, Allergien komplett zu vermeiden, gibt es leider nicht. Doch Sie können tatsächlich einige Maßnahmen ergreifen, die die Wahrscheinlichkeit zumindest senken. Allergien können lästig bis lebensbedrohlich sein und es gibt tatsächlich Wege, wie Sie die Wahrscheinlichkeit mindern können, dass Ihr Kind eine oder mehrere entwickelt. Gesunde, ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse sorgt schon während der Schwangerschaft für eine ausreichende Nährstoffversorgung Ihres Babys. Nach der Geburt sind Stillen und eine rauchfreie Umgebung die wichtigsten Grundlagen zur Allergieprävention.

Fazit

Eine Schwangerschaft kann zur Entwicklung neuer oder zur Verstärkung bereits bestehender Allergien beitragen. Leider ist niemand hundertprozentig davor gefeit und Garantien zur Vorbeugung gibt es nicht. Mit einem gesunden Lebensstil inklusive richtiger Ernährung und ausreichen Bewegung fahren Sie am besten. Wenn Sie betroffen sind, gibt es verschiedene Maßnahmen zur Linderung der Symptome und glücklicherweise einige Arzneimittel, deren Einnahme auch in der Schwangerschaft als unbedenklich gilt – natürlich nur nach Absprache mit dem Arzt!