Covid-19: Maskenpflicht in der Öffentlichkeit vom Parlament gebilligt
Das portugiesische Parlament hat eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit für alle Personen über 10 Jahren beschlossen, immer dann, „wenn sich die von den Gesundheitsbehörden empfohlene physische Entfernung (2 Meter) als unpraktisch erweist". Es gelten die üblichen medizinischen Ausnahmen. Außerdem gilt die Regelung nicht „in Bezug auf Personen, die zum selben Haushalt gehören, wenn sie sich nicht in der Nähe von Dritten befinden". Dauer der Maßnahme 70 Tage. Strafen für die Nichteinhaltung liegen zwischen 100 und 500 Euro. Nach Unterzeichnung durch Präsident Marcelo Rebelo de Sousa tritt das Gesetz voraussichtlich kommende Woche in Kraft. Die Pflicht, Portugals Corona-App Stayaway Covid downzuloaden ist dagegen vom Tisch. Das ist auch kaum nötig, denn immerhin soll sie bereits zwei Millionen Mal installiert worden sein.
Covid-19: Verkehrsverbot an Allerheiligen
Als Reaktion auf die rasant steigenden Infektionszahlen hat die portugiesische Regierung im Rahmen des Katastrophenzustands beschlossen, dass alle Bürger des Landes zwischen dem 30. Oktober und 3. November ihren Wohnbezirk nicht verlassen dürfen. In diesen fünftägigen Zeitraum fallen sowohl Allerheiligen (1. November) als auch Allerseelen (2. November). Ziel der Maßnahme ist es, größere Menschenansammlungen und den in diesen Tagen sehr lebhaften Reiseverkehr zu verhindern. Gerade an Allerseelen kommen für gewöhnlich viele Familien zusammen, um der Toten zu gedenken. Die Friedhöfe sind unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen zugänglich. So sind z.B. die Friedhöfe der Gemeinde Faro am 31. Oktober und am 1. November (Allerheiligen) zwischen 08:30 und 17:30 Uhr für Besuche geöffnet, wobei der Zutritt auf 50 Personen gleichzeitig in Gruppen von maximal zwei Personen beschränkt ist. In geschlossenen Räumen gilt Maskenpflicht. An den Eingängen sind Desinfektionsmittelspender installiert.
Die Mobilitätsbeschränkungen gelten nicht für Angehörige der Gesundheitsberufe und andere Beschäftigte in Einrichtungen des Gesundheitswesens und der Sozialfürsorge, für Zivilschutzbeamte, Sicherheitskräfte und ‑dienste, militärisches und ziviles Personal der Streitkräfte, Inspektoren der Behörde für Lebensmittelsicherheit und wirtschaftliche Sicherheit, Inhaber politischer Ämter, Richter und Staatsanwälte und Leiter der Sozialpartner, "sofern sie in Ausübung ihrer Funktionen sowie bei der Ausübung der zugelassenen beruflichen Tätigkeiten tätig sind.
Zusätzlich hat die Regierung den 2. November als offiziellen Tag der Trauer in Gedenken an die Opfer von Covid-19 deklariert.
Covid-19: Lockdowns im Norden
Die portugiesische Regierung hat drei regionale Lockdowns angeordnet. Betroffen sind drei Bezirke im Norden des Landes mit insgesamt rund 161.000 Einwohnern: Paços de Ferreira, Felgueiras und Lousada. Dort sind die Infektionszahlen zuletzt besonders stark angestiegen. Die betroffenen Bürger dürfen seit vergangenem Freitag das Haus nur noch mit triftigem Grund verlassen - etwa, um zur Arbeit oder zum Arzt zu fahren. In diesen Bezirken, die unweit der Metropole Porto liegen, müssen zudem alle Läden bereits um 22 Uhr schließen. Des Weiteren wurden Wochenmärkte und alle Veranstaltungen mit mehr als fünf Personen untersagt. Die Maßnahmen gelten vorerst bis zum 29. Oktober.
A22: Mautgebühren werden gesenkt
Wir mehrfach angekündigt, hat die portugiesische Regierung jetzt endgültig neue Rabatte bei den Mautgebühren auf der Via do Infante (A22) abgesegnet. Sie kommen Vielfahrern zugute. Ab dem 8. Tag der Nutzung innerhalb eines Monats erhalten Fahrzeuge der Klassen 1 und 2 einen Rabatt von 25%. Außerdem werden die Ermäßigungen für LKW um 5% erhöht, auf 35% am Tag bzw. 55% in der Nacht.
Portugal: Weniger Kriminalität in Corona-Zeiten
Die Gewalt- und Schwerkriminalität in Portugal ist von Januar bis September 2020 um 11,4% gegenüber dem gleichen Zeitraum 2019 zurückgegangen. Das teilte Innenminister Eduardo Cabrita (Foto) mit, als er kürzlich den Jahresbericht zur Inneren Sicherheit vorstellte. Ein Grund für den Rückgang sei die Covid-19-Pandemie. Der Minister wies darauf hin, dass es einen "bedeutenden Rückgang" bei Wohnungseinbrüchen, einen "leichten Abwärtstrend" bei häuslicher Gewalt und einen "sehr bedeutenden Rückgang" bei der Waldbrandkriminalität gegeben habe. Einen "signifikanten Anstieg" dagegen gab es bei Delikten wie Computerbetrug, Online-Kriminalität und Fahren ohne Führerschein.
Algarve-Hotels nur zur Hälfte ausgelastet
Die durchschnittliche Auslastung in den Hotels an der Algarve lag nach Angaben des Hotelverbandes AHETA im September bei 52,5%, das ist ein Minus von 39,9% gegenüber dem Wert von 2019. Die stärksten Rückgänge verzeichneten der irische Markt (-91,3%), gefolgt vom britischen Markt (-68,2%) und dem deutschen Markt (-48,3%). Die inländische Belegung stieg dagegen um 36%), sie machte 49,5% aller Übernachtungen aus. Seit Januar 2020 verzeichnete die Bettenbelegung an der Algarve einen durchschnittlichen Rückgang von 55,8% und das Verkaufsvolumen einen Rückgang von 51,3%.
Für ganz Portugal rechnet der Hotel- und Gaststättenverband AHP mit einem Einnahmeverlust von über 3,6 Milliarden Euro im Jahr 2020.
Algarve: Arbeitslosigkeit steigt weiter
Die Zahl der im September in den Arbeitsämtern der Algarve registrierten Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat um 157,5% gestiegen. Dies geht aus den aktuellen Daten des Instituts für Beschäftigung und berufliche Bildung (IEFP) hervor. Im Vergleich zum August stieg die registrierte Arbeitslosigkeit um 4,3%. Damit ist die Algarve mit großem Abstand die Region mit dem höchsten Anstieg der registrierten Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich. Laut IEFP waren Ende September 21.310 Personen in den Arbeitsämtern der Algarve registriert, 13.034 mehr als im gleichen Monat des Jahres 2019. In ganz Portugal steig die Zahl der bei den Arbeitsämtern registrierten Arbeitslosen im September im Jahresvergleich um 36,1% und im Vergleich zum August um 0,2. Aktuell sind 410.174 Menschen ohne Arbeit.
Großartige Bilanz für „365 Algarve"
Das Kulturprogramm „ 365 Algarve" hat in den vier Jahren seines Bestehens insgesamt 1.900 Veranstaltungen organisiert und damit 455.000 Menschen erreicht, davon 93.000 aus dem Ausland. Das Programm ist eine Initiative des Ministeriums für Kultur und Tourismus, finanziert von „Turismo de Portugal" und umgesetzt von „Região e Turismo do Algarve". Es soll die Attraktivität der Algarve mit einem regelmäßigen, geografisch umfassenden und qualitativ hochwertigen Kulturangebot steigern, vor allem aber das kulturelle Angebot der Region in der Nebensaison für Einheimische und Touristen ausweiten. Alljährliche Höhepunkte in normalen Zeiten sind u.a. das Festival der vergessenen Lebensmittel, das Schmugglerfestival in Alcoutim, die Reihe „Jazz auf den Weingütern" in Silves oder die Zirkusvorstellungen an Silvester in Monchique.
Portugal exportiert mehr Wein
Die portugiesischen Weinexporte sind im Vergleich zum Vorjahresmonat wertmäßig um 8,3 Prozent und volumenmäßig um 8,2 Prozent gestiegen. Kumuliert auf das Jahr wuchsen die Verkäufe in die USA (plus 9,7 Prozent im Wert und 16,9 Prozent im Volumen), nach Großbritannien (plus 11,2 Prozent im Wert und 21,7 Prozent im Volumen) und nach Brasilien (plus 14,3 Prozent im Wert und 16 Prozent im Volumen). Negativ entwickelten sich dagegen der deutsche und der französische Markt. Einen regelrechten Boom mit Wachstumsraten von über 40 Prozent gab es in Schweden, Norwegen und Finnland.
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Nachrichten aus Polizei und Justiz
Olhão: Fälschungen beschlagnahmt
Die Polizei hat vergangene Woche in Olhão 400 gefälschte Kleidungsstücke und Schuhe in Olhão beschlagnahmt. Die Beamten hatten die Waren im Wert von 12.000 Euro in einem Geschäft entdeckt. Der Inhaber wurde wegen Markenfälschung verhaftet.
Faro: Drogenhändler verhaftet
Die Generalstaatsanwaltschaft des Bezirks Faro meldet die Zerschlagung eines Drogenhändlerrings.
Die Polizei hat demnach acht Männer portugiesischer und kapverdischer Nationalität wegen Drogenhandels verhaftet. Sie stehen im Verdacht, Kokain, Heroin und Cannabis an Einzelhändler und Konsumenten an der Algarve, insbesondere in der Gegend von Portimão, verkauft zu haben. Bei der Operation wurden rund siebzig Gramm Kokain, Cannabis und Heroin sowie 23.137 Euro in bar beschlagnahmt.
Boliqueime: Einbrecher verhaftet
Die Polizei hat am 20. Oktober einen 34-jährigen Mann festgenommen, nachdem er sich mehr als eine Stunde lang in seiner Wohnung in Boliqueime verbarrikadiert hatte. Der Verdächtige wurde it zwei Haftbefehlen gesucht. Ihm werden mehrere Einbrüche sowie bewaffnete Raubüberfälle an der Algarve vorgeworfen. In seiner Wohnung wurden jede Menge Diebesgut gefunden, u.a. Schleifmaschinen, Bohrmaschinen, Elektrosägen und sogar Autofelgen.
Quarteira: Verhaftung wegen häuslicher Gewalt
Die Polizei hat am vergangenen Mittwoch einen 55-jährigen Mann wegen häuslicher Gewalt in Quarteira festgenommen. Er hatte unter Alkohol- und Drogeneinfluss seine Frau und sein Stiefkind im Alter von 46 und 18 Jahren mit Gegenständen beworfen und sie zur Flucht in ein Nachbarhaus gezwungen.
Drogenring gesprengt
Die Polizei hat am vergangenen Mittwoch fünf Männer wegen Drogenhandels in den Bezirken Lissabon und Faro verhaftet. Den Männern im Alter zwischen 38 und 50 Jahren wird die "wiederholte Ausübung des Verbrechens des Drogenhandels" in den Gemeinden Mafra ( Lissabon), Sintra ( Lissabon) und Aljezur ( Faro) vorgeworfen. Im Rahmen der Ermittlungen wurden insgesamt 27 Durchsuchungen von Häusern, Fahrzeugen und Lagerhallen durchgeführt. Dabei wurden 1.545 Dosen Kokain, 1.026 Dosen Haschisch, 610 Dosen Heroin, 286 Dosen Liamba, 3.995 Euro in bar, acht Schusswaffen, ein "Taser", ein Schlagstock, eine Präzisionswaage, vier Fahrzeuge, drei Computer, sieben Mobiltelefone und Gegenstände im Zusammenhang mit Verpackungen für den Drogenhandel und ‑verkauf beschlagnahmt.