Algen-Pasta und Seetang-Burger: Sind Algen das Essen der Zukunft?

Algen als Nahrungsmittel? Bis vor kurzem kannten europäische Gaumen das Meeresgemüse fast ausschließlich vom Sushi. Asiaten hingegen verzehren Algen schon seit Jahrtausenden und schätzen sie wegen ihrer gesunden Inhaltsstoffe. Doch das vegane Superfood hat in der Küche einiges zu bieten!

Vitaminbombe aus dem Meer

Als Nahrungsmittel werden hauptsächlich Makroalgen wie Grün-, Rot- und Braunalgen verwendet. Sie enthalten kaum Kalorien oder Fett, dafür aber jede Menge pflanzliches Eiweiß, Ballaststoffe, Mineralien und Vitamine. Hobbyköche können sie in Salaten, Suppen, zum Würzen oder als Beilage verwenden. Je nach Sorte können Algen intensiv nach Meer schmecken, aber auch relativ geschmacksneutral sein. Möglicherweise können sie Veganer sogar mit dem wichtigen Vitamin B12 versorgen, Studien haben allerdings bis jetzt kein eindeutiges Ergebnis geliefert.

Weil sie so gesund sind, werden Algen besonders in Japan, Korea und China schon lange als Nahrungsmittel und in der Medizin eingesetzt. Sie wirken antibakteriell, stärken die Immunfunktion und das Herz-Kreislauf-System. Nicht umsonst haben Japaner die höchste Lebenserwartung der Welt! Aufpassen sollten Menschen mit einer Schilddrüsenüberfunktion, da manche Sorten viel Jod enthalten.

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I Sea Pasta – Tagliatelle aus Algen

Während die Asiaten frische Algen verzehren, bekommt man sie bei uns meist eingelegt oder getrocknet. Zum Beispiel als „Tagliatelle“ von I Sea Pasta –getrocknete Algen als Pasta getarnt. Wir haben die verschiedenen Sorten getestet und fanden sie nicht schlecht, und gesünder als Nudeln sind sie sicher auch. Wirklich besser als herkömmliche Pasta fanden wir sie aber auch wieder nicht! Die Algen von I Sea Pasta wachsen wild vor der Westküste Irlands und werden nachhaltig per Hand geerntet.

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Können Algen den Welthunger besiegen?

Algen sind also supergesund, wachsen schnell und sind im Überfluss vorhanden – viele sehen sie deshalb als DAS Nahrungsmittel der Zukunft. Die Weltbevölkerung wächst, gleichzeitig führt der Klimawandel dazu, dass Böden versteppen. Die Hoffnung liegt auf Mikroalgen: Sie sind nur wenige Mikrometer groß und können in Röhren mit geringem Flächenverbrauch gezüchtet werden. Als nährstoffreiches Pulver könnten sie Unterernährung bekämpfen. Im Moment ist ihre Herstellung aber noch zu aufwendig und zu teuer.

Die erste Algenfarm der Niederlande

Die Hauptproduzenten von Zuchtalgen sind Japan und China. Leider gelten Makroalgen von dort teilweise als mit Schwermetallen belastet. In der EU wird deshalb an Standards für Algenprodukte gearbeitet – hier verkaufte Algen müssen künftig auf Schwermetalle und Jod getestet werden.

In Europa werden Algen meist wild geerntet, doch es gibt auch hier Zuchtfarmen. Das niederländische Unternehmen Zeewaar züchtet seit 2013 Algen für die Nahrungsmittelindustrie. Dabei werden keinerlei Dünger oder Pestizide eingesetzt, und der natürliche Nährstoffgehalt der Gewässer bleibt erhalten.

Denn trotz aller Euphorie ist Nachhaltigkeit auch in der Algenzucht wichtig. Die Alleskönner sind Teil des marinen Ökosystems. Sie dürfen nur so angebaut und geerntet werden, dass sich die Bestände regenerieren können und andere Lebewesen nicht gefährdet werden.

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Mehr Infos:

https://en.wikipedia.org/wiki/Edible_seaweed
https://www.bbcgoodfood.com/howto/guide/health-benefits-seaweed
https://www.zeewaar.nl/uk
https://plenteousveg.com/algae-b12/


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