Ob es eine Ratte sei, die da im Abwaschwasser herumkrieche? Nein, keine Ratte. Punkt. Nächster Dialog. Ich hab' was gesehen, komm' mit. Okay. Punkt. Nächster Dialog. Und der nächste und der nächste und der nächste. Dialoge zwischen den Typen abfertigenden Blondinen, den liebeshungrigen Pizzaboys, den Klappe aufreißenden Ex-Liebschaften, den Army-Heimkehrerinnen und deren innerfamiliäre Entfremdung, kurz: den unangenehmen, den Expendables. Irgendwie erheiternd, dass die Strause-Brüder bekennende Fans des Predaliens seien (ich zweckentfremde einfach mal diesen ulkigen Begriff aus dem Film, um die beiden Monster-Koryphäen zusammenzufassen), aber aus"Aliens vs. Predator 2" nicht der Fan spricht. Es ist wohl eher so, dass aus "Aliens vs. Predator 2" der Fan spricht, der ein Fan sein will, damit er sich endlich Geltung verschaffen kann, ein Filmprojekt für Fans zu realisieren.
Die Strause-Brüder nennen es Fanprojekt, ich nenne es die Anbiederungstaktik, sich als Fan die eigene Größe einzureden, obwohl man vermutlich stets die zwei Namen der Monster vertauscht hat. Anders lässt sich dieser furchterregende Totalschrott nicht erklären und nicht erschließen. Sofern man überhaupt in der Lage ist, etwas zu sehen und notfalls dazu genötigt wird, den Helligkeitsregler am TV wie ein wildgewordenes Alien zu durchstoßen – denn in "Aliens vs. Predator 2" herrscht rege Betriebsamkeit in regnerischer Dunkelheit –, sieht man immer noch so wenig, dass man zu glauben droht, der Brillenputztuch-Hersteller hätte gepfuscht. Bestenfalls die Kopie der Kopie der Kopie scheint interpretierbar: schwimmende Aliens, das hilflose Militär, die Kamerafahrt bis zum Baumwipfel, in dem die gehäutete Leiche hängt. Das ist ein visueller Brei an nicht näher definierbaren Rissen und Bildspalten, die irgendetwas mit Unterhaltungskino zu tun haben wollen, tatsächlich aber nur dem aufrichtigen, dem authentischen Fan eine Kastration aufschwatzt.
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