Alkoholische Zeitdilatation

Erstellt am 10. Dezember 2012 von Andramas

Oder: Wie aus zehn Minuten 5 Stunden werden.

Auf die Frage, auf welches Konto das Geld für die Silvester-Jam-Session und die Übernachtung zu überweisen sei, simste der Veranstalter:

“Nur Bares ist Wahres!”

So geriet ich zum Bargeldeintreiber, wofür wir uns nur fünf Minuten treffen wollten, am Berliner Alex, wie immer. Höchstens zehn Minuten sollten es werden. Aber angekommen in der Pinte, sahen wir uns von zahlreichen Themen bedrängt, die auch noch dringend besprochen werden mussten.

So wie Lenchen normalerweise abends, am Telefon, tut. Doch wo der Frau ein Telefon genügt, braucht der Mann das Antlitz. Plötzlich sieht man(n) sich und fühlt sich an Unbesprochenes erinnert…

Jedenfalls trafen wir 10 Uhr in der Kneipe ein und erst gegen 15:00 Uhr torkelte ich wieder raus. Mein Kumpel ließ sich von einer anstehenden Weihnachtsfeier “mit der Mutti”  im Altersheim nicht abbringen und ich hielt es aus irgendeinem Grund für pfiffig, ausnahmsweise in “Medienstadt Babelsberg” auszusteigen, statt übern Hauptbahnhof mit der Tram vor die Haustür zu jockeln.

Also: Entweder fand ich das Schlüsselloch erst spät oder meine Frau öffnete die Tür. Besorgt zwar, doch ohne den Zustand zu kommentieren.

Das sind die Momente, wo ich froh bin, mit einer Ukrainerin verheiratet zu sein. Eine Deutsche hätte wohl gemeckert.

~

Blöd, dass ich heute zwei wichtige Termine habe.

Wahrscheinlich ist es am besten, wenn ich sofort alles zugebe.