aus meinem Tagebuch: Teil 10
Mittwoch 10. April 96. In zwei Wochen fährt unser Schiff, also geniessen wir halt die verbleibende Zeit und Tunesien. Wir bummeln erst einmal durch Tozeur. Grosser Einkauf und ausgiebiges im-Café-sitzen. Gegen Mittag fahren wir nach Chebika, besichtigen die Schlucht und das verfallene Dorf. Dann über den Pass zum „grossen“ Wasserfall. Hier ist ein Stelldichein eines Döschwo-Klubs. Bunte und skurrile Fahrzeuge und ebensolche Fahrer.
In Tamerza gehe ich mit Leo Fossilen und Drusen suchen. Wir klopfen Steine und graben Löcher im Geröll, finden aber wenig. Auf dem Rückweg sehe ich eine riesige Heuschrecke mit roten Beinen und gelb-schwarzen Flügeln. Die sonst kahlen Hügel um Tamerza sind jetzt mit dichtem Gras bewachsen. Es scheint geregnet zu haben.
Am Abend treffen wir zwei spinnige Franzosen. Er ist ein netter Typ, sie ein Idiot. Sie schimpft andauernd wie ein Rohrspatz.
Donnerstag 11. April 96. Bereits vor neun Uhr verlassen wir Tamerza. Über Redeyef und Mulares fahren wir gegen Metlaoui. Kurz vor den Bergen nehmen wir die Piste, rechts ins Bergwerk hinein und weiter bis nach Selja Gare. Ab hier spazieren wir den Bahngeleisen entlang in die Schlucht hinein. Senkrechte Felswände und dann der erste Tunnel. Wir gehen beherzt hinein, mitten auf den Geleisen. Stockfinster. Dann über eine Brücke und gleich wieder in einen Tunnel. Mittendrin kommt uns ein Zug entgegen. Wir pressen uns ganz flach an den Fels; so dass der Platz für alle reicht.
Die Schlucht weitet sich etwas und ist grandios. Leo sieht, wie eine Schlange in einem alten Stahlrohr verschindet. Wir halten schnell beide Rohrenden zu. Mit einem Zweig versuchen wir das gefangene Tier heraus zu grübeln, um es genauer anzuschauen. Aber nix - das Rohr ist leer. Vermutlich eine Luftschlange. Dafür sehen ich später einen beachtlich grossen Skorpion - genau zwischen meinen Sandalen. Wäre fast drauf getreten.
Um drei Uhr sind wir zurück bei unseren Fahrzeugen. Wir rollen nach Metlaoui, wir heimsuchen die örtliche Konditorei und ergänzen unseren Zuckerhaushalt mit bunten Cremeschnitten. Zum Übernachten fahren wir ans Südende der Selja-Schlucht. Hier machen wir ein grosses Lagerfeuer und plaudern bis tief in die laue Nacht. Heute keine Mücken.
Morgen geht es weiter, mit Dünentauchen und so.
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Mittwoch 10. April 96. In zwei Wochen fährt unser Schiff, also geniessen wir halt die verbleibende Zeit und Tunesien. Wir bummeln erst einmal durch Tozeur. Grosser Einkauf und ausgiebiges im-Café-sitzen. Gegen Mittag fahren wir nach Chebika, besichtigen die Schlucht und das verfallene Dorf. Dann über den Pass zum „grossen“ Wasserfall. Hier ist ein Stelldichein eines Döschwo-Klubs. Bunte und skurrile Fahrzeuge und ebensolche Fahrer.
In Tamerza gehe ich mit Leo Fossilen und Drusen suchen. Wir klopfen Steine und graben Löcher im Geröll, finden aber wenig. Auf dem Rückweg sehe ich eine riesige Heuschrecke mit roten Beinen und gelb-schwarzen Flügeln. Die sonst kahlen Hügel um Tamerza sind jetzt mit dichtem Gras bewachsen. Es scheint geregnet zu haben.
Am Abend treffen wir zwei spinnige Franzosen. Er ist ein netter Typ, sie ein Idiot. Sie schimpft andauernd wie ein Rohrspatz.
Donnerstag 11. April 96. Bereits vor neun Uhr verlassen wir Tamerza. Über Redeyef und Mulares fahren wir gegen Metlaoui. Kurz vor den Bergen nehmen wir die Piste, rechts ins Bergwerk hinein und weiter bis nach Selja Gare. Ab hier spazieren wir den Bahngeleisen entlang in die Schlucht hinein. Senkrechte Felswände und dann der erste Tunnel. Wir gehen beherzt hinein, mitten auf den Geleisen. Stockfinster. Dann über eine Brücke und gleich wieder in einen Tunnel. Mittendrin kommt uns ein Zug entgegen. Wir pressen uns ganz flach an den Fels; so dass der Platz für alle reicht.
Die Schlucht weitet sich etwas und ist grandios. Leo sieht, wie eine Schlange in einem alten Stahlrohr verschindet. Wir halten schnell beide Rohrenden zu. Mit einem Zweig versuchen wir das gefangene Tier heraus zu grübeln, um es genauer anzuschauen. Aber nix - das Rohr ist leer. Vermutlich eine Luftschlange. Dafür sehen ich später einen beachtlich grossen Skorpion - genau zwischen meinen Sandalen. Wäre fast drauf getreten.
Um drei Uhr sind wir zurück bei unseren Fahrzeugen. Wir rollen nach Metlaoui, wir heimsuchen die örtliche Konditorei und ergänzen unseren Zuckerhaushalt mit bunten Cremeschnitten. Zum Übernachten fahren wir ans Südende der Selja-Schlucht. Hier machen wir ein grosses Lagerfeuer und plaudern bis tief in die laue Nacht. Heute keine Mücken.
Morgen geht es weiter, mit Dünentauchen und so.
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