Allein zuhause oder Wo bleibt die Wahlfreiheit in der Kinderbetreuung

Heute ist mir ein Blogbeitrag von kreativberg sehr nahegegangen. Darin geht es im weitesten Sinne auch darum, Sachen anders zu machen als es in unserer Gesellschaft vorgesehen ist. Das wird immer schwieriger.

Viele sind immer noch der Meinung, wir leben in einem fortschrittlichen Land mit Wahlfreiheit, in dem jedem alles möglich ist. Ich sehe nur, dass Stück für Stück die Wahlfreiheit verloren geht – oft ganz unbemerkt weil so viele Menschen mit der Masse laufen und sich für andere Wege weder interessieren, geschweige denn sie ausprobieren.

Mir fällt dazu das System der Kinderbetreuung ein, weil ich da momentan erstaunliche Erfahrungen mache:

experimente mit kindern - sonne im haus - liessi

Ich sitze hier mit einem 3-jährigen, der noch nicht in die Kita geht . Wir warten auf einen passenden Platz. Meine Tochter ist vor 6 Jahren in den Kindergarten gekommen. Da war es normal, dass Kinder mit 3 oder auch erst 4 Jahren in eine Tagesbetreuung gingen. Vorher gabe es Spielgruppen, in denen die Kinder sich regelmäßig stundenweise daran gewöhnen konnten, alleine in einer Kindergruppe zu bleiben.
Heute habe ich das Gefühl, mich am Rande der Gesellschaft zu bewegen, wenn das Kind sich mit 3 Jahren noch größtenteils zuhause bei mir aufhält.

Damit das nicht falsch verstanden wird: Ich bin nicht dagegen, dass Mütter, die eine frühe Betreuung brauchen und haben möchten, diese Möglichkeit erhalten. Aber ich bin dagegen, dass die andere Möglichkeit – ein Kind erst mit 3 oder 4 in die Kindertagesstätte zu bringen – so ins Abseits rückt wie es gerade geschieht.
Und, ganz ehrlich, glaube ich nicht, dass eine frühkindliche Betreuung um jeden Preis förderlich für kleine Kinder ist. Es hängt sicher vom Einzelfall ab, aber in vielen Einrichtung ist aufgrund der Umstände bestenfalls eine Art Aufbewahrung möglich. Was das für die Kinder heisst, zeigt sich irgendwann später.

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In der Stadt in der wir wohnen, gibt es derzeit schätzungsweise 2 bis 3 freie Plätze für 3-jährige – wenn überhaupt (das rauszufinden ist nämlich gar nicht so einfach). Hat das Kind dann auch noch das falsche Geburtsdatum und wir bestimmte Ansprüche an die Einrichtung, scheint es unmöglich zu sein, etwas Passendes zu finden. Spielgruppen, in denen auch ältere Kinder sind, gibt es nicht mehr.

Ja, so ist die Lage, und leider gilt es wohl schon fast als vermessen, Ansprüche in Bezug auf die Kindertageseinrichtung zu haben. Gerade Eltern mit erstem Kind gehen wie selbstverständlich davon aus, dass das was an Betreuung angeboten wird, auch gut ist. Wer schon ältere Kinder hat oder sich intensiver mit frühkindlicher Entwicklung auseinandersetzt, achtet oft stärker darauf, wie, wo und von wem das Kind geprägt wird. Aber das ist ein anderes Thema.
kindimschrank

Was ich eigentlich sagen wollte, war, wie wichtig ich die Vielfältigkeit in diesem Bereich finde. Kinder, die früh und mit guter Eingewöhnung, vielleicht auch nur stundenweise, in eine Betreuung gehen, aber auchKinder, die mit 3 oder 4 gehen. Das alles sollte je nach Bedarf möglich sein und angeboten werden. Hier geht es dann wiederum auch an die Flexibilität von Arbeitgebern. Ein weites Feld.

Kennt ihr Eltern, die ihre Kinder “erst” mit 3 oder 4 (aus welchen Gründen auch immer) in eine Betreuung geben, oder seid ihr selbst welche ?


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