Alien: Covenant

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Alien: Covenant

5Sci-Fi Horror

Frustrierend ist Ridley Scotts drittes Kapitel einer längst auserzählten Geschichte nicht aufgrund eines Mangels an fruchtbaren Ideen, sondern deren Abtötung. Originelle Zwischentöne werden gnadenlos erstickt, um den unerlässlichen Versatzstücken des Franchise Platz zu machen.

Doch das Schlüpfen eines Aliens aus seinem Wirtskörper, allzu menschliche Androiden und ein Final Girl (Katherine Waterston) lassen sich nicht ins Unendliche variieren. Nach einem halben Dutzend Filmen haben das wohl alle begriffen, selbst der Regisseur, dessen mit visuellen und verbalen Kunstreferenzen gespickte Inszenierung mehr Stilübung ist als autarker Handlungsbogen. Beim Versuch, die diversen losen Enden des letzten Teils aufzugreifen, verliert Drehbuchautor John Logan selbst den Faden.

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Scott dienen die amateurphilosophischen Episoden ohnehin nur als ästhetische Spielzeuge. Wie passend, dass zentrale Plotelemente fanatischer Schöpfungswille und Schöpfungsverbot sind. Die Gegenpositionen von Gehorsam und Aufbegehren dagegen verkörpern die Androiden Walter und David (beide Michael Fassbender). Das letzte verbliebene Mitglied der Prometheus ist mehr noch als im Vorgängerfilm der eigentliche Handlungsträger.

Seine Hybris bringt die Menschen in Teufels Küche, was angesichts der penetranten religiösen Anspielungen wortwörtlich gemeint ist. Davids Schöpfer Weyland (Guy Pearce) sät in der Eröffnungsszene den Samen, dessen monströse Auswüchse die Crew der Covenant dezimieren – mit Unterstützung des Teams, das mit Ausnahme von Waterstons Daniels für den Titel „inkompetenteste Besatzung des Monats“ kandidieren könnte.

Sie sind auf Besiedelungsmission, im Gepäck Tausende Kolonisten und Tiefkühlembryos (falls die Chemie zwischen Siedlerinnen und Siedlern nicht stimmt). Weil sie zur Freude von Lynard-Skynard-Fan Tennessee (Danny McBride) ein intergalaktisches Echo von Sweet Home Alabama empfangen, landen sie kurzerhand auf einem fremden Planeten. Tennessees Gattin Faris (Amy Seimetz) killt in einer aberwitzigen Kette von Fehlentscheidungen eine Kollegin (Carmen Ejogo), das Transportschiff und sich selbst.

Die anderen müssen vor Böcklin-Kulisse dem Tod ins Gesicht oder besser: in ein Alien-Ei schauen. Spätestens, wenn der fromme Sprüche-Klopfer Oram (Billy Crudup) genau das tut, enthüllt sich das Namedropping von Wagner, Shelly und Michelangelo als schale Behauptung einer Bedeutsamkeit, von der Alien: Covenant mehr als 39 Jahre entfernt ist.

Regie: Ridley Scott, Drehbuch: John Logan, Dante Harper, Darsteller: Michael Fassbender, Katherine Waterston, Billy Crudup, Danny McBride, Demián Bichir, Filmlänge: 122 Minuten, Kinostart: 18.05.2017, www.aliencovenant.at


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Autor

Lida Bach

 
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