Titel: All I want for Christmas
Autor: Amy Silver
Originaltitel: All I want for Christmas
Übersetzer: KAlexandra Hinrichsen
Erscheinungsdatum: 2011
ISBN: 978-3499257315
Seitenanzahl: 320
Verlag: rororo
Inhalt:
Bea ist 30 Jahre alt, hat einen 15 Monate alten Sohn und Besitzerin des bezaubernden Cafés “Honey Pot Café, italienische Feinkost und Café”. Seit ihr Mann nicht mehr da ist, geht es in ihrem Leben drunter und drüber und sie weiß nicht mehr so recht, wo ihr der Kopf steht.
Olivia arbeitet als Journalistin für Style! und bekommt von ihrer Chefin regelmäßig eins auf den Deckel, weil sie sich nicht von anderen vorschreiben lässt, was sie tun und zu lassen hat. Im Grunde führt sie ein gutes Leben, doch trotzdem fehlt ihr das i-Tüpfelchen zum Glück.
Chloe ist Anwältin und ein Workaholic. Die Affäre zu ihrem Kollegen bestimmt ihr ganzes Leben – doch ob das wirklich das Richtige ist?
Drei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können treffen an einem schicksalhaften Tag aufeinander, wodurch ihre Leben unwiderruflich miteinander verwoben werden.
Fazit:
“All I want for Christmas” ist ein weihnachtlicher Roman von Amy Silver. Wer einen locker-flockig-lustigen Roman erwartet, wie es das Cover vermuten lässt, wird bei diesem Buch wohl leider enttäuscht werden.
“All I want for Christmas” handelt von Schicksalsschlägen, Freundschaft, Familie, Kompromissen, Einsamkeit, Vergangenheitsbewältigung und das Glück in dem zu finden, das man bereits hat und bringt einen schnell dazu, manche Dinge zu hinterfragen und über sie nachzudenken.
Bea, Olivia und Chloe könnten gar nicht unterschiedlicher sein und hatten alle keinen guten Start miteinander. Vor allem Chloe hat es den anderen beiden durch ihre aggressive Abwehrhaltung nicht gerade einfach gemacht. Viel mehr möchte ich von der Geschichte auch gar nicht verraten.
Die Handlung spielt in der Vorweihnachtszeit in London und streckt sich bis hin zum Weihnachtsfest. Aus den Perspektiven aller drei Frauen werden drei Handlungsstränge erzählt, die sich immer wieder miteinander überkreuzen. Beas Sicht wird in der Ich-Perspektive erzählt, während sie als auktoriale Erzählerin die Erlebnisse von Chloe und Olivia erzählt. Die Kapitelüberschriften bestehen aus dem Datum und der Uhrzeit, was eine gute Übersicht über den jeweiligen Zeitraum gewährleistet.
Mir hat die Geschichte der drei Frauen unheimlich gut gefallen und ich habe das Buch innerhalb eines Tages verschlungen. Allein schon die Tatsache, dass die Geschichte im weihnachtlichen London spielt, hat diesen Roman für mich sehr attraktiv gemacht.
Leider gibt es auch negative Punkte.
Zunächst ist mir an einigen Stellen aufgefallen, dass Tatsachen geschildert werden, von denen die Personen noch gar nichts wissen können. Beispielsweise erhält Bea ein Paket ohne Absender und sie weiß sofort, von wem es ist, obwohl sie die Schrift nicht kennt.
Der für mich persönlich schlimmste Kritikpunkt gilt jedoch nicht der Autorin, sondern dem Rowohlt Verlag, bei dem das Buch erschienen ist. Besonders auf den ersten 60-80 Seiten ist mir aufgefallen, dass die Kommasetzung zum Teil nicht stimmt, die Satzstellungen ab und an katastrophal sind und insgesamt einige Übersetzungen mehr als merkwürdig klingen. Vielleicht habe ich mich nach 80 Seiten auch daran gewöhnt, aber anfangs hat es den Lesefluss stark beeinträchtigt.
Trotz allem hat mir “All I want for Christmas” unheimlich gut gefallen und ich kann den Roman mit gutem Gewissen weiterempfehlen.