Die Fachleute von Turismo do Algarve, der regionalen Direktion für Landwirtschaft und Fischerei, des Erzeugerberbands AlgarOrange und der Hotellerie kamen aus diesem Anlass zu einem Treffen zusammen. João Fernandes, Präsident des Tourismusverbands, formulierte danach diese Forderung: "Die Zitrusfrüchte der Algarve sollten auf den Tischen der Touristen, die hierhin kommen, permanent präsent sein". Vor allem die Orange will er stärker in die regionale Wertschöpfung integrieren.
Algarve-Zitrusfrüchte sollen bevorzugt serviert werden
Die Zielvorstellung: Wenn ein Urlauber in einem Algarve-Restaurant einen natürlichen Orangensaft bestellt, sollte er einen serviert bekommen, der aus Früchten der Region hergestellt ist. Hier werden Zitrusfrüchte mit auf Plantagen von einer Gesamtgröße von 13.256 Hektar produziert. Das geschieht vor allem in den Kreisen Silves, Tavira und Loulé. Die Stadt Silves nennt sich sogar Orangen-Hauptstadt des Landes. Wir berichteten über das jüngste Orangen-Festival dort in unserem Beitrag "Orangen-Festival begeistert Algarve-Touristen".
"Es ist wichtig, dass unsere Zitrusfrüchte ins Catering von Restaurants und Hotels der Region sowie in die touristischen Menüs aufgenommen werden", sagte Fernandes nach dem Strategie-Treffen. Orangen und Zitronen sollen so zur "Visitenkarte" der Algarve gemacht werden. Eine entsprechende Initiative ist auf Antrag der Herstellervereinigung AlgarOrange bereits in ein Internationalisierungsprogramm, genannt CRESC Algarve 2020, aufgenommen worden. Zwar ist der Antrag noch nicht genehmigt, aber die Experten rechnen damit, dass er hilft, potenzielle Partner zu finden und eine fruchtbare Diskussion über die Öffnung ausländischer Märkte für die Zitrusfrüchte der Algarve in Gang zu setzen.
Mehr Algarve-Zitrusfrüchte nach Deutschland, Spanien, Kanada
Neben der Steigerung des Verbrauchs und der Vermarktung von Zitrusfrüchten in der Region selbst sieht die Initiative vor, dass sie auch in Ländern wie Deutschland, Spanien und Kanada stärker verkauft werden. Das soll die Verbraucher in diesen Ländern von der Qualität der Produkte überzeugen.
"Die Exporte unserer Zitrusfrüchte zu steigern bedeutet, die internationale Sichtbarkeit der Marke Algarve und der Unternehmen der Region zu erhöhen. Insbesondere die Orange ist ein hochwertiges lokales Produkt, das mit der portugiesischen Identität verbunden ist. Wenn es die Portugiesen waren, die Orange nach Europa brachten und wenn der Name Portugal in vielen Ländern gleichbedeutend mit Orange ist - in Arabisch, Rumänisch, Griechisch oder Türkisch zum Beispiel bezieht sich das Wort Portugal auf die Orangenfrucht -, ist es durchaus sinnvoll, wenn wir im Ausland über diese Einzigartigkeit der Algarve informieren". RTA-Präsident João Fernandes
Für den Direktor der regionalen Landwirtschafts- und Fischerei-Direktion DRAPAlg, Pedro Monteiro, "ist die Nutzung der Synergien zwischen Tourismus und Zitrusfrüchten ganz sicher eine Win-Win-Strategie".
Der Tourismus gewinne durch Differenzierung des Angebots, indem er sich mit regionalen Produkten von anerkannter und zertifizierter Qualität verbinde. Und die Zitrusfrüchte-Herstellung profitiere von der Hebelwirkung, die eine Marke und ein Sektor mit dem Gewicht und der internationalen Reputation des Tourismus an der Algarve bewirke.
Rund 340.000 Tonnen Algarve-Zitrusfrüchte pro Jahr
Zitrusfrüchte der Algarve sind die ersten regionalen Naturprodukte, welche die 1994 eingeführte geschützte geografische Herkunfts-Angabe tragen dürfen. Jährlich werden an der Algarve rund 340.000 Tonnen Zitrusfrüchte hergestellt. Sie ist für diese Produkte damit die führende Erzeuger-Region in Portugal.
"Die Algarve sorgt für 70 Prozent der gesamten Orangenproduktion Portugals. Sie sollte deshalb das 'saftigste' Tourismusziel des Landes werden", betonte Fernandes. Und Monteiro gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass "diese Initiative der Ausgangspunkt für andere sein kann, die den Verbund zwischen Tourismus und Agrar-, Ernährungs- und Fischereiproduktion an der Algarve im Interesse einer ausgewogeneren wirtschaftlichen und territorialen Entwicklung zunehmend stärken".