Algarve News: 30. September bis 6. Oktober 2019

Von Alexander Kroll

Algar­ve News und Por­tu­gal News aus KW 40/2019: Kann Cos­ta fort­set­zen? | Hef­ti­ge Azo­ren-Schä­den | Plus für Gesund­heit | Über­dach­ter Was­ser­park | Lidl inves­tiert - unser Wochen­rück­blick ent­hält noch wei­te­re span­nen­de Nach­rich­ten!

Algarve News und Portugal News: Was sonst noch geschehen ist

In der zurück­lie­gen­den Woche ist an der Algar­ve und in ganz Por­tu­gal noch man­ches ande­re pas­siert. Aus dem Nach­rich­ten­strom haben wir für Sie die­je­ni­gen fünf Haupt­as­pek­te her­aus­ge­fil­tert, die wir für die wich­tigs­ten für unse­re deutsch­spra­chi­gen Nut­zer hal­ten, ergänzt um ein paar the­ma­tisch pas­sen­de, aber weni­ger wich­ti­ge:

Portugal News: Nach Wahlen sieht Commerzbank Risiken

Dr. Ralph Sol­veen, stell­ver­tre­ten­der Lei­ter Eco­no­mic Rese­arch bei der Com­merz­bank AG in Frank­furt, rech­net damit, dass die sozia­lis­ti­sche Par­tei PS des amtie­ren­den Minis­ter­prä­si­den­ten Antó­nio Cos­ta am Sonn­tag, 6. Okto­ber, Gewin­ner der por­tu­gie­si­schen Par­la­ments­wah­len wer­den wird - wenn auch ohne abso­lu­te Mehr­heit. In einer kri­ti­schen Ana­ly­se betont der Volks­wirt, dass Por­tu­gal „mit gewis­sen Pro­ble­men kon­fron­tiert" wer­den kön­ne, wenn eine neue, von Cos­ta geführ­te Regie­rung die glei­che Wirt­schafts­po­li­tik ver­fol­gen wer­de: „Lang­fris­tig gibt es erheb­li­che Risi­ken, die sich ansam­meln".

Für den Abbau des por­tu­gie­si­schen Haus­halts­de­fi­zits macht der deut­sche Bank-Exper­te vor allem „das gute Wirt­schafts­kli­ma und den deut­li­chen Rück­gang der Fremd­ka­pi­tal­zin­sen" ver­ant­wort­lich. Dies sei auf die Kon­junk­tur­po­li­tik der Euro­päi­schen Zen­tral­bank und die Tat­sa­che zurück­zu­füh­ren sei, dass Por­tu­gal in die­sem Zusam­men­hang qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Finanz­ra­tings von Rating­agen­tu­ren habe zurück­er­hal­ten kön­nen.

Betrach­te man jedoch den Sal­do der Kon­ten ohne Schuld­zins­zah­lun­gen und zykli­sche Fak­to­ren, so sei er unver­än­dert geblie­ben. Noch beun­ru­hi­gen­der sei, dass die Wett­be­werbs­fä­hig­keit Por­tu­gals wie­der unter Druck gera­ten sei, wobei die Lohn­stück­kos­ten seit 2016 stär­ker stie­gen als im Rest der Euro­zo­ne. Soll­te sich die­ser Trend zu höhe­ren Arbeits­kos­ten fort­set­zen, "wür­de dies ins­be­son­de­re den Indus­trie­sek­tor unter Druck set­zen, der lang­fris­tig die Gesamt­wirt­schaft stark belas­ten kann", schrieb Sol­veen.

Unser Kommentar zu den portugiesischen Parlamentswahlen

Seit fünf Jah­ren wird Por­tu­gal von einer lin­ken Min­der­heits­re­gie­rung unter dem Sozia­lis­ten Antó­nio Cos­ta regiert. Sei­nem anfäng­lich kri­ti­sier­ten Links­bünd­nis gelang eine sta­bi­le, eine erfolg­rei­che Regie­rungs­zeit. Die Unzu­frie­den­heit unter der por­tu­gie­si­schen Bevöl­ke­rung ist deut­lich gerin­ger als in ande­ren Län­dern, hef­ti­ge und emo­tio­na­le Debat­ten über Zuwan­de­rung gibt es nicht, rechts­po­pu­lis­ti­sche Par­tei­en sind bedeu­tungs­los, von Ter­ror­an­schlä­gen blieb das Land bis­lang ver­schont.

Die Arbeits­lo­sig­keit liegt bei rund sechs Pro­zent; sie sank in den ver­gan­ge­nen Jah­ren stark. Für die­ses und das kom­men­de Jahr ist ein Wachs­tum des Brut­to­in­lands­pro­dukts, also der Wirt­schafts­leis­tung, von jeweils 1,7 Pro­zent pro­gnos­ti­ziert. Die Ver­schul­dung Por­tu­gals liegt aller­dings immer noch bei 120 Pro­zent des BIP. Die Ten­denz ist zwar rück­läu­fig, aber die­ses Erbe der Finanz­kri­se dürf­te das Land noch eini­ge Jah­re mit sich her­um­schlep­pen.

Die por­tu­gie­si­sche Wirt­schaft wird der­zeit von den Wachs­tums­mo­to­ren Tou­ris­mus und Bau­wirt­schaft ange­trie­ben. Obwohl Por­tu­gal 2018 einen enor­men Rück­gang bei der Zahl bri­ti­scher Urlau­ber erleb­te und die­ses Jahr deut­lich weni­ger Deut­sche und Nie­der­län­der begrü­ßen konn­te, wächst die Frem­den­ver­kehrs­wirt­schaft wei­ter - zwar etwas lang­sa­mer als in den Rekord-Vor­jah­ren, dafür besu­chen aber mehr Bra­si­lia­ner, Kana­di­er, Korea­ner, Chi­ne­sen und vor allem Ame­ri­ka­ner das Land. Des­halb dürf­te auch 2019 wie­der ein Rekord­jahr im Por­tu­gal-Tou­ris­mus wer­den. Schon von Janu­ar bis Juli gab es jeweils ein sie­ben­pro­zen­ti­ges Plus bei Gäs­ten und Ein­nah­men und ein Plus von vier Pro­zent bei den Über­nach­tun­gen. Ende des Jah­res könn­te die Zahl der Gäs­te 27 Mil­lio­nen errei­chen - zwei Mil­lio­nen mehr als im Vor­jahr. Bis Dezem­ber dürf­ten die Ein­nah­men aus dem Tou­ris­mus um sechs Pro­zent auf 17 Mil­li­ar­den Euro stei­gen, so eine Regie­rungs­schät­zung.

Das Bau­ge­wer­be pro­fi­tiert von ver­stärk­tem Woh­nungs­bau, von Sanie­run­gen und von Infra­struk­tur­pro­jek­ten wie etwa neu­en Kran­ken­häu­sern. Mit dem Abbau von Lithi­um, wich­tig zum Bei­spiel für die Bat­te­ri­en von Elek­tro­au­tos, kann Por­tu­gal auch den Berg­bau ankur­beln. Das Land zieht zudem Inves­ti­tio­nen in Hoch­tech­no­lo­gie an. Vor allem geht es um die Ver­net­zung von Fahr­zeu­gen über Mobil­funk- und Inter­net-Tech­no­lo­gi­en und ums auto­no­me Fah­ren. Deut­sche Auto­mo­bil-Kon­zer­ne und ‑Zulie­fe­rer wie Volks­wa­gen, Daim­ler, BMW und Bosch wei­te­ten ihre For­schung und Ent­wick­lung in Por­tu­gal aus. In der ers­ten Hälf­te die­ses Jah­res stie­gen Por­tu­gals Impor­te aus Deutsch­land um fast acht Pro­zent an. Gleich­zei­tig wuch­sen die Expor­te des Lan­des nach Deutsch­land um gut sechs Pro­zent.

Wich­tig für die neue Legis­la­tur­pe­ri­ode ist, dass die Bevöl­ke­rung stär­ker als bis­her von der sich ver­bes­sern­den Wirt­schafts­la­ge pro­fi­tiert. Im gan­zen Land, vor allem aber auch an der Algar­ve, muss zum Bei­spiel deut­lich mehr in die Berei­che Bil­dung, Gesund­heit und Ver­kehrs­in­fra­struk­tur inves­tiert wer­den. Sonst wird die Unzu­frie­den­heit der Men­schen deut­lich zuneh­men. Für eine Tou­ris­mus­re­gi­on wie die Algar­ve wäre es ein­fach bla­ma­bel, wenn es wei­ter­hin an Ärz­ten und Kran­ken­schwes­tern fehl­te, wenn der Flug­ha­fen nicht end­lich an das Schie­nen­netz ange­bun­den wür­de, wenn die Elek­tri­fi­zie­rung der Zug­stre­cken und der Umstieg auf moder­ne Wag­gons nicht end­lich Fort­schrit­te machen und wenn die Natio­nal­stra­ße 125 in ihrem Ost­teil nicht end­lich in einen ver­nünf­ti­gen Zustand ver­setzt wür­de. Die Regie­rung in Lis­sa­bon schul­det ihrer wich­tigs­ten Tou­ris­mus­re­gi­on mehr Auf­merk­sam­keit und mehr Inves­ti­tio­nen. Schon seit Jah­ren. Zwar wird mit Mil­li­ar­den­auf­wand Por­tu­gals wich­tigs­ter Tief­see­ha­fen in der Alen­te­jo-Stadt Sines aus­ge­baut, um mehr Con­tai­ner­fracht aus Asi­en und mehr US-Flüs­sig­gas umschla­gen zu kön­nen, aber die Algar­ve geht bei Infra­struk­tur-Pro­jek­ten seit vie­len Jah­ren leer aus. Was bleibt, sind Regie­rungs­ver­spre­chen, Ver­trös­tun­gen. Das macht die Men­schen ver­dros­sen; man­cher Algar­vio fühlt sich von Lis­sa­bon abge­hängt, gegen­über der Lan­des­mit­te und dem Nor­den ver­nach­läs­sigt. Und die Beschäf­tig­ten im Frem­den­ver­kehr erwar­ten zu recht seit lan­gem, dass von den stei­gen­den Ein­nah­men mehr in ihren Port­mon­naies lan­det. Es gibt viel zu tun an der Algar­ve, packen Sie es end­lich beherz­ter an, Herr Cos­ta! Hans-Joa­chim All­gai­er

Lorenzo schädigt Azoren

Vom tro­pi­schen Wir­bel­sturm Loren­zo ver­ur­sach­te Schä­den haben auf den Azo­ren mehr als 50 Bewoh­ner der Inseln Flo­res und Fai­al obdach­los wer­den las­sen. Auch den Hafen von Lajes das Flo­res zog Loren­zo mit sei­nen Sturm­bö­en von bis zu 200 Kilo­me­tern pro Stun­de und bis zu 16 Meter hohen Wel­len stark in Mit­lei­den­schaft: Die Pier wur­de zer­stört, meh­re­re Gebäu­de beschä­digt.

Meh­re­re Con­tai­ner kipp­ten ins Meer und Fischer­boo­te gerie­ten in Pro­ble­me. Der­zeit bewer­tet die Schiff­fahrts­be­hör­de AMN den genau­en Umfang der Schä­den. Die Besat­zung des Mari­ne­schiffs „Set­úbal", der­zeit auf Azo­ren-Mis­si­on, unter­stützt die Wie­der­her­stel­lung der Hafen-Infra­struk­tur in Lajes.

Die Sol­da­ten über­mit­tel­ten ers­te Bil­der von zer­stör­ten Kai-Anla­gen und ins Meer gekipp­ten Con­tai­nern. Tau­cher lie­fer­ten Bil­der von unter­ge­gan­ge­nen Segel- und Motor­yach­ten.

Am Sams­tag­vor­mit­tag lan­de­te ein Trans­port­flug­zeug der por­tu­gie­si­schen Luft­waf­fe vom Typ C‑130 auf der Insel Flo­res, um Pio­nier-Sol­da­ten und Mate­ri­al für den schnel­len Wie­der­auf­bau der Infra­struk­tur bereit­zu­stel­len. Dadurch soll die Ver­sor­gung der Bevöl­ke­rung mit lebens­wich­ti­gen Gütern sicher­ge­stellt und das Aus­lau­fen von Die­sel­kraft­stoff ins Meer ver­hin­dert wer­den. Am Diens­tag wer­den eine wei­te­re Mari­ne-Fre­gat­te und ein Nach­schub­schiff ein­tref­fen. Ins­ge­samt küm­mern sich dann 350 Ange­hö­ri­ge der Streit­kräf­te um Mit­hil­fe bei der Besei­ti­gung von Loren­zo-Fol­gen. Auch die Schiff­fahrts­be­hör­de unter­stützt dabei, den Han­dels­ha­fen Lajes das Flo­res wie­der voll funk­ti­ons­tüch­tig zu machen.

Alarmbereitschaft wegen Bränden verlängert

Eigent­lich soll­te in Por­tu­gal die Pha­se erhöh­ter Alarm­be­reit­schaft wegen mög­li­cher Wald­brän­de am Mon­tag enden, aber die Regie­rung in Lis­sa­bon ver­län­ger­te sie bis zum 10. Okto­ber. Grund sind die über dem lang­jäh­ri­gen Durch­schnitt lie­gen­den Tem­pe­ra­tu­ren. Unter­des­sen bezif­fer­te das natio­na­le Insti­tut für Natur­schutz und Wäl­der (ICNF) die Zahl der Brand­fäl­le bis Mit­te Sep­tem­ber auf 10.362. Das sind 637 mehr als im Vor­jah­res­zeit­raum. Mehr als 41.000 Hekt­ar Flä­che ver­brann­ten (Vor­jahr: 38.200 Hekt­ar). Davon war die Hälf­te Wald, 38 Pro­zent Busch­land und 11 Pro­zent land­wirt­schaft­lich genutz­te Grund­stü­cke. - Inzwi­schen hat das meteo­ro­lo­gi­sche Insti­tut IPMA den Sep­tem­ber als heiß und tro­cken ein­ge­stuft. Die Hälf­te des Ter­ri­to­ri­ums der Algar­ve (vor allem die Ost-Algar­ve) befand sich Ende Sep­tem­ber im Zustand extre­mer Dür­re und die ande­re Hälf­te in schwe­rer Dür­re (meist die West-Algar­ve), wie unse­re Gra­fik zeigt. Die Was­ser­re­ser­voirs der Regi­on wei­sen zum Teil weit unter­durch­schnitt­li­che Füll­stän­de auf, wie das Infor­ma­ti­ons­sys­tem der Umwelt­agen­tur APA mel­det.

Mehr Einwanderung nach Portugal

Mehr Men­schen wol­len sich in Por­tu­gal nie­der­las­sen. Des­halb steigt die Zahl neu aus­ge­stell­ter Auf­ent­halts­ge­neh­mi­gun­gen an, berich­tet das por­tu­gie­si­sche Innen­mi­nis­te­ri­um. Bis Mit­te Sep­tem­ber erteil­te es fast 83.000 neue Auf­ent­halts­ti­tel - das sind 42 Pro­zent mehr als im Ver­gleichs­zeit­raum des Vor­jahrs. 24.000 Mal ging es um Fami­li­en­zu­sam­men­füh­run­gen (plus 36 Pro­zent). Zu dem star­ken Anstieg dürf­ten auch die Bri­ten bei­getra­gen haben, die bis­lang schon in Por­tu­gal leb­ten, hier aber nicht gemel­det waren und sich nun mit Blick auf die Ver­mei­dung nega­ti­ver Bre­x­it-Fol­gen regis­trie­ren las­sen. Gemäß der Orga­ni­sa­ti­on für wirt­schaft­li­che Zusam­men­ar­beit und Ent­wick­lung (OECD) ist Por­tu­gal das­je­ni­ge Land der Welt, in dem die Ein­wan­de­rung 2017 am zweit­schnells­ten wuchs.

Algarve News: Psychiatrische Notfallbetreuung verbessert

Am Diens­tag hat das Kran­ken­haus in Por­timão wie­der psych­ia­tri­sche Not­fall-Behand­lun­gen auf­ge­nom­men. Die­se waren vor sechs Jah­ren aus Kos­ten­grün­den ein­ge­stellt wor­den. Die Pati­en­ten muss­ten sich ans Hos­pi­tal in Faro wen­den. Wie der regio­na­le Gesund­heits­dienst der Algar­ve (ARS) erklär­te, haben bei­de Kran­ken­häu­ser in den ver­gan­ge­nen Jah­ren ihre Diens­te in den Berei­chen Psych­ia­trie und psy­cho­lo­gi­sche Betreu­ung ver­dop­pelt. Gleich­zei­tig sei die Zahl jun­ger Ärz­te, die in die­sen Fach­rich­tun­gen aus­ge­bil­det wer­den, gestie­gen.

Algarve bekommt neue Reha-Klinik

Die Algar­ve soll eine „Revi­ve" genann­te Reha-Kli­nik bekom­men, in der Pati­en­ten mit so genann­ten Mul­ti­sys­tem-Erkran­kun­gen betreut wer­den. Das wur­de am Ran­de von zwei Kon­fe­ren­zen für nach­hal­ti­gen Tou­ris­mus sowie Gesund­heits- und Well­ness-Tou­ris­mus in Vil­a­mou­ra bekannt. Trä­ge­rin ist die nie­der­län­di­sche Anwäl­ten Ieke van Doorn. Sie soll an der von Zecken über­tra­ge­nen Krank­heit Bor­re­lio­se gelit­ten haben. Die Kli­nik könn­te dem Ver­neh­men nach bereits Ende des Jah­res eröff­net wer­den und Pati­en­ten aus ganz Euro­pa anzie­hen. Wei­te­re Ein­zel­hei­ten wur­den zunächst nicht mit­ge­teilt. Exper­ten beton­ten auf den Kon­fe­ren­zen die Not­wen­dig­keit, die Algar­ve nicht dem res­sour­cen­ver­brau­chen­den Mas­sen­tou­ris­mus aus­zu­set­zen. Viel­mehr soll­ten Ange­bo­te für Gesund­heits- und Well­ness-Tou­ris­ten gemacht wer­den. Lou­lés Bür­ger­meis­ter Vítor Alei­xo berich­te­te über ein Gemein­schafts­pro­jekt mit den Krei­sen Sil­ves und Alb­ufei­ra im Sin­ne nach­hal­ti­gen Natur­ur­laubs. Es sieht die Aner­ken­nung von Tei­len des Algar­ve-Hin­ter­lan­des als "UNESCO Glo­bal Geo­park" vor. Ein Tou­ris­mus­ma­na­ger aus Faro beton­te, das Natur­schutz­ge­biet Ria For­mo­sa müs­se vor Über­las­tung geschützt wer­den. Für die Pesta­na-Hotel­grup­pe for­der­te ein Reprä­sen­tant, vor der Erschlie­ßung neu­er Märk­te sol­le die Algar­ve ver­su­chen, mehr Flug­rei­sen­de aus „bis­her viel­leicht über­se­he­nen Regio­nen" in Groß­bri­tan­ni­en und Deutsch­land anzu­zie­hen.

Überdachter Wasserpark entsteht

Der ers­te über­dach­te Was­ser­park der ibe­ri­schen Halb­in­sel ent­steht in Quar­tei­ra an der Algar­ve. Er soll „Tro­pi­cal Para­di­se" hei­ßen, das gan­ze Jahr über geöff­net sein und Teil des Aqua­Show-Parks am gleich­na­mi­gen Hotel wer­den. Die Eröff­nung wird für das kom­men­de Jahr geplant, wie aus einem Video der Betrei­ber her­vor­geht. Ursprüng­lich war schon 2019 ins Auge gefasst wor­den, wie da Maga­zin New in Town am Sams­tag berich­te­te. Vor­ge­se­hen sind Attrak­tio­nen für die gan­ze Fami­lie. Dazu gehö­ren Was­ser­flug­zeu­ge, inter­ak­ti­ve Spie­le, Rut­schen und Mas­sa­ge-Düsen. Fer­ner sind ein Aben­teu­er-Par­cours, ein Klein­kin­der-Spiel­platz sowie Well­ness-Ange­bo­te wie ein Spa, ein Whirl­pool und ein tür­ki­sches Bad geplant.

Die­ses You­Tube-Video ver­mit­telt einen Ein­druck von der Grö­ße des Indoor-Was­ser­park­pro­jekts:

Algarve News: Hauspreise weiter gestiegen

Im drit­ten Quar­tal 2019 sind die Haus­prei­se an der Algar­ve um 1,4 Pro­zent und in ganz Por­tu­gal um 2,5 Pro­zent gestie­gen. Wie das Immo­bi­li­en­por­tal Idea­lis­ta berich­tet, liegt der durch­schnitt­li­che Qua­drat­me­ter­preis für Wohn­im­mo­bi­li­en der Algar­ve nun bei 2.183 Euro. Das ist eine Stei­ge­rungs­ra­te von 7,8 Pro­zent gegen­über dem Vor­jah­res­quar­tal. Mit im Schnitt knapp über 2.600 Euro führt der Kreis Lagos die Rang­lis­te an, gefolgt von Lou­lé (2.532) und Lagoa (2.436). Am güns­tigs­ten sind die Qua­drat­me­ter­prei­se laut dem Inter­net­por­tal in Alcou­tim (663 Euro), Mon­chi­que (1.582), Cas­to Marim (1.618) und Olhão (1.700).

Quinta da Rocha-Projekt wird präsentiert

Zum über­ar­bei­te­ten Pro­jekt Quin­ta da Rocha, mit dem in der Mün­dung des Flüss­chens Alvor bei Por­timão „sanf­ter länd­li­cher Tou­ris­mus" geför­dert wer­den soll, kann bis 17. Okto­ber auf der Web­sei­te Participa.pt öffent­lich Stel­lung genom­men wer­den. Dar­auf weist die regio­na­le Koor­di­nie­rungs- und Ent­wick­lungs­kom­mis­si­on CCDR hin. Sie hat­te die lau­fen­de Umwelt­ver­träg­lich­keits­prü­fung aus­ge­setzt, um dem Pro­jekt­trä­ger Water Views, S.A., Ände­run­gen und zusätz­li­che Maß­nah­men zur Ver­min­de­rung von Aus­wir­kun­gen mög­lich zu machen. Vor­ge­se­hen auf der 200 Hekt­ar gro­ßen Flä­che sump­fi­gen Gebiets sind vor allem die Rekon­struk­ti­on und der Umbau eini­ger bestehen­der Gebäu­de und der Bau eines Land­ho­tels sowie von neun Land­haus-Ein­hei­ten mit ins­ge­samt 64 Bet­ten. Der ursprüng­li­che Plan hat­te zwei Luxus­ho­tels, zwei Feri­en­dör­fer und einen VIP-Strand vor­ge­se­hen.

Zwei Algarve-Golfplätze unter Top 10

Das Maga­zin Golf World sieht in sei­ner jüngs­ten Rang­lis­te zwei Algar­ve-Golf­plät­ze unter den bes­ten zehn der Welt: Der Mon­te Rei Golf and Coun­try Club kam auf Platz vier, Troia Golf auf Platz acht. Die Golf­plät­ze Quin­ta do Lago (Platz 28) und Palma­res (31) kamen unter die ers­ten fünf­zig. Zum bes­ten Golf­platz Euro­pas wur­de Mor­fon­tai­ne in Frank­reich gewählt.

Fünf Prozent mehr Algarve-Wein

Im Wein­jahr 2019/2020 rech­net der Win­zer­ver­band der Algar­ve mit einer um fünf Pro­zent erhöh­ten Pro­duk­ti­on. Das teil­te er in sei­nem jüngs­ten News­let­ter mit. Gebiets­wei­se habe es zwar deut­li­che Rück­gän­ge von 30 bis 50 Pro­zent der gege­ben, dies sei aber durch neue Wein­ber­ge und den Markt­ein­tritt neu­er Erzeu­ger mehr als wett­ge­macht wor­den, heißt es. Auf natio­na­ler Ebe­ne schät­zen die Exper­ten, dass sich die Wein­pro­duk­ti­on um zehn Pro­zent gegen­über dem Vor­jahr erhöht. Die Men­ge wird mit 6,7 Mil­lio­nen Hek­to­li­tern pro­gnos­ti­ziert.

Portugal News: 150 Mio. Euro für Lidl-Infrastruktur

Lidl Por­tu­gal wird bis Febru­ar kom­men­den Jah­res 150 Mil­lio­nen Euro in Por­tu­gal inves­tie­ren, um sei­ne Lager- und Logis­tik-Infra­struk­tur aus­zu­bau­en. Das mel­det das Sup­ply Chain Maga­zin. Danach will der deut­sche Dis­coun­ter 70 Mil­lio­nen in das Lager San­to Tir­so sowie 20 Mil­lio­nen in die Erwei­te­rung des Lagers Tor­res Novas von 30.000 auf 40.000 Qua­drat­me­ter ste­cken. Der größ­te Teil der Inves­ti­ti­on soll auf das Logis­tik­zen­trum von San­to Tir­so ent­fal­len. Es war im Febru­ar die­ses Jah­res ein­ge­weiht wor­den - auf einem rund fünf Hekt­ar gro­ßen Grund­stück im Gewer­be­ge­biet Ermi­da. Hier sol­len 55.000 Palet­ten Platz fin­den. Der Waren­um­schlag soll durch 90 Kais effi­zi­en­ter wer­den.

Remax dehnt sich in Deutschland aus

Das Immo­bi­li­en­mak­ler-Unter­neh­men Remax Por­tu­gal hat zwei Mona­te nach der Über­nah­me der fran­zö­si­schen Filia­le nun auch die Fran­chise-Rech­te der deut­schen Toch­ter­ge­sell­schaft gekauft. Das Unter­neh­men will in den kom­men­den drei Jah­ren vier Mil­lio­nen Euro in den Aus­bau sei­ner Ver­mitt­lungs­ak­ti­vi­tä­ten in Deutsch­land inves­tie­ren. Bis Ende des Jah­res wer­den im deut­schen Markt Umsät­ze von rund einer Mil­li­ar­de Euro erwar­tet. Im ver­gan­ge­nen Jahr ver­mit­tel­te Remax nach eige­nen Anga­ben 3.742 Immo­bi­li­en­ver­käu­fe in Deutsch­land. Remax-Ziel ist es nach eige­nen Anga­ben, das in Por­tu­gal erfolg­rei­che Geschäfts­mo­dell in Deutsch­land nach­zu­bil­den. Dort ist die Mar­ke seit 1997 prä­sent. Haupt­sitz ist Stutt­gart. Remax betreibt mit 181 Büros und 676 Agen­ten das dritt­größ­te Immo­bi­li­en­mak­ler-Netz­werk in Deutsch­land. Ange­strebt wird, pro Jahr 100 neue Filia­len zu eröff­nen. Vie­le Deut­sche suchen nach Remax-Ein­schät­zung vor allem Dop­pel­haus­hälf­ten und Häu­ser mit 500 Qua­drat­me­ter Grund­stücks­grö­ße.

Algarve News: ALFA-Literatursalon

Das The­ma im ALFA-Lite­ra­tur­sa­lon des Monats Okto­ber ist das Bau­haus, die wohl berühm­tes­te Kunst- und Design-Schu­le der klas­si­schen Moder­ne. Ihre Grün­dung jährt sich 2019 zum 100. Mal. Das Bau­haus besaß einen Ver­lag, in des­sen Edi­tio­nen es nicht allein um Archi­tek­tur ging. Zudem gibt es zahl­rei­che neue Bücher, die sich um das Bau­haus dre­hen und die im Lite­ra­tur­sa­lon bespro­chen wer­den sol­len. Das Tref­fen fin­det am 8. Okto­ber um 19:30 Uhr im Con­ven­to de São José in Lagoa statt.

Fünf Algarve News und Portugal News aus der Arbeit von Polizei und Feuerwehr

Tsche­che bei Klip­pen­sturz getö­tet: Ein 48-jäh­ri­ger Tsche­che ist am Mon­tag am Strand Pra­ia do Cana­vi­al in Lagos eine Klip­pe 30 Meter tief her­ab­ge­stürzt. Er wur­de kurz nach acht Uhr tot auf­ge­fun­den. Wie es zu dem töd­li­chen Unfall kam, konn­te zunächst nicht ermit­telt wer­den.

Mut­maß­li­cher Seri­en­räu­ber fest­ge­nom­men: In Por­timão hat die Poli­zei einen 27-jäh­ri­gen arbeits­lo­sen Por­tu­gie­sen fest­ge­nom­men, den sie für eine Serie von Raub­über­fäl­len auf Geschäf­te ver­ant­wort­lich macht. Der Mann soll dro­gen­ab­hän­gig sein und die bei Ein­brü­chen gestoh­le­ne Gel­der und Wert­sa­chen gegen Dro­gen ein­ge­tauscht haben. Die Poli­zei hat­te ihn bereits im Mai ein­mal in fla­gran­ti ertappt.

Flä­chen­brän­de gelöscht: Drei Busch­brän­de haben am Sams­tag­nach­mit­tag die Feu­er­wehr­leu­te in den Krei­sen Alje­zur, Por­timão und Sil­ves in Atem gehal­ten. Um fast gleich­zei­tig auf­ge­tre­te­ne Brän­de in Rogil (Bun­hei­ra) und Ode­cei­xe (Car­val­ha) zu löschen, waren ins­ge­samt mehr als 40 Bom­bei­ros im Ein­satz. Unter­stützt wur­den sie von Flug­ge­rä­ten aus der Luft. Mehr als 60 Feu­er­wehr­leu­te küm­mer­ten sich fast zur glei­chen Zeit um das weit­hin durch dunk­le Rauch­wol­ken sicht­ba­re Busch­feu­er in Ode­lou­ca im Kreis Sil­ves. Hier bekämpf­ten auch bis zu sechs Lösch­flug­zeu­ge die Flam­men aus der Luft. - Bereits am Diens­tag­nach­mit­tag muss­ten in der Ludo-Regi­on von Alman­cil im Kreis fast 80 Feu­er­wehr­leu­te aus­rü­cken, um ein Feu­er zu löschen, das einen Wald und Anbau­flä­chen für Zucker­rohr erfasst hat­te. Zwei Heli­ko­pter hal­fen bei der Bekämp­fung der Flam­men.

Auto­fah­rer schwer ver­letzt: Ein 23-jäh­ri­ger Mann ist am frü­hen Don­ners­tag­mor­gen gegen vier Uhr bei einem Auto­un­fall auf der Natio­nal­stra­ße N 125 in Budens (Kreis Vila do Bis­po) schwer ver­letzt wor­den. Das Opfer wur­de zunächst ins Kran­ken­haus nach Lagos gebracht, von dort aber mit dem Hub­schrau­ber ins Hos­pi­tal von Faro über­führt. - Bei einem Auto­un­fall am Mitt­woch auf der Natio­nal­stra­ße 266 zwi­schen Por­timão und Mon­chi­que sind zwei Per­so­nen ver­letzt wor­den. Der Ver­kehr muss­te auf bei­den Rich­tungs­fahr­bah­nen für eini­ge Zeit gestoppt wer­den.

König­li­che Post beschlag­nahmt: König­li­che Brie­fe aus dem 17. bis 19. Jahr­hun­dert hat die Kri­mi­nal­po­li­zei bei zwei Pri­vat­per­so­nen in Beja beschlag­nahmt. Die Ver­wal­tung der Alen­te­jo-Stadt äußer­te die Ver­mu­tung, dass die 165 Doku­men­te von gro­ßer Rele­vanz und his­to­ri­schem Wert mög­li­cher­wei­se durch eine Ver­un­treu­ung von Staats­ver­mö­gen in den Besitz der Per­so­nen gelangt sein könn­ten. Gerich­tet waren die Brie­fe an pro­mi­nen­te Per­sön­lich­kei­ten der Stadt Beja. Nun prüft das Labor der Kri­mi­nal­po­li­zei die Echt­heit der Doku­men­te aus den Jah­ren zwi­schen 1623 und 1806.

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