Algarve News: 27. April bis 03. Mai 2020

Von Alexander Kroll

Algar­ve News und Por­tu­gal News aus KW 18/2020: Coro­na-Update: Algar­ve ohne neue Fäl­le | Ab Mon­tag gilt Mas­ken­pflicht | Gesund­heits­be­hör­den: Bür­ger in der Ver­ant­wor­tung | Algar­ve berei­tet sich auf zwei­te Wel­le vor | Zahn­ärz­te öff­nen wie­der | Brand­schutz-Frist ver­län­gert | Algar­ve: Über­nach­tungs­zah­len bre­chen ein | Hygie­ne­sie­gel soll Tou­ris­mus ankur­beln | Nach­rich­ten aus Poli­zei und Jus­tiz - unser Wochen­rück­blick mit inter­es­san­ten Nach­rich­ten!

Corona-Update: Weiter keine neuen Fälle an der Algarve

Coro­na-Update der Gene­ral­di­rek­ti­on für Gesund­heit ( DGS): Den drit­ten Tag in Fol­ge wer­den aus der Algar­ve kei­ne neu­en Covid-19-Fäl­le gemel­det. Die aktu­el­le Zahl liegt wei­ter bei 331. Auch im Alen­te­jo bliebt es 218 Fäl­len. Auf natio­na­ler Ebe­ne gibt es Stand heu­te 25.282 bestä­tig­te Fäl­le, d.h. 92 mehr als ges­tern, was einem nur leich­ten Anstieg von 0,4% ent­spricht. Die Zahl der Todes­fäl­le stieg um 20 auf 1043. Den jeweils aktu­el­len Stand der Infek­tio­nen an der Algar­ve ver­öf­fent­licht Sul Infor­ma­ção täg­lich auf einer inter­ak­ti­ven Kar­te. Basis sind die Daten der DGS, aber auch eige­ne Recher­chen der Zei­tung in der Regi­on.

Achtung: Ab morgen gilt Maskenpflicht!

Seit heu­te Nacht 00:00 Uhr ist der Aus­nah­me­zu­stand in Por­tu­gal vor­läu­fig Geschich­te. Statt­des­sen gilt nun der „ estado de cala­mi­dade", am bes­ten mit Not­stand bzw. Kata­stro­phen­fall zu umschrei­ben. Mit einem umfang­rei­chen Maß­nah­men­plan hat die Regie­rung eine Öff­nung des Lan­des ein­ge­lei­tet. Einen Über­blick dazu gibt es hier.
Die wich­tigs­te Umstel­lung für alle Bür­ger und Bewoh­ner ist sicher die Mas­ken­pflicht, die ab Mon­tag in öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln, Ver­wal­tun­gen, Schu­len und in für die Öffent­lich­keit zugäng­li­chen Han­dels- und Dienst­leis­tungs­ein­rich­tun­gen obli­ga­to­risch ist. Die stren­gen Abstands- und Hygie­ne­re­geln gel­ten natür­lich wei­ter. Pre­mier­mi­nis­ter Antó­nio Cos­ta garan­tier­te, dass "Mas­ken für die Bevöl­ke­rung in Hül­le und Fül­le" zur Ver­fü­gung ste­hen. Aktu­ell pro­du­ziert Por­tu­gal 1 Mio. Schutz­mas­ken pro Tag.
Cos­ta weist aber auch immer wie­der dar­auf­hin, dass der schritt­wei­se Pro­zess der Auf­he­bung der Beschrän­kun­gen Risi­ken birgt, und betont, dass die Regie­rung nicht zögern wer­de, "einen Schritt zurück­zu­tre­ten", um die Sicher­heit der Por­tu­gie­sen zu gewähr­leis­ten.

Gesundheitsbehörden: Das Virus bleibt, Verantwortung der Bürger steigt

Der Gene­ral­di­rek­to­ri­on für Gesund­heit Gra­ça Frei­tas (Foto) begrüßt die wirt­schaft­li­che Öff­nung, warnt aber davor, dass die Anste­ckungs­ge­fahr durch Covid-19 wei­ter­hin besteht und dass der Schutz der Bür­ger nun anspruchs­vol­ler wird. "Das neue Coro­na­vi­rus ist nicht ver­schwun­den, die Anste­ckungs­ge­fahr ist eine Rea­li­tät, die Gesund­heits­be­hör­den, Wirt­schafts­ak­teu­re und die Bevöl­ke­rung nicht igno­rie­ren kön­nen. Mehr denn je ist es von grund­le­gen­der Bedeu­tung, dass Gesundheits‑, Hygie­ne- und Sicher­heits­vor­schrif­ten an den Arbeits­plät­zen und in den ver­schie­de­nen Räu­men des sozia­len Lebens beach­te­te und geför­dert wer­den", so Frei­tas. Dabei wer­den es künf­tig noch mehr auf das ver­ant­wor­tungs­vol­le Han­deln der Bürger_innen ankom­men.

Covid-19: Algarve bereitet sich auf zweite Welle vor

Pau­lo Mor­gado, Prä­si­dent der regio­na­len Gesund­heits­ver­wal­tung der Algar­ve (ARS, Foto), warnt vor der „Gefahr einer zwei­ten Covid-19-Wel­le". Die Befürch­tung der Gesund­heits­be­hör­den ist, dass die­se zwei­te Wel­le „mit der nächs­ten Grip­pe im Win­ter zusam­men­fal­len könn­te". Des­halb wer­de man sich jetzt schon dar­auf vor­be­rei­ten, um „erhöh­ten Stress" für die Gesund­heits­struk­tu­ren" zu ver­mei­den. Ein wich­ti­ges Anlie­gen sei es, deut­lich mehr Men­schen gegen die „nor­ma­le" Grip­pe zu imp­fen. Gleich­zei­tig wer­de man kei­ne der Diens­te und Maß­na­ha­men deak­ti­vie­ren, die aktu­ell im Kampf gegen die Pan­de­mie ein­ge­setzt wer­den, weder in Gesund­heits­zen­tren noch in Kran­ken­häu­sern, erklär­te Mor­gado.

Auf die Fra­ge nach einer mög­li­chen Ver­stär­kung des Gesund­heits­per­so­nals an der Algar­ve als Reak­ti­on auf die even­tu­el­le Ankunft von Som­mer­tou­ris­ten räum­te er ein, dass die Regi­on "über weni­ger Res­sour­cen ver­fügt, als uns lieb ist und wün­schens­wert wäre", beton­te jedoch, dass "wir wegen Covid-19 noch weit davon ent­fernt sind, den Grad der Sät­ti­gung zu errei­chen, den wir in ande­ren Regio­nen der Welt sehen".

Schmerz lass nach: Zahnärzte können wieder öffnen

Ab 4. Mai dür­fen auch Den­tal­kli­ni­ken und Zahn­arzt­pra­xen ihren kom­plet­ten Betrieb wie­der auf­neh­men. Vor­aus­set­zung ist die Ein­hal­tung stren­ger Sicher­heits­maß­nah­men nach den Leit­li­ni­en der Gene­ral­di­rek­ti­on für Gesund­heit DGS. Dazu gehö­ren u.a. Ter­min­re­ser­vie­run­gen im Vor­aus sowie das Aus­fül­len eines medi­zi­ni­schen Fra­ge­bo­gens durch die Pati­en­ten, die außer­dem bis zur unmit­tel­ba­ren Behand­lung Mas­ken tra­gen müs­sen. In den War­te­zim­mern gilt Abstand hal­ten, Zeit­schrif­ten und Was­ser­spen­der wer­den ver­bannt. An den Ein­gän­gen müs­sen Spen­der für Des­in­fek­ti­ons­gel instal­liert wer­den.

Brandschutz-Frist verlängert

Die Regie­rung hat jetzt per Gesetz die Frist für die Durch­füh­rung der obli­ga­to­ri­schen Brand­schutz­maß­nah­men auf Grund­stü­cken erneut ver­län­gert. Eigen­tü­mer haben jetzt bis zum 31. Mai 2020 Zeit, ihre Grund­stü­cke von Ästen und brenn­ba­rem Mate­ri­al zu ent­fer­nen und ihr Land in einem Strei­fen von min­des­tens 50 Metern um ihre Häu­ser her­um zu säu­bern.
Dem­entspre­chend ver­schiebt sich auch die ange­kün­dig­te Inspek­ti­ons­pha­se der GNR im Rah­men der Ope­ra­ti­on „Siche­rer Wald". Säu­mi­gen Eigen­tü­mern dro­hen nach dem neu­en Datum Geld­stra­fen in Höhe von 280 bis 120.000 Euro.
Innen­mi­nis­ter Edu­ar­do Cab­ri­ta kün­dig­te außer­dem an, dass die Mit­tel zur Ver­hü­tung und Bekämp­fung von Brän­den für das Jahr 2020 gegen­über 2019 um 3% auf­ge­stockt wor­den sind, Schwer­punkt lag hier auf der Neu­ein­stel­lung von Per­so­nal.

Algarve: Zahl Übernachtungen stark gesunken

Die Zahl der tou­ris­ti­schen Über­nach­tun­gen an der Algar­ve ist im März kräf­tig gesun­ken, mel­det das natio­na­le Sta­tis­tik-Insti­tut INE. 518.000 Über­nach­tun­gen bedeu­ten danach einen Rück­gang um 52,9% im Ver­gleich zum Vor­jah­res­zeit­raum. Auf Lan­des­ebe­ne zähl­ten die Sta­tis­ti­ker 701.000 Gäs­te und 1,9 Mio. Über­nach­tun­gen, was Rück­gan­gen von 49,4% und 58,5% ent­spricht.

Portugal: Hygienesiegel soll Tourismus ankurbeln

Por­tu­gals Tou­ris­mus berei­tet sich auf die Nach-Coro­na-Zeit vor. Ab sofort kön­nen Tou­ris­tik­un­ter­neh­men, Frei­zeit­ein­rich­tun­gen und Rei­se­bü­ros mit Regis­trie­rung bei der Natio­na­len Tou­ris­mus­be­hör­de das Hygie­ne­sie­gel "Clean & Safe" für sich bean­tra­gen. Das Qua­li­täts­sie­gel wur­de ent­wi­ckelt, um tou­ris­ti­sche Unter­neh­men und Akti­vi­tä­ten aus­zu­zeich­nen, die die Ein­hal­tung von Hygie­ne- und Rein­heits­stan­dards zur Vor­beu­gung und Kon­trol­le von Covid-19 und ande­ren mög­li­chen Infek­tio­nen gewähr­leis­ten und so das Ver­trau­en der Tou­ris­ten in das Rei­se­ziel stär­ken. Das "Clean & Safe"-Label kann über die Online-Platt­for­men von Turis­mo de Por­tu­gal (RNET - Lan­des­re­gis­ter für Tou­ris­tik­un­ter­neh­men, RNAAT - Lan­des­re­gis­ter für tou­ris­ti­sche Frei­zeit­un­ter­neh­men und RNAVT - Lan­des­re­gis­ter für Rei­se- und Tou­ris­mus­agen­tu­ren) bean­tragt wer­den

Nachrichten aus Polizei und Justiz

Albufeira: Verhaftung wegen Autodiebstahls

Auf dem Park­platz des Super­mark­tes c fand am 30. April ein groß ange­leg­ter Poli­zei­ein­satz statt. Dabei wur­den zwei Män­ner ukrai­ni­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit im Alter von 26 und 31 Jah­ren ver­haf­tet. Ihnen wird Auto­dieb­stahl vor­ge­wor­fen

Olhão: Illegaler Muschelfang

Im Rah­men einer Küs­ten­in­spek­ti­on beschlag­nahm­te die GNR zwei Ton­nen Herz­mu­scheln mit einem geschätz­ten Wert von sechs­tau­send Euro, die außer­halb des gesetz­lich fest­ge­leg­ten Zeit­raums gefan­gen wor­den waren. Nach kur­zem Flucht­ver­such wur­den acht Ver­däch­ti­ge im Alter zwi­schen 41 und 66 Jah­ren fest­ge­nom­men. Ihnen dro­hen Geld­stra­fen bis zu 24.939 Euro. Die Muscheln wur­den in ihren natür­li­chen Lebens­raum zurück­ge­bracht.

Alentejo: Enkel tötet Großeltern

Nach Anga­ben der Poli­zei hat in Vila Nova de San­to André (Kreis Sant­ia­go do Cacém) ein Enkel (17) sei­ne Groß­el­tern bes­tia­lisch getö­tet. Die Lei­chen wur­den am ver­gan­ge­nen Sonn­abend von der Enke­lin ent­deckt. Der Groß­va­ter des jun­gen Man­nes wur­de mit meh­re­ren Schlä­gen getö­tet. Die Groß­mutter wur­de nach Medi­en­be­rich­ten sogar geköpft. Das Motiv für das Ver­bre­chen ist noch unge­klärt.

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