Algerien: weicher Sand und weiche Birnen

aus meinem Tagebuch: Teil 8
Montag 8. April 96.
Schon wieder bläst der Wind. Heute ist es kühler und am Himmel hat es Wolken. Wir nodern etwas herum. Jeder werkelt für sich. Leo hockt in den Dünen und plärrt mit seinem Didgeri-Dingsbums. Ich fülle derweilen Benzin um. Dabei passiert ein kleines Hopperla und ich saue mich und den Bus komplett ein.
Wir fahren weiter nach Westen. Keine Piste, nicht einmal Spuren. Dafür wird das Gelände immer weicher und ruppiger. Etwa einen Meter niedrige, dafür aber puderige Sandhügel und unzählige Grasbüschel stehen im Weg. Für die Töffahrer ist das keine grosse Sache. Mit meinen dreieinhalb Tonnen Lebendgewicht ist das aber nicht so einfach. Vor allem nicht schnell. Noch sind es bestimmt 30 Kilometer bis zur Strasse. Also hoppeln wir weiter. Zum Glück treffen wir schon bald auf eine kleine Piste. Die führt genau in die richtige Richtung. Und so brausen wir mit beachtlicher Geschwindigkeit nach Touggourt.
Algerien: weicher Sand und weiche BirnenWir hausen im Hotel „Oasis“, nicht teuer, aber auch nicht gut. Man renoviert gerade. Überall schmieren und salben Maler Farbe an die Wände, und Elektriker nageln Stromleitungen an die Decken. Wird bestimmt ganz hübsch, wenn es dann fertig ist!
Vor dem Eingang werden wir von zwei Polizisten angesprochen. Wir kennen das ja nun schon zu genüge und drum ignorieren wir sie einfach. Irgendwann verleidet es ihnen und sie schleichen davon.
Andi wird von einer etwas überreifen, aber gigrigrn Hotelgästin bezirzt. Sie wirft sich richtiggehend in Pose, aber Andi bleibt kühl. Wir motivieren ihn, doch er will nicht - ums verrecken nicht.
Morgen geht es hier weiter, mit und ohne Schlangen.
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