Covid-19: Europa macht dicht
Immer mehr Länder in Europa schließen ihre Grenzen für Touristen und schränken den Flugverkehr ein. Ziel ist es, nicht zwingend notwendige und touristische Reisen zu unterbinden, damit neue Corona-Infektionen nicht eingeschleppt werden. Die deutsche Regierung hat zunächst bis 17. Februar ein Beförderungsverbot für Personen aus Staaten erlassen, in denen die Coronavirus-Mutationen weit verbreitet sind. Das gilt für den grenzüberschreitenden Eisenbahn‑, Bus‑, Schiffs- und Flugverkehr. Folgende Länder sind aktuell betroffen: Portugal, Großbritannien, Nordirland, Brasilien, Südafrika. Ausnahmen gibt es u.a. für Personen mit Wohnsitz oder Aufenthaltsrecht in Deutschland, die aus diesen Ländern zurückkehren. Alle Details sind beim Auswärtigen Amt zu finden und hier.
Auch Portugal jetzt neue Regelungen für die Ein- und Ausreise eingeführt, die ab heute gelten. Nach dem am letzten Freitag veröffentlichten Dekret, das den Ausnahmezustand regelt, sind Reisen außerhalb des Festlandes mit allen Verkehrsmitteln verboten, mit Ausnahme von Flugverbindungen zu den autonomen Regionen der Azoren und Madeira sowie für Fälle, die mit der Arbeit, der Rückkehr nach Hause, dem Transport von Post und Gütern sowie humanitären und Notfallzwecken zusammenhängen. Ausländische Staatsbürger, die keinen Wohnsitz in Portugal haben, können in ihr Wohnsitzland zurückreisen.
Für Einreisende aus der Europäischen Union gibt es keine Einschränkungen für Länder mit weniger als 150 Fällen pro 100.000 Einwohner, wie z.B. Finnland oder Norwegen. Personen aus Ländern wie Deutschland, Belgien, Frankreich, Italien oder den Niederlanden, die zwischen 150 und 500 Fälle von Covid-19 pro 100.000 Einwohner haben, müssen einen Nachweis über einen negativen Covid-19-Test vorlegen, der innerhalb der letzten 72 Stunden durchgeführt wurde. Passagiere aus Ländern mit mehr als 500 Fällen pro 100.000 Einwohner, wie z.B. Spanien oder Irland, müssen sich testen lassen, aber auch für 14 Tage in Quarantäne gehen, im eigenen Zuhause oder an einem von den portugiesischen Gesundheitsbehörden angegebenen Ort. Für Brasilien und Großbritannien wurden die Flüge bis auf Weiteres bis zum 14. Februar ausgesetzt (ausgenommen sind Flüge zur Heimkehr, sog. Repatriierungsflüge).
Wie im März 2020, zu Beginn der Pandemie, wird der Verkehr zwischen Portugal und Spanien an zugelassenen Grenzübergängen auf den Transport von Waren und Notfall- und Rettungsfahrzeugens sowie Pendlerverkehr beschränkt. Bahnverkehr und Flusstransport sind ausgesetzt. Für den erlaubten Grenzübertritt sind acht permanente Übergangsstellen (24 Stunden am Tag in Valença, Vila Verde da Raia, Quintanilha, Vilar Formoso, Marvão, Caia, Vila Verde und Castro Marim) eigreichtet und weitere fünf Übergangsstellen an Werktagen von 7:00 bis 9:00 Uhr und von 18:00 bis 20:00 Uhr (Monção, Miranda do Douro, Termas de Monfortinho, Mourão und Barrancos) sowie der Grenzübergang Rio de Onor mittwochs und samstags von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr.
Studie: Portugal mit schlechtem Pandemie-Management
Laut einer aktuellen Studie des australischen Lowy-Instituts liegt Portugal beim Management der Covid-19-Pandemie auf Platz 68 von 98 Ländern, aber immerhin vor Belgien, Frankreich, Russland und Spanien. Am Ende des Rankings befinden sich die USA, Iran, Kolumbien, Mexiko und Brasilien. Auf den ersten drei Plätzen liegen Neuseeland, Vietnam und Taiwan. Deutschland landet mit seinem Corona-Management auf Platz 55. Das Institut bewertete den Umgang der Länder mit der Pandemie anhand von sechs Kriterien unter anderem der Zahl der Infektions- und Todesfälle sowie der Testhäufigkeit. Das Lowy Institute ist ein "Think Think" zu globalen Themen mit Schwerpunkten u. a. in den Bereichen Außenpolitik, Verteidigung, Entwicklungshilfe und Journalismus.
Covid-19: Portugal testet mehr
Portugal hat im Januar 2021 duchschnittlich 52.000 Tests auf das neue Coronavirus pro Tag durchgeführt, meldet das Nationalen Institut für Gesundheit Dr. Ricardo Jorge (INSA). Der stärkste Tag war der 22. Januar mit 77.000 Tests. Im Dezember 2020 waren es noch 34.000 Tests pro Tag. Allein in der dritten Januarwoche standen 450.000 zu Buche, 2020 lag die Höchstzahl bei 286.000. Laut Experten liegt die aktuelle Testkapazität derzeit bei 60.000 Tests pro Tag (2020: 28.000).
Experten: Armut und Hunger im ganzen Land
Führende Ökonomen in Portugal gehen davon aus, dass die tatsächliche Arbeitslosigkeit deutlich höher ist, als die offiziellen Zahlen aussagen. Im Februar 2020 - bevor die Pandemie einsetzte - waren 315.562 Menschen bei den IEFP-Jobcentern registriert. Zehn Monate später waren es 402.254, ein vergleichsweise geringer Zuwachs. Ende Dezember 2020 waren an der Algarve 31.313 Arbeitslose registriert (+11.834 gegenüber dem Vorjahreszeitraum), was einem Anstieg von 60,8% entspricht. Allerdings müsse man davon ausgehen, dass nur 30% der Arbeitslosen tatsächlich Arbeitslosengeld beziehen. Die echte Zahl der Menschen ohne Beschäftigung läge daher weit höher. Die Pandemie treffe vor allem diejenigen, die in schlecht bezahlten prekären Jobs arbeiteten, und dies führe dazu, dass sich "Armut und Hunger im ganzen Land ausbreiten". Der erneute Lockdown werde noch mehr Entlassungen verursache. "Es ist klar, dass eine Erholung nicht mehr möglich ist. Aus wirtschaftlicher Sicht sind wir auf dem Weg in den Abgrund", so das Fazit der Experten.
Covid-19: TAP streicht 93% aller Flüge
Die portugiesische Fluggesellschaft TAP gab heute bekannt, dass sie im Februar 93 % des Flug-Betriebs einstellt. Allerdings will sie ab dem 1. Februar weiterhin die Verbindungen der Portugiesen zwischen Lissabon, Porto, Madeira und den Azoren sicherstellen, sowie in Städte mit bedeutenden portugiesischen Gemeinden (Newark und Boston in den USA, Toronto, Madrid, Barcelona, Malaga, Valencia, Amsterdam, Brüssel, Genf, Zürich, Luxemburg, Paris, Nizza, Toulouse, Marseille, Lyon, Mailand und Rom, in Europa, sowie Bissau, Conakry, Dakar, Maputo, Praia, São Vicente und São Tomé e Príncipe, in Afrika). "Wir werden auf allen Strecken, wo es möglich ist, Flüge sicherstellen, um der Aufgabe, unsere Kunden nach Hause zu transportieren, gerecht zu werden, und wir werden versuchen, zusammen mit den portugiesischen und ausländischen Behörden humanitäre Flüge und Rückführungen zu ermöglichen, wann immer sie sich als notwendig erweisen", versicherte die Fluggesellschaft. Die Fluggesellschaft teilte außerdem mit, dass alle vorgenommenen Reservierungen kostenlos geändert werden können.
Faro: HPA eröffnet neues Testlabor
Die private Gesundheitsgruppe HPA hat die Eröffnung einer Covid-19-Teststation im Gambelas Hospital in Faro in Zusammenarbeit mit Unilabs angekündigt. Die Teststation wird zwei Arten von Tests anbieten - RT-PCR (Abstrich) oder Antigen (IgG- und IgM-Antikörper durch Blutanalyse), die jeweils 100 € bzw. 35 € kosten. Die Ergebnisse werden innerhalb von 24 bis 48 Stunden für die RT-PCR-Tests und innerhalb von zwei Stunden im Falle der Antigentests verfügbar sein. Die Teststation wird täglich von 8.30 bis 17.30 Uhr geöffnet sein. Ein Drive-Through-Test kann auch IM HPA-Testzentrum in der Portimão Arena gebucht werden, das ebenfalls täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet ist. In beiden Fällen müssen die Tests im Voraus telefonisch oder online unter https://www.unilabs.pt/marcacoes-covid-19# gebucht werden.
Lagos erneuert Straßennetz
Lagos nimmt rund 1 Million Euro in die Hand, um zahlreiche Straßen im Gemeindegebiet zu erneuern. Die Arbeiten umfassen „die Neupflasterung von Straßen, die Verbesserung von Entwässerungssystemen und letztendlich die Verbesserung der Sicherheit, der Zugänglichkeit und des Komforts bei der Nutzung der Straßen", so die Stadtverwaltung. Die Renovierungsarbeiten haben am 15. Januar im Zentrum der Stadt begonnen. Ab Februar gehen die Arbeiten in Espiche, Portelas, Almádena und Barão de São João los.
Lagos: Kampf gegen Kot
Auch dieser Kampf muss geführt werden. Seit 2005 widmet sich die Stadtverwaltung aktiv der Hundekotbeseitung in der Gemeinde. Jüngster Erfolg: Das Beutelspendernetz für die Beseitigung von Hundekot wurde jetzt um 25 neue Dispenser erweitert. In Lagos, am Meia Praia sowie in den Orten Chinicato, Odiáxere, Luz, Almádena und Bensafrim stehen nun 175 solcher Beutelspender zur Verfügung. Sie sind mit Informationstafeln über die korrekte Verwendung versehen. Ziel dieser Investition ist es laut der Gemeindeverwaltung, "die Bevölkerung für das Problem der Hundekotablagerungen auf öffentlichen Straßen zu sensibilisieren, die Begleiter der Tiere für die sofortige Reinigung und Beseitigung der Abfälle verantwortlich zu machen, die eine Quelle der Verschmutzung und eine Gefahr für die Gesundheit darstellen". Zusätzlich und um die Umweltauswirkungen dieser Lösung so gering wie möglich zu halten, hat die Gemeinde die Verwendung von Plastiktüten im Jahr 2019 eingestellt und stellt nur noch biologisch abbaubare und kompostierbare Tüten zur Verfügung. Den genauen Standort der Automaten findet man hier.
Nachrichten aus Polizei und Justiz
Parchal: Flucht und Verhaftung
Die Polizei hat am 25. Januar in Parchal ( Lagoa)einen 36-jährigen Mann wegen Drogenhandles verhaftet. Er hatte während einer Verkehrskontrolle zwei Pakete mit Betäubungsmitteln aus dem Autofenster geworfen. Nach kurzer Flucht konnte der Verdächtige gestellt werden. Bei der Durchsuchung des Autos wurden 400 Dosen Haschisch, 276 Euro in bar und ein Mobiltelefon beschlagnahmt.
Loulé: Festnahme wegen häuslicher Gewalt
Die Polizei hat am 24. Januar einen 25-jähriger Mann wegen Drogenhandels und häuslicher Gewalt verhaftet. Nach Eintreffen der Polizei am Tatort verriet das 18-jähriger Opfer den Beamten, dass der Verdächtige eine Cannabisplantage in seiner Wohnung habe. Bei der anschließenden Hausdurchsuchung wurden 16 Cannabispflanzen, 8 Mobiltelefone, 533 Euro in bar, ein Gewächshaus, eine Digitalwaage und mehrere Gegenstände, die mit dem Drogenanbau und ‑handel in Verbindung stehen (Heizlampen, Extraktoren, mehrere Dünger und Samen, ein Ventilator, ein Thermostat und mehrere Taschen), beschlagnahmt.
Nach zweimonatiger Ermittlungsarbeit hat die Polizei in Portimão einen 42-jährigen Mann festgenommen, dem mehrere Raubüberfälle und Diebstähle in Wohnungen und Geschäften zur Last gelegt werden.
Die Polizei hat am 28. Januar in Castro Marim einen 21-jährigen Mann wegen Drogenhandels verhaftet. Bei einer Verkehrskontrolle in Zusammenarbeit mit der spanischen Guardia Civil an der Guadiana International Bridge wurden im Fahrzeug des Verdächtigen zwei Kilo Kokain entdeckt.
In eigener Sache: Liebe Algarve-für-Entdecker-Leser_innen: Wir suchen ab Sommer (Juli) ein neues Zuhause zur Miete für 2 Jahre, d.h. am liebsten ein Haus in den Concelhos Aljezur, Vila do Bispo, Lagos. Wir wünschen uns: ruhige Lage, Garten, Heizung, Strandnähe, 3 Schlafzimmer, möbliert oder teilmöbliert, Haustiere (2 Katzen) möglich, und als I‑Tüpfelchen einen Pool (aber kein Muss). Bezahlung im Voraus ist möglich. Infos bitte an [email protected].