Alle Jahre wieder im Dezember

Von Lolafuchs

Weihnachten steht vor der Tür. Nein? Nicht??  

Es sind bereits alle Christkindlmärkte geöffnet, kommenden Sonntag ist der 1. Advent, in den Geschäften glänzt und glitzert es, dass man sich manchmal eine Sonnenbrille herbei wünscht und der 7 t schwere und 21 m hohe Altstadt-Christbaum steht in Innsbruck auch längst vorm Goldenen Dachl. Also nochmal:

Weihnachten steht vor der Tür.

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 Dead Streets – The Monotypes

Ich mag Weihnachten! Ich finde generell, man soll die Feste feiern, wie sie fallen. Das sind doch DIE Gelegenheiten schlechthin, um dem routinierten Alltag mit all den Pflichten und der Verantwortung mal etwas Abwechslung, Würze, Freude und Leichtigkeit zu verpassen – und um sich wieder mal auf das Wichtigste zu konzentrieren: die Menschen in unserem Leben. Aus eigener Erfahrung kann ich behaupten, dass man nie weiß, wann es das letzte Mal mit einem geliebten Menschen sein wird.

Lass Gelegenheiten nicht ungenutzt verstreichen, das wäre eine Vergeudung. Schaffe heute Nähe und Erinnerungen für das Morgen.

Kritiken

Sicher, manche <<Scrooges>> mögen nun abwinkend entgegnen, dass Weihnachten in unserer heutigen, materiellen Konsumgesellschaft doch sowieso nur der Wirtschaft zuträglich ist und der eigentliche Gedanke uns längst schon verloren gegangen ist. Aber liegt es nicht an jedem selbst, wie man diese Tage und Wochen empfindet und gestaltet? Nun, mir persönlich ist es kurz gesagt pupsegal, wie es andere handhaben und ob sie sich einen Wettstreit darum liefern, wer den größten Christbaum in der Hütte stehen, das dekadenteste Festmahl zubereitet und die teuersten Geschenke besorgt hat!

Lilly wünscht sich entgegen unserer Familientradition an Heilig Abend nur ein ordinäres Käsefondue. Ja und verdammt sie wird es bekommen!

Randnotiz: dringend neues Käsefondue-Set mit Keramik-Topf-Dings besorgen!

Denn darum geht es mir. Mich mit meinen Liebsten freuen und sich somit (noch) näher sein. Dafür muss man natürlich erst miteinander besprechen, was man sich wünscht, erhofft und einem wichtig ist, worauf es einem eben ankommt. Dann wird auch schon mal mit alten Traditionen gebrochen, wenn es neue Umstände und Wünsche erfordern. So geht Weihnachten. Für mich.

Und für dich?

7 Tipps für ein stressfrei(er)es Weihnachtsfest

Hetzt du in der Adventszeit nur gestresst von A nach B und kannst sie daher gar nicht genießen? Dann versuchs mal damit:

1. Der frühe Vogel fängt den Wurm

Backst du Kekse oder bist du für das Weihnachtsessen zuständig? Dann fang doch jetzt schon mal an! Die meisten Kekssorten halten sich ein paar Wochen und das Weihnachtsessen kannst du sicher zumindest zum Teil vorkochen und einfrieren.

Kurz vor knapp findet man selten die richtigen Worte und passenden Präsente – also kümmere dich doch heute schon um Weihnachtskarten und Geschenke. Außerdem nicht vergessen: wer im Internet bestellt, muss auch mit Lieferzeiten rechnen, die über 1 Tag hinausgehen  

2. Big Family-Business

Um im neuen Jahr nicht gleich Konkurs anmelden zu müssen, weil deine Familie nicht an Tanten, Geschwister und Cousins gespart hat, ist das altbekannte Wichteln vielleicht eine gute Methode. So darf sich jeder über ein glitzer-glänzendes Packerl erfreuen, aber niemand muss sich den nächsten Monat von Packerl-Suppen ernähren.

3. 9 Weihnachtsfeiern in 2 Wochen

Sind die alle wirklich so unverzichtbar wichtig, dass du jede Einladung annimmst? Obwohl dies am Ende bedeuten könnte, dass du für die wesentlichen Menschen in deinem Umfeld weniger Zeit hast? Oder du diese Zeit gar nicht genießen kannst, weil du schlicht fix und fertig mit Äuglein auf Halbmast-Stellung dasitzt? Wahrscheinlich nicht. Wäge also ab, welche Einladungen du dankend und ohne schlechtes Gewissen ablehnst, um die für dich wirklich wichtigen Feiern auch vollends auskosten zu können.

4. Organisation ist alles

Feiert ihr jedes Jahr aufs Neue nach demselben Schema, so ist das auch kein Thema. (Nein, ich fange jetzt nicht an zu reimen. War purer Zufall.) Aber wehe, da schleicht sich bei einem oder gar mehreren aus der trauten Runde ein neuer Familien- oder Beziehungsstatus ein. Das könnte dann durchaus für Konfliktpotenzial und Enttäuschungen sorgen. Also am besten im Vorfeld miteinander besprechen, wann, wie, wo, mit und bei wem man sich treffen wird.

Hier gilt die Devise: besser ein paar Wochen im Voraus als zu spät, wenn die Hoffnungen bereits geschürt waren und der Haussegen schon schief hängt.

5. Wir gehen aus!

Natürlich kommt es sehr auf die Gäste an. Sind Kinder dabei? Ein Hund? Vielleicht ein Opa, der sich nach dem Essen unbedingt für ein Nickerchen hinlegen muss? Dann ist vermutlich eine Feier bei jemandem zuhause am gemütlichsten. Aber spricht nichts dagegen mal zur Abwechslung in eurem Lieblings-Restaurant zu reservieren, dann macht das doch! Wenn es zugunsten einer entspannten und stressfreien Stimmung ist, weil Mama sowieso das ganze Jahr über fleißig den Kochlöffel schwingt und Papa mal nicht mit Geschirrbergen kämpfen möchte, kann niemand etwas dagegen haben. Man kann sich ja noch immer hinterher zu einem leckeren Weihnachtspunch zuhause einfinden.

6. Telefon-Terror

Nein, du musst nicht allen entfernten Verwandten und Bekannten vor oder an Weihnachten ein frohes Fest wünschen. Man freut sich doch auch über einen Anruf oder eine Karte nach den Feiertagen. Wichtiger als der Zeitpunkt ist, dass es von Herzen kommt.

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Magical – Lady Daisey

7. Der Extra-Tipp

Ihr lieben und liebenden, tollen Ehemänner, Freunde und Gefährten!

Sollte deine Liebste sich nicht explizit eine neue Küchenmaschine wünschen – für deine frischen Brötchen, die du so heiß begehrst – LASS DIE FINGER DAVON! Oder würdest du dich über eine neue Schneeschaufel freuen?

Ich weiß, es kann manchmal ganz schön herausfordernd erscheinen, eine Frau glücklich zu machen. Aber da hilft schon im Vorhinein das Zuhören.

  • Hat sie nicht erst kürzlich erwähnt, dass sie so gestresst und verspannt ist? Na dann ab zu einem gemeinsamen Thermentag!
  • Oder wollte sie schon längst mal Verdis La Traviata sehen? Besorg zwei Karten – und mit etwas Glück nimmt sie ihre Freundin mit und du kannst mit deinen Jungs einem Männerabend frönen.
  • Bibbert sie des Nächtens im Bett klangheimlich vor sich hin? Überrasche sie doch mit einer neuen Heizdecke! Wer weiß, vielleicht bedankt sie sich bei dir dafür mit besonders vielen (und heißen) Kuschelmomenten.

Wer sich für seinen Partner interessiert, hört hin – das ganze Jahr über – und hat es in diesem Fall wahrscheinlich auch leichter. Und im Zweifelsfall kann man auch einfach mal nachfragen.

Aber Achtung:

Mach das besser nicht erst ein paar Tage davor. Das könnte den dezenten Eindruck erwecken, dass du dir noch gar keine Gedanken darüber gemacht hast und du dir bequem die Antwort von ihr servieren lassen möchtest. Daran ändert auch kein:

„Schatz, ich hab mir jetzt schon sooooo lange den Kopf darüber zerbrochen, aber mir ist einfach nichts eingefallen!“

Sie kennt die Übersetzung dafür  

Weihnachtsgedicht zum Schmunzeln

Ich gehöre zwar zu der Fraktion, die auf der Bezeichnung „Christkind“ beharrt, aber für dieses Gedicht kneif ich mal ein Auge zu:

Im Sinne der Emanzipation

stellte sich jeder die Frage schon:

Warum heißt es „Weihnachtsmann“?

Hörte es sich nicht besser an,

wenn es hieße „Weihnachtsfrau“?

Nun ja, ich weiß es nicht genau.

Auf jeden Fall fiel es mir schwer

käm da ne Frau mit Bart daher,

mir das Lachen zu verkneifen.

Weil Frauen doch gewöhnlich keifen,

erfreute es mich sowieso,

rief sie noch lauthals: Ho ho ho!

Man stelle sich vor, da schwänge die Gute

während des Rufens auch noch ihre Rute.

Doch die Grenze zum guten Geschmack,

das wäre wohl der pralle Sack.

Nach dieser Analyse des Geschlechtes

und im Eifer des Gefechtes,

ergeben meine Argumente dann:

Es kann nur heißen: „Weihnachtsmann“!

(Unbekannter Verfasser)

Zur kleinen Einstimmung hier noch der allerallerliebste, gemeinsame Weihnachtssong von Lilly und mir:

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Feliz Navidad – Jose Feliciano

Ich wünsche von Herzen einen wundervollen Dezember – mit ganz viel Freude, Nähe, Beisammensein und schönen Momenten, die morgen noch schönere Erinnerungen sein werden.