Winter in Amden-Arvenbühl.
Vorder Höhi, Gadenwirtschaft.
Gestern strahlendes Wetter in den Bergen. Mit meinem alten Freund und Ex-Weltwoche-Kollegen Simon "Supersi" B. fuhr ich nach Amden-Arvenbühl. Die Reise war grässlich, Zug und Bus vollgepfercht mit Millionensonnengieriger Snöber, Skifahrer, Schlittler, Rentner, Hündeler, Eltern mit Gofen, Pärchen usw. Auf der Panoramastrecke Arvenbühl - Vorder Höhi war dann auch viel Volk unterwegs. Doch der Anblick des in den blauen Himmel zackenden Leistchamm lenkte uns wirkungsvoll ab und machte alles gut. Auf der Vorder Höhi wurden in einem Gaden Gerstensuppe und Bratwürste ausgegeben, wunderbar speditiv; unsere Laune erreichte, was der Amerikaner ein "all time high" nennt. Hernach beschlossen wir, berauscht von Licht und Luft, den Abstieg ins Toggenburg Richtung Stein. Der Bratwurstmann, ein Einheimischer, riet ab; dafür brauche es Schneeschuhe. Er hatte recht: Wir Schneeschuhlosen benötigten für den Abstieg gut drei Stunden, sanken auf manchen Passagen Schritt um Schritt bis zu den Oberschenkeln ein, fluchten, schwitzten, verzweifelten schier. Unten war soviel Wasser und Eis in den Schuhen, dass ich das Gefühl hatte, man habe mir ein Sorbet Colonel hineingekippt. Gestern: Das war ein Abenteuer mit Höhen und Tiefen, das war... Psychodrama in der Ostschweiz.