Algarve News: Etwas weniger Geld für Weihnachtsgeschenke
Die Portugiesen haben 2018 im Durchschnitt 372 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgegeben. Laut einer Studie des portugiesischen Instituts für Management und Marketing (IPAM) liegt die Summe um 1,4 Prozent niedriger als im Vorjahr. Die Angabe stützt sich auf eine Befragung von 475 zufällig ausgewählten Personen in den ersten beiden Dezemberwochen. Danach bevorzugen die Portugiesen aller Altersgruppen Kleidung und Schuhe. Bei den Kindern bis zu 12 Jahren führt Spielzeug mit 35 Prozent die Geschenke-Rangliste an. In die Einkaufswagen des Lebensmittelhandels legen die Portugiesen meistens Kabeljau, der traditionell beim Weihnachtsessen auf vielen Speiseplänen steht. An ihm können fast zwei Drittel der Verbraucher in Portugal nicht vorübergehen. Gleich dahinter folgen typische Süßigkeiten (59 Prozent) und der traditionelle Königskuchen (57 Prozent).
Algarve News: 100 Gelbwesten demonstrieren in Faro
Nur rund 100 mit reflektierenden gelben Warnwesten bekleidete Demonstranten haben laut regionalen Medien am Freitag in Faro friedlich demonstriert. Sie versammelten sich am Kreisverkehr vor dem Einkaufszentrum Forum Algarve. In Portimão, dem zweiten Versammlungsort der Protestbewegung MCAP an der Algarve, sollen es auf dem Platz des 1. Mai weit weniger Personen gewesen sein. Im Norden des Landes, in Porto, sowie in Lissabon wurden jeweils gut 100 Demonstranten gezählt. In den vergangenen Wochen waren von der Bewegung 25 Demonstrationen in 17 portugiesischen Städten geplant worden. Der Fokus lag auf den Großstädten Lissabon und Porto. In der Hauptstadt gab es einige wenige Festnahmen. Auch in den übrigen Zentren des Landes kam es nicht zu einer massenhaften Beteiligung an Demonstrationen.
Die portugiesischen Gelbwesten fordern unter anderem eine Anhebung des Mindestlohns, des Arbeitslosengeldes, der Renten und der Pensionen. Sie fordern außerdem, Politiker beim Renteneintrittsalter der übrigen Bevölkerung (66 Jahre) gleichzustellen. Verlangt wird auch eine Reform des nationalen Gesundheitsdienstes und ein stärkeres Engagement bei der Bekämpfung von Korruption. Die portugiesische Polizei beobachtet nach eigenen Angaben, ob sich Mitglieder der extremen Rechten unter die Gelbwesten-Demonstranten mischen. Die nationale Luftfahrtbehörde ANAC verkündigte, dass am Freitag zwischen 6 und 19 Uhr eine Sperrzone von rund sechs Kilometern rund um die Flughäfen des Landes gelte. Dies geschah vorsorglich, um die mögliche Platzierung von Drohnen zu verhindern, welche den Flugverkehr stören würden. Entsprechende Aktionen hatten zuvor den Flughafen von London-Gatwick vorübergehend lahmgelegt.
Berufsfeuerwehr und Grenzdienst SEF streikt
Um null Uhr am Mittwoch haben Streik-Maßnahmen der portugiesischen Berufsfeuerwehrleute begonnen. Sie sollen noch bis zum 2. Januar andauern. Nach Angaben der Gewerkschaft lag die Beteiligung am ersten Tag bei fast 100 Prozent. Die hauptberuflichen Feuerwehrleute fordern von der Regierung bessere Karriereaussichten, eine günstigere Ruhestandsregelung und höhere Renten. Laut Gewerkschaft ist für die Sicherheit der Bevölkerung überall im Land ein Notdienst gewährleistet.
Die britische Regierung hat Passagiere, die aus Anlass der Festtage nach Portugal reisen, vor möglichen Folgen von Streikaktionen der Sicherheitskräfte des portugiesischen Ausländer- und Grenzdienstes SEF gewarnt. Diese könnten zwischen dem 26. und 28. Dezember stattfinden, heißt es in einer Veröffentlichung. Die SEF-Mitarbeiter wollen mit ihrer Aktion gegen die ihrer Meinung nach "mangelnde Sensibilität" der Regierung in Lissabon für ihre Forderungen protestieren. Die Flughafengesellschaft ANA bat Lissabon-Reisende, wegen des zu erwartenden hohen Verkehrsaufkommens sich am 23., 27., 28. und 29. Dezember sowie zwischen dem 2. und 7. Januar auf längere Wartezeiten einzurichten.
OP-Schwestern wollen Streik fortsetzen
Die Präsidentin der portugiesischen Krankenpflegevereinigung, Lúcia Leite, hat nach einem Gespräch mit Gesundheitsministerin Marta Temido angekündigt, den 45-tägigen Streik der OP-Krankenschwester von der zweiten Januarwoche an fortsetzen zu wollen. Neue Verhandlungen sollen aber am 2. Januar stattfinden. Wegen der Arbeitskampfmaßnahmen im Streit um bessere Bezahlung sind laut Gewerkschaft bislang 9.000, nach Regierungsangaben aber lediglich 6.000 Operationen verschoben worden.
Höhere Löhne
Algarve News: Proteste gegen Schließung von Post-Filialen
Eine weitere Post-Filiale der Algarve, die in Sagres, ist von Schließung bedroht: Gegen jetzt bekanntgewordene Pläne, die beiden CTT-Büros in Sagres und in Praia da Luz an der West-Algarve zu schließen, hat sich vehement die kommunale Vereinigung „Terras do Infante" der Kreisstädte Lagos, Vila do Bispo und Aljezur gewandt. Diese Entscheidung widerspreche den Interessen der betroffenen Bevölkerung, da es sich um kundennahe Dienstleistungen handele, die für die alternde Bevölkerung sowie für Touristen und ausländische Einwohner besonders wichtig seien, sagte der Vorsitzender José Amarelhino.
Er hält die 2014 getroffene Regierungsentscheidung zur vollständigen Privatisierung der portugiesischen Post für einen schwerwiegenden Fehler, der jetzt „den sozialen Zusammenhalt bedroht". Auch in Alcoutim an der Ost-Algarve ist die Post-Filiale gegen den Widerstand der Bevölkerung beschlossene Sache.
Lagos baut Wohnungen
Das Kommunalparlament von Lagos hat am Mittwoch Investitionen von 15 Millionen Euro für den Wohnungsbau genehmigt. Bis 2021 sollen damit 195 neue städtische Wohnungen finanziert werden. Laut Stadtverwaltung fehlt es in der Stadt an genügend bezahlbarem Wohnraum. Allein im Oktober habe es fast 400 Anfragen von finanziell nicht so gut gestellten Bürgern gegeben. Derzeit sind 385 Wohnung im Besitz der Kreisstadt Lagos.
Algarve News: Loulé nachhaltigste Stadt im Süden
Die Kreisstadt Loulé weist einen Nachhaltigkeits-Index von mehr als 80 Prozent auf. Nur noch sechs weitere Kommunen Portugals können sich mit diesem Qualitätssiegel des Programms ECOXXI schmücken: Águeda, Alfândega da Fé, Guimarães, Loures, Lousã und Pombal. Damit ist Loulé einzige ausgezeichnete Stadt südlich des Flusses Tejo. Sie hat sich seit dem Start des entsprechenden Wettbewerbs im Jahr 2005 beworben und wurde immer mit einer grünen Flagge ausgezeichnet. Diese erhalten Städte und Gemeinden mit einem Nachhaltigkeits-Index von mehr als 50 Prozent.
Algarve News: Wanderwoche zum Jahresende in Monchique
Vom 27. bis 29. Dezember findet in Monchique eine internationale Wanderwoche statt. Sie bietet sieben geführte Wanderungen an. Am 30. Dezember schließt sich ein 14-stündiger Marathon im Monchique-Gebirge an. Er führt über die Rundstrecken-Distanz von 42,6 Kilometern. Auch ein Halbmarathon über 22 Kilometer wird angeboten. Start und Ziel der Strecke liegen in Caldas de Monchique. Die Route führt durch Fornalha, Corte Pequena, Picota, Monchique, Fóia, Marmelete, Vale Figueiras, Casais und Castelo da Nave. Alle Teilnehmer können ein Bäumchen im botanischen Garten pflanzen. Die Wanderungen kosten 30 Euro, das Gesamtpakte für die gesamte Woche mit Übernachtung 790 Euro. Informationen gibt es unter https://monchique-mountain-marathon.org. Vom 28. Dezember bis 1. Januar gastiert auch der französische Zirkus Aïtal in Monchique. Wir berichteten über den Event in unserem Artikel " Zirkus zum Ende des Waldbrand-Jahrs an der Algarve ".
Weitere Algarve News aus unserer Berichterstattung der vergangenen Woche:
Nur ein deutscher Fußball-Erstligist ist in der ersten Januarhälfte zu einem Wintertrainingslager an der Algarve: der VfL Wolfsburg. Unser Artikel " Bundesliga-Wintertrainingslager: Nur VfL Wolfsburg an der Algarve " gibt Ihnen die komplette Übersicht, wohin alle deutschen Top-Mannschaften reisen, um sich auf die Rückrunde der Saison vorzubereiten.
Die Algarve mit ihrem hohen Anteil britischer Touristen werden die Brexit-Konsequenzen besonders treffen. Das weiß auch der neue Tourismusförderungs-Präsident João Fernandes. Welche Szenarien ihn beschäftigen, sagte er uns für unseren Artikel „ Algarve spielt alle Brexit-Konsequenzen durch ".
- Waffendiebe festgenommen: Am Montag hat die Polizei an der Algarve und im Landesinneren acht Personen festgenommen. Die Zivilisten werden verdächtigt, am Diebstahl von Waffen und Munition aus dem portugiesischen Militärlager Tancos beteiligt gewesen zu sein. Zwei weitere mutmaßliche Täter, darunter ein ehemaliger Soldat, sitzen wegen des gleichen Verdachts bereits in Haft. Den Festgenommenen wird unter anderem Zusammenarbeit mit einer kriminellen Vereinigung, Diebstahl sowie Waffen- und Drogenhandel vorgeworfen. Fünf sollen direkt in die Tancos-Raubüberfälle verwickelt sein, die anderen sollen Verbindungen zu einer kriminellen Bande haben, welche die eigentliche Operation durchgeführt hat.
- Schlag gegen illegalen Tintenfisch-Fang: Bei Überprüfungen am 16. und 17. Dezember hat die Wasserschutzpolizei Olhão in einer Fahrrinne des Naturschutzgebiets Ria Formosa zahlreiche fallenartige Fanggeräte für Tintenfische entdeckt. Sie sind dort nur zum Fang von Aalen zugelassen. Im Inneren der Fallen befanden sich rund 25 Kilogramm Oktopus. Die lebenden Tiere wurden in ihren natürlichen Lebensraum zurückgegeben. Werden die Täter ermittelt, müssen sie mit Geldstrafen zwischen 600 und über 37.000 Euro rechnen.
- Fangquoten erhöht, Hilfsgelder ausgezahlt: Die Fischer an der Algarve und anderen portugiesischen Küsten können aufatmen: Die Fangquoten für das kommende Jahr wurden um 131.000 Tonnen erhöht. Das ist ein Plus von 24 Prozent im Vergleich mit 2018. Entsprechendes kündigte Merresministerin Ana Paula Vitorino nach einem Verhandlungsmarathon mit ihren europäischen Kollegen in Brüssel an. Ihr Ministerium begann noch vor Weihnachten, als Ausgleich für die vorübergehende Einstellung der Sardinenfischerei im Jahr 2018 erste Hilfszahlungen zu überweisen. Insgesamt sind fast 1,4 Millionen Euro zugesagt für 45 Schiffe und 400 Fischer, die Anträge gestrellt hatten. Bootsführer erhalten 2.400 Euro, die anderen Mitarbeiter 1.920 Euro.
- Anti-Öl-Aktivisten jetzt gegen Gas: Die Bewegung „Parar o Furo", die sich gegen ein Ölbohrungs-Vorhaben vor der Küste Aljezurs eingesetzt hatte, will nun gegen Erdgas-Projekte vorgehen. In einer Pressemitteilung kündigten die Aktivisten eine neue Kampagne unter dem Motto „Camp in Gas" an. „Wir müssen alle neuen Projekte für fossile Brennstoffe sofort stoppen und eine rasche und gerechte Energiewende einleiten", heißt es dort. Im Fokus der Kritik sind geplante neue Bohrungen nach Erdgas in Aljubarrota und Bajouca. ein neues, 160 Kilometer langes Gaspipeline-Projekt zwischen Guarda und Bragança, das Flüssiggas-Terminal im Hafen von Sines und die derzeit fünf aktiven Gaskraftwerke im Lande. Die Umweltschützer kündigten ein Camp an, auf dem unter anderem auch über friedliche Blockaden von Infrastruktur debattiert werden soll.
- Lkw-Unfall in Aljezur: Bei einem Lkw-Unfall am Ortsausgang von Aljezur auf der Durchgangsstraße N120 ist am Mittwochmorgen der Fahrer verletzt worden. Er musste ins Krankenhaus nach Portimão gebracht werden. Stundenlang konnte der Verkehr nur einstreifig an der Unfallstelle vorbeigeleitet werden.
- Mehr Verkehrsunfälle: Das zweite Jahr in Folge hat es auf den Straßen der Algarve mehr als 10.000 Verkehrsunfälle gegeben. Wie die nationale Verkehrssicherheitsbehörde meldet, lag die Zahl Mitte Dezember bei 10.257. Durchschnittlich werden an der Südküste Portugals jeden Tag also mehr als 27 Unfälle im Straßenverkehr registriert.
- Rettungshubschrauber zweckentfremdet? Die Generalinspektion für Gesundheitsaktivitäten (IGAS) hat eine Untersuchung eingeleitet wegen des angeblichen Missbrauchs eines INEM-Hubschraubers. Der oberste Notfallmediziner des Rettungsdienstes soll Helikopter im April und Dezember 2017 für dienstliche Flüge zwischen Loulé und Lissabon genutzt haben.
- Betrüger täuschte Franzosen: Die Staatsanwaltschaft hat vor Gericht in Portimão einen 40-Jährigen mit portugiesischer und französischer Staatsangehörigkeit angeklagt. Er soll sich des Betrugs und der Geldwäsche schuldig gemacht haben. Mit einem listigen System habe er über Anzeigen französische Bürgerangesprochen, die in Immobilien investieren wollten. Von diesen habe er hohe Geldbeträge gefordert und veruntreut. Der Mann, der sich als Anwalt ausgab und vorgab, auch eine Immobilienagentur zu betreiben, nutzte eine halbe Million Euro an Einnahmen von Kunden, um sich deutsche Luxusautos zu kaufen, so die Anklage.
Algarve News: Kurzmeldungen zum Thema Sicherheit und Recht
Redaktioneller Hinweis zu den Algarve News:
Woche für Woche stellen wir für deutschsprachige Leser in unserem Rückblick „Algarve News" fünf Kurznachrichten zusammen. Nach unserer subjektiven Ansicht sind diese für Urlauber und Residenten besonders interessant und relevant. Damit wollen wir einen schnellen und prägnanten Gesamtüberblick ermöglichen. Wir füllen unser aktuelles Nachrichten-Angebot jeweils mit einigen kurzen Meldungen aus der Arbeit der Sicherheitsbehörden auf.
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