Quelle: Jürgen Tesch
Ihr Lieben,heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte von Anthony de Mello zu lesen geben, nacherzählt von Aljoscha Gottheis:„Einer allein reicht“„Die Geschichte spielt in England, und zwar in London im Jahr 1985.Es ging im Stadtrat um die Frage, ob es geboten sein, eine Besserungsanstalt für Jungen, also ein Heim für schwererziehbare Jungen, eröffnet werden sollte.Dazu wurde ein sehr bekannter Erziehungswissenschaftler eingeladen und um seinen Rat gefragt. Er trat leidenschaftlich für menschliche Erziehungsmethoden in der Besserungsanstalt ein und beschwor die Gründer der Anstalt, Mühen und Kosten zu sparen, um die einsichtigsten und besten Pädagogen für diese wichtige Aufgabe zu gewinnen.Er schloss seinen Vortrag mit den mahnenden Worten:
„Wenn auch nur ein einziger Junge dadurch vor moralischer Verderbtheit gerettet wird, rechtfertigt das alle Kosten und alle Arbeit, die in eine solche Anstalt investiert werden.“Nach der Anhörung des Erziehungswissenschaftlers fragte ihn beim gemeinsamen Abendessen ein Mitglied der Aufsichtsbehörde: „Haben Sie da nicht ein bisschen übertrieben? Wären wirklich alle Kosten und alle Arbeit gerechtfertigt, wenn wir damit nur einen einzigen Jungen retten könnten?“Die Antwort des Erziehungswissenschaftlers lautete: „Wenn es mein Sohn wäre, ja!“
Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,In Beethovens 9. Symphonie und in der Europahymne heißt „Alle Menschen werden Brüder“. Ich habe in der Überschrift zu meiner heutigen Geschichte ganz bewusst hinzugefügt „und Schwestern. Denn die Menschheit besteht zum Glück eben nicht nur aus Brüdern.Warum aber hat man dieses Motto gewählt „Alle Menschen werden Brüder“ und Schwestern?Die Frage ist ganz einfach zu beantworten und dort liegt auch die Botschaft unserer heutigen kleinen Geschichte verborgen.Unsere Welt ist riesig, etwa 7,3 Milliarden Menschen leben auf unserer Erde und wir können uns nicht für alle verantwortlich fühlen. Deshalb konzentriert sich unsere Liebe vor allem auf unsere Lieben, unsere Freunde und Bekannten.
Quelle: Astrid Müller
Als Beethoven seine Symphonie schrieb und als man seine Symphonie zur Europahymne erklärte, ging es vor allem darum, endlich die Zeiten zu überwinden, in denen ständig Kriege geführt wurden.Man führt aber leichter Kriege gegen fremde Menschen als gegen seine eigenen Brüder.Das ist eigentlich die große Botschaft der Europäischen Union, die oft völlig untergeht:Wir dürfen in Frieden leben, wir dürfen ohne Angst vor dem nächsten Krieg leben.Die Botschaft unserer heutigen kleinen Geschichte lautet:
Diese Welt würde ein klein wenig heller, menschlicher und freundlicher sein, wenn wir jeden Menschen, der uns begegnet, so behandeln würden wie unsere eigenen Kinder, unsere eigene Partnerin, unseren eigenen Partner.Lass uns den Menschen, denen wir begegnen, die Freundlichkeit schenken, die wir auch unseren Kindern schenken. Lass uns den Menschen, denen wir begegnen,
die Liebe weitergeben, die wir auch unseren Lieben zukommen lassen.Und wir sollten uns in stillen Stunden fragen,
ob wir unsere eigenen Kinder hungern, frieren und dürsten lassen würden.
Und wenn unsere eigenen Kinder nicht hungern, frieren und dürsten lassen,
dann sollten wir uns ab und zu fragen, warum wir die Kinder dieser Welt nicht genauso ansehen wie unsere eigenen Kinder und unseren kleinen bescheidenen Beitrag leisten, damit sie nicht mehr hungern, frieren und dürsten müssen.
ich wünsche Euch einen Abend der Freude und Zufriedenheit, einen Abend des Ausruhens und Gelassenheit und ich grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner