Lucky McKee hat mit The Woman immerhin schon eine gute Arbeit in der Vergangenheit abgeliefert. Aber spätestens beim Namen Chris Sivertson, dem zweiten Regisseur im Bunde für All Cheerleaders Die, hätten die Alarmglocken vorwarnen müssen. Dieser ist für nicht weniger als Lindsay Lohans persönlichem Erotik-Thriller-Waterloo I Know Who Killed Me verantwortlich. Das Poster des neuen Films der beiden ließ dennoch auf eine Mischung aus Jennifer's Body (mittelmäßig) und All The Boys Love Mandy Lane (yeah!) hoffen.
An dieser Stelle sollte eigentlich eine kleine Inhaltsangabe stehen. Heute nicht, denn die Story von All Cheerleaders Die ist so schonungslos unlogisch und beschämend schwach, dass ich dafür nicht mehr Platz als nötig in meinem Blog verschwenden will. Nur so viel, es geht um Cheerleader, Football, Highschool, Zickereien und Untote.
Ein Film, in dem der Zuschauer keine emotionale Bindung zu mindestens einem der Charaktere aufbauen kann, ist in der Regel kein guter Film. Überraschung!!! All Cheerleaders Die ist keine Ausnahme dieser Regel. Jede einzelne Figur, egal wie lang ihre Screentime ist, ist komplett unsympathisch. Jeder Charakter ist mir völlig egal. Wer überlebt, wer stirbt? Banane.
Die nicht vorhandene Story könnte sogar glatt als Trash funktionieren. Könnte. Stattdessen will der Film mal wieder satirisch sein und wirkt dabei doch viel zu ernst. Gags zünden wirklich nie und verunglimpfen die ohnehin schon oberflächlichen Klischee-Charaktere noch mehr.
Selbst als Horrorfilm kann All Cheerleaders Die nicht überzeugen. Die Effekte sind maximal durchschnittlich. Als dann noch CGI-Blut in's Spiel kommt wird es sogar visuell unterirdisch. Grusel kommt nie auf. Stattdessen streiten, zanken und zicken sämtliche Figuren permanent miteinander rum.
Wer noch nicht viele Genre-Streifen gesehen hat, ja der wird vielleicht überrascht sein und den Film seinen Freunden empfehlen. Vielgucker werden häufig gähnen und eventuell sogar einschlafen. Hier ist nichts Satire, nichts Parodie, sondern einfach nur hirnloser Bullshit. Harmlos noch dazu.
All Cheerleaders Die bewegt sich zwischen totaler Albernheit und dem Anspruch gesellschaftskritisch oder zumindest einen satirischen Blick auf die Gesellschaft zu lenken. Leider scheitert der Film daran nahezu komplett. Wie eingangs erwähnt, erwartete ich eine Kreuzung aus Mandy Lane und Jennifer's Body. Leider bekam ich vor allem eines: einen Haufen Mist. All Cheerleaders Die ist nur ein weiteres Beispiel dafür, dass sich der amerikanische Horrorfilm in letzter Zeit häufig wiederholt und längst nicht mehr an das Niveau der Genreperlen aus Asien oder Frankreich heranreicht.
OT: All Cheerleaders Die VÖ: 2013 Laufzeit: 89 Minuten FSK: 16 R: Lucky McKee, Chris Sivertson D: Caitlin Stasey, Chris Petrovski, Sianoa Smit-McPhee
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Christian
Bildquelle: Koch Media
P.S.: Man kann den Film jedoch auch mit ganz anderen Augen sehen wie die Kritik auf angstrated beweist.