ali wajid: nach 505 tagen endlich wieder perspektive!

salzburg, 24.10.2019. nach 505 tagen – verhaftung am 31.5.2018, freilassung gegen auflagen, drohender neuerlicher verhaftung, sieben monaten kirchenasyl, dann schubhaft in wien, akuter gefahr der abschiebung, die nur durch eine „freiwillige ausreise“ nach kenia im letzten moment abgewendet werden konnte und 8 1/2 monate in kenia – war es nun am vergangenen freitag endlich so weit:

ali wajid hat aufgrund der vorgelegten nachweise die genehmigung eines studienplatzes an der universität salzburg bekommen und daher das visum für die wiedereinreise in österreich erhalten.

das ging nicht von selbst, das musste immer wieder intensiv und argumentativ begleitet und unterstützt werden, aber schliesslich haben dann zahlreiche und detaillierte gespräche zum angestrebten ziel geführt: ali wajid kann in salzburg studieren.

immer schon intensiv mitgedacht, aber in der schlussphase wohl in einem ungeahnten ausmass engagiert war doraja eberle, die den menschen ali wajid nicht übersehen konnte und wollte.

dank

dass dies möglich wurde, daran sind unzählige menschen beteiligt, es ist unmöglich wirklich alle zu benennen. aber einige seien hier dennoch erwähnt: von anfang an waren es natürlich der erzbischof franz lackner mit alois dürlinger, erzabt korbinian birnbacher und die gesamte klostergemeinschaft, elisabeth mayer von der katholischen aktion, günther jäger von der katholischen hochschulgemeinde, zahlreiche aktive aus der plattform für menschenrechte, sowie viele personen aus der zivilgesellschaft, denen das schicksal von ali wajid nicht egal war. dazu zählen auch viele menschen im engeren persönlichen und beruflichen umfeld, die sich geduldig und situationselastisch zu beratungen und gesprächen bereit erklärten. sie beim namen zu nennen, hiesse netzwerke offenzulegen, die besser geschützt bleiben sollen.

im laufe dieser 505 tage haben sich auch menschen für ali wajid interessiert und eingesetzt, die bis dorthin wohl noch selten oder nie genau über flucht, abschiebung oder menschenrechte nachgedacht haben, oder menschen, die sogar in einer partei engagiert sind, die sich zum gegner von menschen aufgespielt hat. es ist schön zu sehen, welche türen ein solches geschehen manchmal auch öffnet!

die gesamte zeit in kenia und der damit verbundene aufwand für visa, dokumentbeschaffung, übersetzungen, beglaubigungen, aber auch für das tägliche leben war nur durch die spenden von vielen menschen zu bewerkstelligen. in kenia war es das strassenkinderprojekt panairobi der salzburgerin susi kerschbaumer, das für ali wajid zu einem wesentlichen bezugspunkt wurde. und ein junger unternehmer aus österreich, hannes eckmayer, der in nairobi ein startup aufbaut, war ein wichtiger helfer bei behördengängen und freundschaftlicher begleiter.

besonderer dank gilt auch dem bundespräsidenten alexander van der bellen, der sich nicht nur in persönlichen gesprächen über die situation informieren liess, sondern auch mehrfach auf die dringlichkeit einer lösung hingewiesen hat.

bitte

wir werden auch weiterhin noch spenden brauchen. ali wajid hatte sich als lehrling selbst erhalten und war auf keine unterstützung angewiesen! durch das, was passiert ist, braucht er nun noch eine geraume zeit weiter die hilfe vieler. deshalb bitten wir dringend um weitere spenden!

achtung

wie viele menschen stecken in ähnlichen situationen, ohne dass sie von der öffentlichkeit wahrgenommen werden, ohne dass es breite unterstützung gibt? in wie vielen fällen bleibt ungerechtigkeit ungerechtigkeit, und nur die betroffenen und deren engsten mitmenschen bemerken es?

dass ali wajid nun da ist, ist kein anlass zur entwarnung der gesellschaft, im gegenteil:

es ist auftrag an alle beteiligten, politik, behörden, justiz und exekutive, sowie alle gesellschaftlichen gruppen, endlich den menschen in den mittelpunkt zu stellen und populistische hetzpolitik in die schranken zu weisen.
es gibt eine gesellschaft nach der hetze!

es gibt menschen mit haltung und würde.

eine solidarische gesellschaft, die menschenrechte achtet und jede form von diskriminierung ablehnt, entsteht nicht von selbst, wir müssen uns täglich darum kümmern. dieses engagement wird auch immer wieder scheitern, das darf uns aber nicht entmutigen. unser einsatz muss immer wieder aufs neue mut fassen.

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bild: bernhard jenny cc by

statement ali wajid

statement doraja eberle

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