Algarve wirbt um Deutsche
Der Tourismusverband der Algarve wirbt für die Nachsaison verstärkt um deutsche Gäste. „ Die Algarve tut dir gut" ist das Motto der aktuellen Werbekampagne, die in Zusammenarbeit mit der deutschen Fluggesellschaft Eurowings durchgeführt wird, die acht Strecken nach Faro von verschiedenen deutschen Städten aus bedient. Im Ergebnis seien die Flugbuchungen bis Oktober bereits um 94% gestiegen. Das dazu gehörige Video in deutscher Sprache wurde über 120.000 Mal angeklickt.
Die deutschen Touristen hätten ein breites Spektrum an Interessen, betont der Tourismuschef der Algarve, João Fernandes (Foto). Deshalb habe man in den Mittelpunkt der Kampagne die Vielfalt der Algarve mit Angeboten zu Golf, Natur, Radfahren, Kultur und Gastronomie gerückt. „Mehr denn je wird es diese Art von Touristen sein, die der Algarve hilft, ihren Tourismus wieder zu beleben", sagte Fernandes, der bis Herbst weitere 100.000 Euro für die Werbung um deutsche Gäste investieren will. Insgesamt hat der portugiesische Tourismus in diesem Jahr dafür bereits 1,8 Millionen Euro ausgegeben. Zusätzlich hat der algarvianische Tourismusverband seine Zusammenarbeit mit wichtigen Reiseveranstaltern wie Der Touristik; FTI Deutschland; Shauinsland; TUI; Alltours; LMX; Olimar; HolidayCheck und GolfExtra intensiviert und bietet gemeinsam mit der Fachzeitschrift Touristik Aktuell kostenlose E‑Learning-Kurse für deutsche Reisebüros an, die ihr Wissen über die Region erweitern oder aktualisieren möchten. Der deutsche Markt ist nach Großbritannien der zweitwichtigste für die Algarve. 2019 besuchten 360.000 deutsche Touristen die Region und sorgten für 1,9 Millionen Übernachtungen.
Großaktion gegen wildes Campen
Zwischen dem 20. und 31. August führte die GNR im Rahmen der Operation "Sicherer Sommer 2020" in den Bezirken Setúbal, Beja und Faro insgesamt 71 Inspektionen zur Bekämpfung des illegalen Campings durch. 200 Beamte kontrollierten 714 Fahrzeuge und stellten 612 Verstöße fest, davon 500 wegen wildem Camping und Caravaning sowie illegalem Parken auf nicht erlaubten Plätzen und 33 wegen Nichteinhaltung der Verkehrsregeln. Nach Angaben der GNR zielte die Inspektion darauf ab, "die öffentliche Sicherheit und Ruhe sowie den Schutz von Natur und Umwelt zu gewährleisten und gleichzeitig zur Erfüllung der außerordentlichen Maßnahmen beizutragen, die zur Eindämmung von Covid-19 erforderlich sind". Illegales Camping kann als Umweltvergehen mit Geldstrafen zwischen 200 und 36.000 Euro geahndet werden.
Loulé: Neue Stellplätze für Wohnmobile
Caravaning liegt im Trend, gerade in Corona-Zeiten. Die Stadtverwaltung von Loule regiert auf den Boom und hat jetzt den Bau von zwei neuen Wohnmobilstellplätzen angekündigt. Die Projekte seien bereits genehmigt und die Ausschreibungen gestartet worden, teilte die Verwaltung mit. Die geplanten Investitionen belaufen sich auf 315.000 Euro. In dem malerischen Örtchen Serra do Caldeirão (Gemeinde Ameixal) sollen 102 Stellplätze, eine Tankstelle sowie ein 1500 m² großer Freizeitbereich entstehen. In Salir sind 35 Stellplätze, eine Tankstelle und entsprechende Service-Bereiche geplant. „Diese Einrichtungen werden zur Förderung und wirtschaftlichen Entwicklung des Landesinneren beitragen, da sie das ganze Jahr über die idealen Bedingungen für die Ausübung des Naturtourismus bieten", betont der Bürgermeister von Loulé, Vítor Aleixo.
Algarve: Leichtes Plus für Hotels
Die Hotels an der Algarve verzeichneten im August eine durchschnittliche Auslastung von 60,5%, meldet der regionale Hotelverband AHETA. Das ist ein Minus von 35% gegenüber dem Vorjahr, im Vergleich zum Juli 2020 aber ein Anstieg von 3,5%. Verantwortlich für den leichten Zuwachs war vor allem die gestiegene Nachfrage durch einheimische Gäste, auf die 67,7% aller Übernachtungen entfielen. Gleichzeitig meldeten die Hotels an der Algarve deutlich mehr Buchungen durch britische Touristen. Die Gesamtlage aber bleibt weiter angespannt. Kulmuliert aufs Jahr beträgt der Auslastungsrückgang im Vergleich zum Vorjahr 58,1%.
Covid-19: Debatte um Corona-App
Kaum auf dem Markt steht die portugiesische Corona-App StayAway Covid von mehreren Seiten unter Beschuss. Kritiker bemängeln, dass mehr als ein Viertel der in Portugal verwendeten Mobilgeräte von Apple (28,6%) technisch nicht in der Lage seien, die App zu installieren. Bei Android-Geräten läge diese Rate bei 6,7%. Insgesamt könnten davon 815.000 Mobiltelefone betroffen sein, bei insgesamt 7,27 Millionen Mobilfunknutzern in Portugal. Die Verbraucherschutzorganisation DECO hat ebenfalls Vorbehalte gegen die Installation der StayAway Covid-App angemeldet. Sie warnt vor der „Möglichkeit einer nicht deklarierten und missbräuchlichen Verwendung von persönlichen Daten durch Google und Apple". Die Behörden dagegen garantieren umfassenden Datenschutz in Bezug auf Identitäten und Standorte der Nutzer. Alle Kontaktinformationen würden nur 14 Tage lang gespeichert. Die Installation ist kostenlos und freiwillig. Die Behörden appellieren jedoch an jeden in Portugal - nicht nur an portugiesische Staatsbürger, sondern auch an alle ausländischen Einwohner -, die Stayaway Covid App herunterzuladen.
Kampf gegen Kippen
Portugal verschärft den Kampf gegen die Umweltverschmutzung durch Zigarettenstummel. Jede Minute, so wird geschätzt, werden in Portugal etwa 7.000 Kippen auf den Boden geworfen. Seit 3. September gilt nun das Gesetz Nr. 88/2019, dass die Entsorgung von Zigarettenstummeln, Zigarren oder anderen Tabakprodukten in öffentlichen Räumen unter Strafe stellt. Das Gesetz war bereits vor einem Jahr beschlossen, aber mit einer Übergangsfrist von 1 Jahr versehen worden. Jetzt muss jeder Raucher, der Zigarettenkippen auf den Boden wirft, mit Geldstrafen in Höhe von 25 bis 250 Euro rechnen. Gewerbliche Einrichtungen wie Cafés und Restaurants können ebenfalls mit hohen Geldstrafen belegt werden, wenn keine Aschenbecher zur Verfügung stehen. Auch die Kommunen sind verpflichtet, in öffentlichen Räumen, wie z.B. Haltstellen. Aschenbecher zu installieren.
Algarve: Bedrohlicher Wassermangel
Das Trinkwasser in den Staudämmen der Algarve reicht nur noch bis Jahresende, sollte es in den nächsten Monaten nicht zu nennenswerten Regenfällen kommen, so die Einschätzung der zuständigen Behörden. Die Algarve befindet sich nach Auskunft der Ständigen Kommission zur Überwachung der Dürre in der schlimmsten Situation, seit vor zehn Jahren der Odelouca-Staudamm in Betrieb genommen wurde. Die regenarmen Jahre im letzten Jahrzehnt hätten dazu geführt, dass in den letzten acht Jahren die maximale Speicherkapazität der wichtigsten Wasserreserven in der Algarve-Region, nämlich der Stauseen Bravura, Odelouca, Funcho, Arade, Beliche und Odeleite, nie erreicht worden ist. Im Fall von Bravura ist die Situation besonders besorgniserregend, aber auch an den Staudämmen von Beliche und Odeleite in der Ostalgarve und am Arade in der Westalgarve ist die Situation nicht sehr vielversprechend. In Bravura beträgt das Gesamtvolumen des gespeicherten Wassers aktuell nur 18,3%. Beliche liegt bei 26% seiner Gesamtkapazität, Odeleite bei 33% und Arade bei 34%.
Algarve: Salz für Portugal
An der Algarve wurden 2019 102.292 Tonnen Meersalz produziert, das sind 12.000 Tonnen oder 13% mehr als im Jahr davor. Damit deckt die Region 95% der Meersalzproduktion des Landes ab. In der Algarve gibt es aktuell über dreißig aktive Salinen, die sich über fast tausend Hektar erstrecken.
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Nachrichten aus Polizei und Justiz
Lagoa: Mehr Bürgernähe
Die Stadtverwaltung von Lagoa plant die Einrichtung einer eigenen Polizeibehörde. Die "Polícia Municipal do Concelho de Lagoa" soll sich ab 2021 mit 26 Beamten vor allem um Bereiche wie Umweltschutz, Sicherheit im öffentlichen Raum, Verkehr und Parken, Überwachung von Sport- und Kulturveranstaltungen kümmern. Man wolle damit mehr Bürgernähe schaffen, ein sicheres und verantwortungsbewusstes Zusammenleben fördern und das Sicherheitsgefühl in der Region erhöhen, so die Verwaltung.
Almancil: Diebesgut sichergestellt
Die Polizei von Almancil hat in drei Lagerhäusern in Moura (Beja) Diebesgut im Wert von 120.000 Euro aus einem Restauranteinbruch in der Region sichergestellt. Die Polizeikräfte fanden 155 Sonnenkollektoren, Kühltruhen, Küchengeräte, Aluminiumrahmen, Türen und Fenster.
Alcantarilha: Drogenhändler verhaftet
Die Polzei hat am vergangenen Montag im Rahmen einer Straßenkontrolle in der Ortschaft Alcantarilha zwei Männer, beide 31 Jahre alt, wegen Drogenhandels festgenommen. Dabei wurden 317 Dosen Kokain, 629 Euro und 5 Mobiltelefone beschlagnahmt.
Loulé: Ladendieb erwischt
Die Polizei hat in Loulé einen Ladendieb verhaftet. Der 33-jährige Täter hatte in mehreren Geschäften u.a. Kleidung gestohlen. Bei seiner Festnahme hatte er eine Tasche mit gestohlenen Gegenständen im Wert von 570 Euro bei sich. Das Diebesgut wurde an die geschädigten Läden zurückgegeben, das Auto des Verdächtigen wurde beschlagnahmt.