“Allardyce, who spent two seasons at Millwall as a player in the early 1980s, is well aware of the Hammers’ history and traditions, and although some die-hard fans may be sceptical about his tactical approach, his record on a tight budget is second to none.”
Den neuen Trainer, wenn es denn “bigfatsam” werden sollte, werden nicht viele begeistert begrüßen, aber gemessen wird er an seinen Erfolgen werden.
Die Entscheidungen, die bei West Ham getroffen wurden, waren in den letzten Jahren nicht immer nach dem Geschmack des West Ham-Anhanges. Vor ein paar Jahren war das noch etwas anders: Als die Isländer den Klub im Herbst 2006 kauften und Ex-Hammer Alan Curbishley zum Trainer machten , der prompt den “greatest escape” aus dem Abstiegskampf schaffte, war man optimistisch, dass es aufwärts ginge und Eggert Magnusson war in der kurzen Zeit, die er am Ruder war, ein durchaus beliebter Chairman. Der angebliche finanzielle Mastermind hinter dem Island-Deal, Björgulfur Gudmundsson, war dann schon weniger beliebt, und nach dem “credit crunch” war er weg vom Fenster, nur die hohen Schulden blieben.
Vorstandsmitarbeiter Scott Duxbury, an Tevez-gate seinerzeit nicht ganz unschuldig, durfte nun von Kreditgebers Gnaden die Geschicke des Klubs leiten. Dass er zusammen mit Coach Gianfranco Zola den von Schulden geplagten Klub mit dem von ihm “Football Project” genannten Sparkurs halbwegs über Wasser hielt, ist ihm anzurechnen, aber mit dem Erwerb des Klubs durch David Sullivan und David Gold waren Duxburys Tage gezählt – bevor man sich noch so richtig mit dem jungen Mann im Chefsessel hatte anfreunden können.
Die potentiellen Kaufinteressenten, die vor eineinhalb Jahren mit der isländischen Investment-Bank, der West Ham nun gehörte, verhandelten, waren nicht sehr zahlreich. Die Anhänger mussten wohl eher froh sein, dass überhaupt jemand mit der nötigen finanziellen Potenz auftrat, um den Klub vor dem Konkurs zu bewahren. Als die beiden alten East Enders Sullivan/Gold schließlich den schuldengeplagten Premier League Klub übernahmen, hielten sich Zustimmung und Ablehnung die Waage. Dass die beiden Davids (aka “SuGo“) statt derBesitzer des Lotus-Rennstalls und der Luftlinie Air Asia, Tony Fernandes, die Käufer waren, hat manchen nicht behagt, die sich mehr Flair erwartet hätten vom neuen Eigentümer. Statt dessen bekamen wir zwei alte Herren, von denen zumindest der eine immer ziemlich schmierig und billig wirkt und der andere mit seinem Sexartikel-Versand auch nicht gerade der Geschäftsmann ist, der mich überzeugt.
Dem Neuen – sofern “bigfatsam” es werden sollte, sagt man einen “proven record” im Hinaufbringen von Mannschaften, auch wenn die Mittel begrenzt sind, nach. Und für ein Jahr kann man sich mit einem etwas rustikaleren Stil vielleicht abfinden, wenn er denn zurück in die Höhen der Premier League führt. Widerstand regt sich aber allerorten! Neben meinem doch eher reservierten Herangehen äußerte sich auch schon West Ham Till I Die-Blogger Iain Dale wie folgt: “So Big Fat Sam It Is – But Not in My Name“. Da und dort hört man – nicht nur auf Twitter -, das season ticket werde nicht verlängert werden, wenn jener am Steuer sitzt, über dessen Teams der West Ham-Anhang sich bei deren Gastspielen am Upton Park seinerzeit dachte: “Ein Glück, dass wir nicht so spielen…”
Sportjournalist Tom Hopkinson meinte dagegen am Wochenende, die West Ham Fans würden Allardyce am Ende lieben – wenn er Erfolg hat. Und wenn er das ihm angebotene Amt überhaupt annimmt. Let’s see.