Covid-19: So geht es weiter bis zum Januar
Fest steht: Das Parlament hat am 4. Dezember einem Dekret von Präsident Marcelo Rebelo de Sousa gebilligt, den Ausnahmezustand ab dem 9. Dezember bis zum 23. Dezember zu verlängern, mit einer Option ihn danach bis zum 7. Januar 2021 ausweiten zu können. In dieser Zeit gelten die bisher gültigen Bestimmungen.
Unter Vorbehalt stehen dagegen die Sondermaßnahmen, die der Ministerrat jetzt für Weihnachten und Neujahr festgelegt hat.
Am 18. Dezember wird erneut geprüft, ob die dann aktuelle epidemiologische Lage die beschlossenen Lockerungen tatsächlich zu lassen.
Bis dahin gilt: Über die Weihnachtstage gibt es keine Reiseverbote. In der Nacht vom 23. zum 24. Dezember dürfen nur Reisende auf den Straßen unterwegs sein. Am 24. und 25. Dezember darf man bis jeweils 2 Uhr des Folgetages unterwegs sein.
Restaurants dürfen am 24. und 25. Dezember bis 1 Uhr nachts öffnen, am 26. Dezember aber nur bis 15.30 Uhr Mittagessen anbieten.
Für Silvester und Neujahr sind härtere Einschränkungen vorgesehen. Menschenansammlungen über 6 Personen sind untersagt, öffentliche Partys damit quasi ausgeschlossen. Die Bewegung auf den Straßen ist in der Silvesternacht bis 2 Uhr nachts gestattet, am 1. Januar bis 23 Uhr. Restaurants können am 31. Dezember bis 1 Uhr nachts öffnen, am Neujahrstag bis 15.30 Uhr.
Zwischen dem 31. Dezember 2020, 00.00 Uhr, und dem 4. Januar 2021, 5 Uhr, gilt landesweit ein Reiseverbot zwischen den Bezirken (Conselhos).
Interessant: Nach einer aktuellen Umfrage des Umfrageinstituts Aximage für JN und TSF sprechen sich 71% der Befragten für restriktive Maßnahmen in der Weihnachtszeit und sogar 78% für Beschränkungen an Silvester und Neujahr aus.
Covid-19: Neue Risiko-Liste veröffentlicht
Die landesweite Covid-19-Risikoliste wurde jetzt aktualisiert. Danach gibt es an der Algarve 10 Gemeinden mit moderatem Übertragungs-Risiko: Alcoutim, Aljezur, Castro Marim, Loulé, Olhão, São Brás de Alportel, Silves, Tavira und Vila Real de Stº António. 6 Gemeinden befinden sich in der Gruppe hohes Risiko: Faro, Lagos, Lagoa, Monchique, Portimão und Vila do Bispo.
Covid-19: Portugals Impfplan steht
Die portugiesische Regierung hat jetzt ihren Impfplan vorgelegt. Lissabon plant, zwischen Januar und April rund 1 Million Menschen zu impfen. Ministerpräsident Antonio Costa erklärte dazu: "Der Plan folgt vier Grundprinzipien: Erstens, dass der Impfstoff für alle da ist, zweitens, dass die Impfung nach unserer Impf-Tradition freiwillig ist, drittens und grundsätzlich, dass sie nichts kostet und viertens, dass die Dosen an die gesamte Bevölkerung verteilt werden, nach technisch und wissenschaftlich festgelegten Prioritätskriterien."
In Phase 1 werden zunächst rund 950.000 Menschen geimpft, darunter Insassen von Pflege- und Altenheimen und die entsprechenden Pflegekräfte, Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen, der Verwaltung und den Sicherheitskräften sowie Menschen über 50 Jahren mit Herz- oder Atemwegserkrankungen. Phase 1 könnte im besten Fall im Februar abgeschlossen sein, wird vermutlich aber bis April dauern.
In der zweiten Phase werden 1,8 Millionen Menschen über 65 Jahre geimpft sowie rund 900.000 Personen im Alter zwischen 50 und 64 Jahren mit Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Nierenerkrankungen u.a. Phase 3 umfasst dann den „Rest" der Bevölkerung. Alles in allen sollen am Ende der Aktion rund 6,5 Millionen Portugiesen geimpft sein.
Portugal hat mehr als 22 Millionen Dosen Impfstoffe für rund 200 Millionen Euro erworben. Die Impfaktion wird über den Nationalen Gesundheitsdienste (SNS) gesteuert und von den 40.000 Krankenschwestern und ‑pflegern durchgeführt werden.
Algarve-Tourismus: Schlimmstes Minus seit 24 Jahren
Die Hotels der Algarve erlebten im vergangenen Monat den schlimmsten November seit 24 Jahren, meldet der Hotelverband AHETA. Die Auslastung betrug katastrophale 12,3%, fast 72% unter dem Vorjahres-Wert. Der bisherige Minusrekord lag bei 26% im Jahr 1996. Das Verkaufsvolumen ging im Vergleich zum Vorjahresmonat Oktober um 72,5% zurück. In kumulativen Jahresverlauf brachen die Belegung seit Januar um 56% und das Verkaufsvolumen um 58,4% ein. Der britische Markt trug am meisten zum Rückgang bei (minus 86,9%), gefolgt von Deutschland (minus 84,6%), Irland (minus 56,1%) und dem nationalen Markt (minus 28,5%)
Verbandspräsident Elidérico Viegas fordert von der Regierung mehr Unterstützung für den Tourismussektor in der Region und sagt: "Wir stehen an der Algarve am Rande einer wirtschaftlichen und sozialen Katastrophe." Normalerweise steige Anfang Dezember die Nachfrage nach Hotels an der Algarve. Aktuell seien aber 80% aller Hotels geschlossen. Der Rest kämpfe mit Belegungssraten von weniger als 10%.
Carvoeiro: Alfanzina-Leuchtturm wurde 100
Der Alfanzina-Leuchtturm in Carvoeiro ( Lagoa) feierte am Dezember ein 100-jähriges Bestehen. Er wurde am 1. Dezember 1920 offiziell eingeweiht und leistete den Schiffen entlang der Algarveküste lebenswichtige Hilfe. Der Turm des Leuchtturms ist weiß und wird von einem roten zylindrischen Turm gekrönt. Er verfügt außerdem über ein Nebengebäude, das 1952 gebaut wurde, um dem Leuchtturmwärter Unterkunft zu bieten. Viele Jahrzehnte lang war der Leuchtturm recht schwer zugänglich. Die einzige Straße, die den Zugang zu ihm ermöglichte, wurde 1952 gebaut. Im Laufe der Zeit hat er sich zu einer beliebten Touristenattraktion geworden, die sogar von lokalen Reiseveranstaltern empfohlen wird. Normalerweise ist er jeden Mittwochnachmittag für kostenlose Besuche geöffnet.
Junge Portugiesen klagen gegen 33 Staaten
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte ( EGMR) hat die Verhandlung einer Klimaklage gegen Deutschland und 32 weitere Staaten bewilligt. Das Gericht werde der Beschwerde acht junger Portugiesen im Alter zwischen acht und 21 Jahren Priorität einräumen, erklärten die Straßburger Richter. Die betroffenen Länder müssen sich nun zu dem Vorwurf äußern, nicht genug gegen den Klimawandel zu unternehmen. Anlass zur Klage der jungen Portugiesen aus Leiria und Lissabon seien die verheerenden Waldbrände von 2017 in ihrem Heimatland, bei denen 110 Menschen ums Leben gekommen seien. Wissenschaftler hätten bestätigt, dass der Klimawandel eine Rolle bei dieser Katastrophe gespielt habe, hieß es. Drei der acht Beschwerdeführer argumentieren zudem, dass die Untätigkeit von Regierungen im Kampf gegen den Klimawandel auch das Auftreten schwerer Dürren begünstigt. Dadurch entstehe für Landwirte in Portugal ein Bewässerungsproblem, heißt es in der Klage.
Unterstützt werden die jungen Beschwerdeführer von der britischen Nichtregierungsorganisation Legal Action Network, die die Annahme der Straßburger Richter am Montag als "gewaltige Entwicklung" begrüßte. "Nur ein sehr kleiner Teil aller bei dem Gericht eingereichten Klagen kommen so weit", erklärte die Organisation. Die Wissenschaft sage zum Kampf gegen den Klimawandel klar: "Europäische Regierungen tun immer noch nicht genug", hieß es weiter. Ungewöhnlich ist die Annahme der Klage nicht zuletzt deshalb, weil die Beschwerdeführer Vorwürfe gegen mehrere Regierungen vorbringen. Normalerweise werden vor dem EGMR Fälle verhandelt, die sich nur gegen ein Land richten.
Portugal: Automarkt eingebrochen
Nach Angaben des Portugiesischen Automobilverbandes ACAP ist der nationale Fahrzeugmarkt von Januar bis November 2020 um 35,5% eingebrochen. In diesem Zeitraum wurden insgesamt158.702 neue Fahrzeuge in Verkehr gebracht. Von Januar bis November wurden in Portugal 131.165 Pkw zugelassen, das entspricht einem Rückgang von 36,4% im Vergleich zum Vorjahr. Bei den leichten Nutzfahrzeugen betrug der Rückgang 29,5%. Die Verkäufe von schweren Nutzfahrzeugen gingen um 29,4% zurück.
Portugals Geburtenrate sinkt
Portugals sinkende Geburtenraten sind seit Jahren ein Thema, aber neue Statistiken zeigen, dass die durchschnittliche Anzahl der Kinder pro Paar nur noch 0,86 beträgt. Das bedeutet, dass mehr als 42% der Frauen im gebärfähigen Alter kinderlos sind. Nach Regionen betrachtet, sind die einzigen Teile Portugals, in denen im Durchschnitt jedes Paar ein Kind hat, das Zentrum (1,04) und die Azoren (1,10).
Die jüngste Studie des nationalen Statistikinstituts INE zeigt jedoch, dass es nicht unbedingt wirtschaftliche Erwägungen sind, die der Geburt eines Kindes im Wege stehen. Von 10.000 befragten Paaren gaben 55,1 % der Frauen und 47,3 % der Männer an, entweder "keine Kinder zu wollen" oder "nicht mehr zu wollen". Über 93% der Frauen und 97,6% der Männer zwischen 18 und 29 Jahren hatten keine Kinder. 89,8% der Frauen und 85,9% der Männer sagten, es müsse mehr Anreize geben, wie etwa ein besserer Zugang zu Kinderkrippen, Kindergärten und Freizeitaktivitäten. Ende der 70er Jahre betrug die durchschnittliche Kinderzahl pro portugiesischer Frau 2,1. Bis 2013 sank sie auf 1,03.
Weniger Lohn für portugiesische Frauen
Portugal verzeichnete in Folge der Covid-19-Pandemie die größten Lohneinbußen in Europa. Laut dem neuesten Weltlohnberichts 2020/2021 der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sanken die Löhne in Portugal zwischen dem ersten und zweiten Quartal dieses Jahres um 13,5%. Zum Vergleich: In Spanien und Frankreich betrugen die Gehaltseinbußen 12,7% bzw. 10%. Am stärksten sind die portugiesischen Frauen betroffen, deren Gehälter um Gehälter um 16% sanken (Männer: 11,4%).
Tipp für Weihnachtsgeschenke: Handgemachter Silberschmuck
Wer außergewöhnliche und geschmackvolle Weihnachtsgeschenke sucht, wird bei Silver Bubble sicher fündig: Hier dreht sich alles um unverwechselbaren mexikanischen handgemachten Silberschmuck. Das Sortiment umfasst hochwertige Silberprodukte wie Ohrringe, Ringe, Armbänder, Anhänger, Ketten und Halsketten sowie eine erstaunliche Vielfalt an ausgefallenen Artikeln.
In eigener Sache: Wir freuen uns über Ihre Unterstützung!
Wir berichten regelmäßig und mit viel Freude für Sie direkt vor Ort aus der Algarve. Das Angebot ist kostenfrei - aber nicht umsonst, denn es kostet Zeit und viel Engagement. Sie können uns dabei unterstützen und über diesen Link (Steady) einen ganz individuellen Beitrag leisten, damit wir diese Arbeit auch in Zukunft so leisten können. Vielen Dank im Voraus!
Nachrichten aus Polizei und Justiz
Quarteira: Verbotene Waffen und Drogenhandel
Die Polizei hat am 2. Dezember in Quarteira zwei Männer im Alter von 20 und 23 Jahren wegen Besitzes verbotener Waffen und Drogenhandels festgenommen. Bei Hausdurchsuchungen wurden 2.514 Dosen Haschisch, 42.680 Euro in bar, 3 Druckluftwaffen, 1 Revolver, 1 Alarmpistole, 1 Karabiner, große Mengen Munition, 1 Mobiltelefon, 1 Scheckkarte und verschiedene Goldgegenstände beschlagnahmt.
Tavira: Häusliche Gewalt
Die Polizei hat am 2.Dezember in Tavira einen 42 jährigen Mann wegen häuslicher Gewalt festgenommen. Im Rahmen der Untersuchung wurde festgestellt, dass der Verdächtige in den letzten Monaten seine 43 Jahre alte Ex-Partnerin belästigt, verfolgt und mit dem Tode bedroht hatte. Bis zur Verhandlung wurde dem Verdächtigen untersagt, sich dem Opfer in einem Umkreis von 200 Metern zu nähern.