Algarve: Thomas Cook-Touristen büßen Oktober-Urlaub ein

Algar­ve-Pau­schal­ur­lau­ber, die mit dem insol­ven­ten deut­schen Ver­an­stal­ter Tho­mas Cook an Por­tu­gals Süd­küs­te gereist sind und even­tu­ell Pro­ble­me mit ihrem eigent­lich schon bezahl­ten Hotel haben, kön­nen ein wenig auf­at­men. Die zustän­di­ge Rei­se­ver­si­che­rung will Geld an die Hotels über­wei­sen, so eine Nach­rich­ten­agen­tur. Wer aber bei Tho­mas Cook mit sei­nen Mar­ken Necker­mann, Öger, Bucher und Air Marin für Okto­ber einen Herbst-Urlaub an der Algar­ve gebucht hat­te, wird von Deutsch­land aus nicht abhe­ben. Hier die neus­ten Lage-Infor­ma­tio­nen.

Die Nach­rich­ten­agen­tur zitiert den Unter­neh­mens­spre­cher der Zurich-Ver­si­che­rung. Nach des­sen Aus­sa­gen wür­den auf Grund­la­ge der Buchungs­in­for­ma­tio­nen und ohne Vor­la­ge geson­der­ter Rech­nun­gen 50 Pro­zent der Hotel-Kos­ten begli­chen. Gemäß Ver­si­che­rung geschieht das unter der Bedin­gung, dass die Hotels die Tou­ris­ten nicht mehr zu Extra­zah­lun­gen auf­for­dern oder auf ande­re Art bedrän­gen.

Thomas Cook-Touristen nicht in Algarve-Hotels festgehalten

Gegen­über „ Algar­ve für Ent­de­cker " erklär­te der Prä­si­dent des Ver­bands der Algar­ve-Hotels (AHETA), Eli­dé­ri­co Vie­gas, ihm sei "nicht bekannt", dass Hotels der Regi­on Tho­mas Cook-Kun­den am Aus­che­cken gehin­dert hät­ten, bevor sie ihre Auf­ent­halts­kos­ten nicht selbst noch ein­mal an der Rezep­ti­on bezahl­ten. „Wir glau­ben, dass die­se Pra­xis nur in ande­ren Län­dern, ins­be­son­de­re im Maghreb, zu beob­ach­ten ist", so der Ver­bands-Reprä­sen­tant.

Spe­zi­ell aus Tune­si­en hat­te es Berich­te gege­ben, wonach eini­ge Hotel-Gäs­te fest­ge­hal­ten wur­den, bis sie in Ein­zel­fäl­len Beträ­ge von über 1.000 Euro vor Ort ent­rich­te­ten. Die­se Pra­xis kri­ti­sier­te der Deut­sche Rei­se­ver­band (DRV) und der Bun­des­ver­band der Ver­brau­cher­zen­tra­len scharf. Ansons­ten bleibt fest­zu­hal­ten (und so steht es auch auf der Web­sei­te der Tho­mas Cook GmbH): Für Pau­schal­rei­se-Gäs­te, die sich aktu­ell im Urlaub befin­den, sind Hotel­auf­ent­halt, Trans­fers und Rück­flü­ge gesi­chert.

Herbstferien im Oktober fallen für Thomas Cook-Touristen ins Wasser

Aller­dings gibt es auch schlech­te Nach­rich­ten - für Tho­mas Cook-Kun­den, die ihren für die Herbst­fe­ri­en-Zeit gebuch­ten Algar­ve-Urlaub noch gar nicht ange­tre­ten haben. Das wer­den sie wahr­schein­lich auch nicht mehr tun kön­nen. Der Ober­ur­se­ler Kon­zern wei­te­te jetzt sei­ne Rei­se-Absa­gen bis Ende Okto­ber aus. Das Unter­neh­men teil­te mit, für Rei­sen mit Start­ter­min nach dem 31. Okto­ber müs­se mit der Insol­venz­ver­si­che­rung noch geklärt wer­den, ob die­se statt­fin­den könn­ten.

Der Ver­kauf von Rei­sen sei inzwi­schen gestoppt, der Geschäfts­be­trieb völ­lig ein­ge­stellt wor­den, so die Tho­mas Cook GmbH. Somit sind Stor­nie­run­gen oder Ände­rung der Rei­se­da­ten nicht mög­lich. Der Kon­zern ver­spricht auf sei­ner Web­sei­te, die betrof­fe­nen Kun­den mög­lichst schnell zu infor­mie­ren. Die­se soll­ten sich an den von der Zurich-Ver­si­che­rung beauf­trag­ten Dienst­leis­ter Kae­ra wen­den.

Gegen­wär­tig sind noch rund 70.000 Pau­schal­tou­ris­ten aus Deutsch­land im Urlaub, die über Tho­mas Cook oder einen der dazu gehö­ren­den Ver­an­stal­ter gebucht hat­ten. Bei den betrof­fe­nen Unter­neh­men über­nah­men inzwi­schen vor­läu­fig oder fest bestell­te Insol­venz­ver­wal­ter die Arbeit.

Thomas Cook-Tochter Condor fliegt weiter - etwa nach Madeira

Der Betrieb bei der Feri­en­flug­ge­sell­schaft Con­dor, einer Tho­mas Cook-Toch­ter, läuft trotz Plei­te der Mut­ter vor­erst wei­ter. In Por­tu­gal fliegt Con­dor nur die Insel Madei­ra, den Flug­ha­fen Fun­chal, an. Faro und damit die Algar­ve steht nicht auf der Lis­te der Con­dor-Desti­na­tio­nen. Die Bun­des­re­gie­rung stimm­te inzwi­schen einem Über­brü­ckungs­kre­dit für Con­dor Flug­dienst in Höhe von 380 Mil­lio­nen Euro zu. Er liegt bei der EU-Kom­mis­si­on zur Geneh­mi­gung vor.

Die deut­sche Tho­mas Cook GmbH bean­trag­te eben­falls einen sol­chen Über­brü­ckungs­kre­dit in fast glei­cher Höhe. Eine Ent­schei­dung steht noch aus. Das Amts­ge­richt Frank­furt geneh­mig­te ein so genann­tes „Schutz­schirm­ver­fah­ren". Es ver­hin­dert, dass Gel­der deut­scher Tho­mas Cook-Töch­ter durch die Insol­venz zur Lon­do­ner Kon­zern-Mut­ter abflie­ßen.

Britische Thomas Cook-Touristen heim ins Vereinigte Königreich gebracht

Am Sams­tag, 28. Sep­tem­ber, star­ten vor­mit­tags zwei Rück­füh­rungs­flü­ge für bri­ti­sche Tho­mas Cook-Kun­den von Faro aus. Eine Maschi­ne von EuroAt­lan­tic Air­ways (frü­her: Air Madei­ra) hebt um 9:10 Uhr mit Ziel­ort Man­ches­ter (Flug YU1169) ab, ein bei Titan Air­ways gechar­te­ter Jet fliegt um 9:55 Uhr nach Bir­ming­ham (Flug ZT1411). Bereits am Diens­tag, einen Tag nach Bekannt­ga­be der Insol­venz, hat­te die bri­ti­sche Zivil­luft­fahrt­be­hör­de einen Titan Air­ways-Jet Tho­mas Cook-Urlau­ber um 10:15 Uhr nach Man­ches­ter zurück­brin­gen las­sen. Wei­te­re Repa­tri­ie­rungs-Flü­ge sind für den 1. und 5. Okto­ber geplant.

Lesen Sie hier unse­re frü­he­ren Berich­te über die Insol­venz-Wel­le rund um den ältes­ten Rei­se­kon­zern der Welt und die Fol­gen für die Tho­mas Cook-Tou­ris­ten:

Algar­ve sucht inten­siv nach Tho­mas Cook-Alter­na­ti­ven (24. Sep­tem­ber)

Algarve: Thomas Cook-Touristen büßen Oktober-Urlaub ein Algarve: Thomas Cook-Touristen büßen Oktober-Urlaub ein

Tho­mas Cook-Plei­te: Algar­ve-Hotels befürch­ten Mil­lio­nen-Ver­lus­te (23. Sep­tem­ber)


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