Eine neue Freundin oder einen neuen Freund zu finden ist gar nicht so einfach. Aber Menschen sind von Natur aus soziale Wesen und wir suchen nahezu instinktiv Anschluss. Gemeinsame Erlebnisse mit anderen – Freunde, Partner, Familie, aber auch völlig fremde Menschen – prägen uns, unabhängig vom Alter. Es können Angewohnheiten sein, die wir unbewusst übernehmen – Kinder lernen durch das, was ihre Eltern ihnen vorleben, das geht oft über Generationen hinweg, wie u. a. eine Studie im Auftrag von Arla Kiergarden jüngst festgestellt hat. Doch das ist nicht alles.
Jeden Tag passiert etwas, aber es sind nicht die Dinge selbst, die passieren – die sind neutral, sondern es ist die Einstellung, mit der wir alle an die Dinge herangehen und sie für uns werten. Bestes Beispiel: Meine Freundinnen Rita und Lorena und das Regenwetter.
Meine Freundin Rita jammert, dass sie nass wird und es „schon wieder so usselig draussen ist.“ Sie geht mit hängenden Mundwinkeln durchs Leben. Lorena dagegen liebt es zu sehen, wie die Pflanzen sich verändern, sie liebt den Geruch feuchter Erde, sie liebt es, dass die Luft nach dem Regen sich „wie frisch gewaschen anfühlt“ und sie ist ein großer Fan von Regenbögen, weil die nicht ohne Sonne möglich sind. Ich liebe es, mit ihr zusammen zu sein, weil sie ein strahlender Freudenfaktor in meinem Leben ist. Dabei hat sie nicht so viel zu lachen im Leben, wie Rita es eigentlich hätte, wenn sie es denn so wahrnähme wie ich.
Wie ist das bei Ihnen? Wenn Sie an die Menschen denken, die in Ihrem Umfeld leben und die Sie neu kennenlernen, bleibt die Stimmung positiv oder kippt sie um? Ab und an mal die Beziehungen unter die Lupe zu nehmen, um herauszufinden, ob sie einen glücklich machen oder eher stressen, hat was von Wahrhaftigkeit sich selbst gegenüber. Zu viele stressige Beziehungen tun der Seele nicht gut. Es ist weitaus sinnvoller und seelennährender, bewusst in Beziehungen zu investieren, die einem Freude bringen und weniger Zeit auf die anderen zu verwenden.
Es ist egal, was man zusammen macht, die gemeinsame Zeit fördert das Wohlbefinden der einzelnen und vertieft die Beziehung. So hab ich wieder angefangen Tischtennis zu spielen; mein Sparringpartner und ich setzen das gemeinsame Spielen als willkommener Pausentermin auf die wöchentliche Agenda, wir bleiben länger am Ball und sind inzwischen richtig gut geworden.
Seitdem ich für mich herausgefunden habe, dass ich in anderen auch etwas auslöse, achte ich viel mehr darauf, dass alle, mit denen ich zusammen komme, Spaß haben. Dazu musste ich erst mal auf die Suche gehen, was mich eigentlich glücklich macht. Wie immer kommt es erst mal auf uns selbst an, und die Liebe, die man für sich selber hat. Dann zieht man auch die Menschen ins Leben, die zu einem passen – und es wird viel leichter, eine neue Freundin oder auch neue Freunde zu finden.