Covid-19: Portugal plant strengere Maßnahmen im Herbst
Portugal schaltet bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie wieder einen Gang höher. Ab 15. September soll das ganze Land aus dem allgemeinen Alarmzustand wieder in den Notfallstatus (estado de contingencia) übergehen. Hintergrund ist, dass demnächst 2 Millionen Schüler_innen wieder in die Schulen zurückkehren, ebenso wie viele Arbeitnehmer aus dem Homeoffice an ihre Arbeitsplätze. Auch die aktuellen Infektionszahlen geben Anlass zur Sorge, so Regierungsvertreter. Es gehe jetzt darum, „in jedem Bereich die notwendigen Maßnahmen festzulegen, um die Rückkehr in die Schule und die Rückkehr vieler Portugiesen an ihren Arbeitsplatz vorzubereiten" und sich auf sich auf den Herbst/Winter vorzubereiten, wenn die Zahlen voraussichtlich steigen werden, erklärte Staatsministerin Mariana Vieira da Silva (Foto). Weitere notwendige Maßnahmen werden in den nächsten Tagen auf regelmäßigen Treffen von Wissenschaftlern und Politikern erörtert und festgelegt. Zur Diskussion stehen u.a. das Tragen von Masken im Freien oder ein Rauchverbot im öffentlichen Raum.
Covid-19: Portugals Corona-App geht an den Start
Nach fünf Monaten Entwicklungszeit und diversen Sicherheitsdebatten soll ab dieser Woche die portugiesische Corona-Kontakt-App „ Stayaway Covid" zum Download bereitstehen. Das teilte zumindest die Ministerin für Kabinettsangelegenheiten, Mariana Vieira da Silva, am vergangenen Donnerstag mit: "Die Anwendung ist fertig, sie hat alle Sicherheitstests durchlaufen". STAYAWAY COVID kann jetzt online für Smartphones mit Android-Betriebssystem heruntergeladen werden. Die Version für Apple-Kunden soll bald folgen.
Über die App werden Benutzer benachrichtigt, wenn sie mit anderen Benutzern in Kontakt kommen, bei denen eine Covid-19-Infektion diagnostiziert wurde. Die Behörden garantieren umfassenden Datenschutz in Bezug auf Identitäten und Standorte der Nutzer. Alle Kontaktinformationen würden nur 14 Tage lang gespeichert. Die Installation ist kostenlos und freiwillig. Die Behörden appellieren jedoch an jeden in Portugal - nicht nur an portugiesische Staatsbürger, sondern auch an alle ausländischen Einwohner -, die Stayaway Covid App herunterzuladen.
Algarve: Stabile Lage trotz Ausbruch in Loulé
Trotz des aktuellen Covid-19-Ausbruchs im Fußballverein von Loulé mit aktuell 38 positiv getesteten Spielern und Mitarbeitern bewerten die regionalen Gesundheitsbehörden die Corona-Lage an der Algarve als „stabil", „unter Kontrolle" und sogar als „außergewöhnlich gut". Grundlage dieser Einschätzungen sind die geringe Zahl der aktiven Infektionen, die hohe Zahl der Genesenen sowie eine seit Wochen stabile Anzahl von Todesfällen. Ana Cristina Guerreiro (Foto), regionale Gesundheitsdelegierte, erklärte: "Zurzeit haben wir 275 aktive Fälle, acht stationäre und keinen auf der Intensivstation. Von 1 105 bestätigten Fällen wurden 802 wiederhergestellt. Wir halten die Zahl der Todesfälle bei 19". Bemerkenswert sei außerdem die mit 45 sehr geringe Zahl der importierten Ansteckungen. Immerhin habe sich die Einwohnerzahl der Algarve durch Touristen aktuell auf 1,5 Millionen Menschen verdreifacht.
Algarve: Briten beflügeln Tourismus
Die Tourismusbuchungen für den Monat September an der Algarve sind um etwa 13 Prozent gestiegen. Dabei hat der britische Markt "ein beträchtlich großes Gewicht", wie der Chef des portugiesischen Hotelverbandes AHP João Soares mitteilte. In der vergangenen Woche sind zwischen 25.000 und 30.000 Touristen aus Großbritannien auf dem Flughafen Faro gelandet. Allerdings läge die Auslastung der Hotels noch immer zwischen 50 und 70 Prozent unter dem Vorjahresniveau, so Soares.
Covid-19: Testkapazität an der Algarve soll um 400% steigen
Portugal investiert landesweit 8,4 Millionen Euro in Infrastruktur und Ausrüstung seiner Testlabore, um "schnell und integriert" auf neue Ausbrüche reagieren zu können, wie der Staatssekretär für Gesundheit, António Lacerda Sales, kürzlich mitteilte. Ziel sei die Verdoppelung der Testkapazität auf etwa 22.000 Tests pro Tag. Derzeit werden durch den Nationalen Gesundheitsdienst (SNS) 10.000 Tests pro Tag durchgeführt. „Schon jetzt ist Portugal eines der Länder, das die meisten Tests pro 100.000 Einwohner in Europa durchführt", sagte der Politiker. "All diese Investitionen werden es uns ermöglichen, die Testkapazität bei Bedarf an der Grenze zu verdoppeln und in allen Regionen des Landes deutlich zu erhöhen". Für den Alentejo und die Algarve kündigte er sogar eine Steigerung der Testkapazitäten um 400% an.
Portugal: Benzin- und Dieselpreise stiegen im Juli um 3,2%
Die Durchschnittspreise für Benzin und Diesel in Portugal steigen weiter. Im Juli betrug der Anstieg im Vergleich zum Juni um 3,2%, wobei Benzin im dritten Monat in Folge und Diesel zum zweiten Mal in diesem Jahr zulegten Lau der Regulierungsbehörde für Energiedienstleistungen (ERSE) stieg der Preis für Normalbenzin 95pro Liter von 1,391 Euro 1,435 Euro. Diesel verteuerte sich von 1,224 Euro/Liter im Juni auf 1,263 Euro/Liter im Juli. Am teuersten sind Benzin und Diesel derzeit in den Bezirken Bragança, Beja und Lissabon, die niedrigsten Preise meldeten Aveiro, Braga, Santarém, Castelo Branco und Coimbra.
Albufeira: Schlange besucht Feuerwehr
Die Freiwillige Feuerwehr von Albufeira erhielt am vergangenen Wochenende ungebetenen Besuch. Sie fand in ihrem Hauptquartier eine Schlange, die sie umgehend in die Natur zurückbrachten. Auf ihrer Facebookseite mahnten sie: „In Portugal gibt es nur sehr wenige giftige Arten, und die meisten von ihnen sind wichtig, um ein gewisses Gleichgewicht in der Natur zu erhalten, eine ihrer Lieblingsspeisen sind Mäuse. Es lohnt sich, darüber nachzudenken... Wenn Sie das nächste Mal eine Schlange sehen, tun Sie ihr nicht weh".
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Nachrichten aus Polizei und Justiz
Boliqueime: Flugzeug notgelandet
Auf einem Feld in der Gegend von Benfarras ( Boliqueime) musste vor einer Woche ein Leichtflugzeug notlanden. Die 23-jährige Pilotin blieb unverletzt. Das Flugzeug hatte den Flugplatz Alvor in Portimão verlassen und war mit einem Werbebanner an der algarvianischen Küste entlang geflogen. Der Vorfall wird jetzt vom Amt für die Untersuchung von Flugzeug- und Eisenbahnunfällen (GPIAAF) untersucht.
Die Polizei überraschte am 25. August einen 41-jährigen Mann auf einem fremden Grundstück beim Diebstahl von Johannisbrotfrüchten. Dabei wurden 130 Kilo gestohlene Früchte im Wert von 102 Euro beschlagnahmt. Die Polizeiaktion fand im Rahmen der Kampagne „Campo Seguro 2020", die seit 1. Juni Sensibilisierungs- und Inspektionsmaßnahmen durchführt, um Diebstahlsdelikte auf Bauernhöfen zu verhindern.
Aljezur: Cannabis-Plantage entdeckt
Die Polizei hat am 26. August in Corte das Cadeiras eine versteckte Cannabisplantage entdeckt. Dabei wurden 58 Cannabispflanzen beschlagnahmt.
Portimão - Diebesbande verhaftet
Die Polizei hat in Portimão eine dreiköpfige Diebesbande verhaftet. Den beiden Männern und einem 15-jährigem Mädchen werden diverse Raubzüge in den Kreisen Portimão und Lagos zur Last gelegt. Im Zuge der Ermittlungen konnte Diebesgut im Wert von 23.000 Euro sichergestellt werden, darunter eine Uhr; zwei Armbänder; zwei Ringe; ein Laptop; ein Werkzeugkoffer und ein Handy.
Faro: Brand im Dachstuhl
Am gestrigen Samstag brannte das Dach eines Gebäudes unweit des Teatro Lethes in Faro komplett aus und zerstörte die die dort installierten Sonnenkollektoren. Das Feuer hatte sich am Kunstrasen auf dem Dach entzündet. Die darunter liegenden Stockwerke waren zum Glück nicht betroffen. Die Bewohner des Hauses wurden während der Löscharbeiten evakuiert. An der Brandbekämpfung waren 12 Einsatzkräfte, unterstützt von 7 Fahrzeugen, beteiligt.
Loulé: Benzindieb ertappt
Die Polizei hat am 30. August in Loulé einen Kraftstoffdieb auf frischer Tat ertappt. Die Einsatzkräfte hatten den 19-jährigen Täter dabei erwischt, wie er aus einem Tanklastwagen Treibstoff abließ. Im Zuge der Ermittlungen stellten die Beamten fest, dass der Verdächte bereits mehrere Treibstoffdiebstähle in in Boliqueime begangen hatte. Der Schaden wird auf 10.000 Euro geschätzt. Die Behörden beschlagnahmten einen Schlauch und das Fahrzeug, mit dem der Diebstahl begangen wurde, sowie 12 Kanister mit insgesamt 225 Litern Kraftstoff im Wert von etwa 300 Euro.