Algarve News: 16. bis 22. Dezember 2019

Von Alexander Kroll

Algar­ve News und Por­tu­gal News aus KW 51/2019: Wir wün­schen fro­he Weih­nach­ten | Algar­ve: Elsa mit Sturm und Regen| Por­tu­gal im Plus | Por­tu­gie­si­sche Tech­nik für Deutsch­land | Expor­te Por­tu­gals wach­sen - unser Wochen­rück­blick mit inter­es­san­ten Nach­rich­ten!

Algarve News und Portugal News: Was sonst noch geschehen ist

In der zurück­lie­gen­den Woche ist an der Algar­ve und in ganz Por­tu­gal noch man­ches ande­re pas­siert. Aus dem Nach­rich­ten­strom haben wir für Sie die­je­ni­gen fünf Haupt­as­pek­te her­aus­ge­fil­tert, die wir für die wich­tigs­ten für unse­re deutsch­spra­chi­gen Nut­zer hal­ten, ergänzt um ein paar the­ma­tisch pas­sen­de, aber weni­ger wich­ti­ge:

Algarve: Elsa brachten Sturm und Regen

Die gute Nach­richt vorn­weg. Das Schlimms­te ist über­stan­den, da sind sich die Wet­ter­ex­per­ten einig, Mit einer deut­li­chen Wet­ter­bes­se­rung wird laut IPMA-Wet­ter­vor­her­sa­ge aber dem heu­ti­gen Sonn­tag gerech­net.
Noch lei­det ganz Por­tu­gal, aber auch die Küs­ten­re­gio­nen Spa­ni­ens unter den Fol­gen des Sturm­tiefs Elsa. Sturz­flu­ten und star­ke Win­de haben ins­be­son­de­re im Nor­den und im Zen­trum Por­tu­gals bereits weit­rei­chen­de Schä­den ver­ur­sacht. Die natio­na­le Behör­de für Kata­stro­phen­schutz(ANEPC) regis­trier­te über 1800 Vor­fäl­le (Stand 19. Dezember,13 Uhr). Am stärks­ten von den star­ken Regen­fäl­len und star­ken Win­den betrof­fen sind die Bezir­ke Avei­ro, Viseu, Bra­ga, Por­to und Via­na do Cas­te­lo. Umge­stürz­te Bäu­me und Strom­mas­ten führ­ten zu erheb­li­chen Schä­den an Häu­ser­dä­chern, in meh­re­ren Ort­schaf­ten kam es zu Über­flu­tun­gen und Strom­aus­fall.
An der Algar­ve wur­den nach Dau­er­re­gen und star­kem Wind zahl­rei­che Über­schwem­mun­gen (haupt­säch­lich auf öffent­li­chen Stra­ßen), ein­ge­stürz­te Gebäu­de und Bäu­me von den Behör­den gemel­det. Zu den am stärks­ten betrof­fe­nen Gebie­ten gehö­ren die Gemein­den Sil­ves, Lagoa und Por­timão, wobei eini­ge Dör­fer im Lan­des­in­ne­ren wie São Bar­to­lo­meu de Mes­si­nes von schwe­ren Über­schwem­mun­gen berich­te­ten, bei denen eini­ge Stra­ßen unter Was­ser stan­den.
Laut IPMA kam es ab dem Nach­mit­tag des 19. Dezem­ber zu star­ken Win­den aus Süd­west mit Böen von bis zu 100 km/h. Nach­dem sie im Hoch­land 150 km/h erreicht hat­te, wird erwar­tet, dass die Wind­in­ten­si­tät ab dem Mor­gen des 20. Dezem­bers all­mäh­lich abnimmt. Aller­dings wer­den, so die Meteo­ro­lo­gen, vor allem an der Küs­te der süd­li­chen Regi­on und im nörd­li­chen und zen­tra­len Hoch­land wäh­rend des Frei­tags nach wie vor Böen von bis zu 90 km/h erwar­tet. An den Strän­den der Algar­ve ist Vor­sicht ange­sagt, hier kön­nen die Wel­len bis 4,5 Meter Höhe errei­chen.

Portugal im Plus: Staatshaushalt erstmals mit Überschuss

Nur sel­ten schafft es Por­tu­gal ins Zen­trum inter­na­tio­na­ler Auf­merk­sam­keit. Jetzt sorg­te Finanz­mi­nis­ter Mario Cen­te­no mit sei­nem Haus­halts­ent­wurf 2020 für außer­or­dent­li­ches Inter­es­se in den inter­na­tio­na­len Medi­en. Dar­in kün­digt er für das nächs­te Jahr ein Plus von 0,2 Pro­zent der Wirt­schafts­leis­tung an, der ers­te Über­schuss seit 45 Jah­ren. In die­sem Jahr geht das Land noch von einem Defi­zit von 0,1 Pro­zent aus.
Cen­te­no will außer­dem die Staats­fi­nan­zen wei­ter kon­so­li­die­ren. Der vor­ge­schla­ge­ne Haus­halt sieht vor, dass die Staats­ver­schul­dung bis Ende nächs­ten Jah­res deut­lich unter 120% und in vier Jah­ren auf ein Niveau von unter 100% sinkt. Aktu­ell liegt der Schul­den­stand bei 118,9% des Brut­to­in­land­pro­duk­tes ( BIP). Damit gehört Por­tu­gal immer noch zu den am höchs­ten ver­schul­de­ten Län­dern der Euro-Zone.
Cen­te­no kün­dig­te außer­dem Steu­er­sen­kun­gen für klei­ne Fir­men an. Im Gegen­zug sol­len Abga­ben auf Stier­kampf-Ver­an­stal­tun­gen, Tabak, Lot­te­ri­en und Geträn­ke mit einem sehr hohen Zucker­ge­halt stei­gen.

Gleich­zei­tig wirt­schaft­lich zu wach­sen, den Staats­haus­halt zu kon­so­li­die­ren und Schul­den abzu­bau­en sei welt­weit sehr sel­ten, sag­te Cen­te­no. „Por­tu­gal hat jetzt einen Sta­tus der poli­ti­schen Sta­bi­li­tät in Euro­pa erreicht, um den uns die meis­ten mei­ner Kol­le­gen in Euro­pa benei­den", so der Finanz­mi­nis­ter.
Die por­tu­gie­si­sche Bevöl­ke­rung kann sich auf der Inter­net­sei­te OE2020.gov.pt über die wich­tigs­ten Punk­te des Haus­halts­ent­wur­fes infor­mie­ren. Pre­mier­mi­nis­ter Antó­nio Cos­ta erläu­tert einem Video die Vor­schlä­ge der Regie­rung. Das por­tu­gie­si­sche Par­la­ment will am 10. Janu­ar über den Haus­halts­ent­wurf abstim­men, der danach noch in diver­sen Aus­schüs­sen detail­liert bera­ten wer­den muss. Die end­gül­ti­ge Ver­ab­schie­dung ist für den 6. Febru­ar geplant.

Portugiesische Schnellladegeräte für Deutschland

Das por­tu­gie­si­sche Ener­gie­un­ter­neh­men lie­fert 95 Schnell­la­de­ge­rä­te an das Bun­des­land Baden-Würt­tem­berg. Die QC45-Schnell­la­de­säu­le von Efacec wird mit eini­gen spe­zi­fi­schen Anpas­sun­gen ver­wen­det. Laut Efacec wird das Pro­jekt von der Bun­des­re­gie­rung mit einer Inves­ti­ti­on von 1,5 Mil­lio­nen Euro unter­stützt und ist bereits in vol­lem Gan­ge. Eine der bereits instal­lier­ten Lade­sta­tio­nen befin­det sich in Bad Urach - einer Klein­stadt am Fuße der Schwä­bi­schen Alb. Ein­ge­setzt wird die QC45-Lade­sta­ti­on von Efacec - nach Unter­neh­mens­an­ga­ben der Best­sel­ler im por­tu­gie­si­schen Sor­ti­ment. Die Leis­tung der Model­le wird mit 50 kW (Gleich­strom) oder 22 kVA (Wech­sel­strom) ange­ge­ben. Im Mai die­ses Jah­res prä­sen­tier­te Efacec die zwei­te Genera­ti­on der Lade­sta­ti­on. Die neue Ver­si­on bie­tet laut Efa­cac erheb­li­che Ver­bes­se­run­gen in Hard- und Soft­ware gegen­über dem Vor­gän­ger. Das Aus­se­hen des Schnell­la­de­ge­räts wur­de eben­falls kom­plett über­ar­bei­tet. Die Maschi­nen von Efacec für die Regi­on Baden-Würt­tem­berg wur­den mit einer Rei­he spe­zi­fi­scher Kom­po­nen­ten aus­ge­stat­tet, bei­spiels­wei­se einem Zah­lungs­ter­mi­nal für Kre­dit­kar­ten. Dar­über hin­aus sind sie so kon­zi­piert, dass sie von Benut­zern mit ein­ge­schränk­ter Mobi­li­tät pro­blem­los bedient wer­den kön­nen.

Portugal: Exporte weiter mit robustem Wachstum

Nach einer beson­ders kräf­ti­gen Zunah­me von 8,4% im Okto­ber stie­gen die por­tu­gie­si­schen Waren­aus­fuh­ren in den ers­ten zehn Mona­ten 2019 laut Sta­tis­tik­amt INE um 3% gegen­über dem Vor­jah­res­zeit­raum an und steu­ern ins­ge­samt auf das zehn­te Wachs­tums­jahr in Fol­ge zu. Die Expor­te Por­tu­gals nach Deutsch­land expan­dier­ten mit 6,3% weit über­durch­schnitt­lich und erreich­ten einen Gesamt­wert von 6,04 Mrd. Euro. Damit stärk­te Deutsch­land sei­ne Posi­ti­on als dritt­wich­tigs­ter Kun­de für Por­tu­gal. Da die Impor­te Deutsch­lands aus den Län­dern der Euro­zo­ne gleich­zei­tig in weit­aus gerin­ge­rem Umfang wuch­sen (+1,8%), konn­te Por­tu­gal Markt­an­teils­ge­win­ne gegen­über sei­nen Wett­be­wer­bern ver­bu­chen. Por­tu­gal impor­tier­te von Janu­ar bis Okto­ber 2019 4,5% mehr Waren aus Deutsch­land. Ein knap­pes Drit­tel des ent­spre­chen­den abso­lu­ten Zuwach­ses ent­fiel dabei auf Maschi­nen und ande­re Kapi­tal­gü­ter, die dem Pro­duk­ti­ti­vi­täts­fort­schritt der por­tu­gie­si­schen Wirt­schaft zugu­te kom­men.

Weihnachtsrezept: "Königskuchen"

Unser per­sön­li­cher kuli­na­ri­scher Tipp: Der (Königs­ku­chen). Er darf an einem por­tu­gie­si­schen Weih­nachts­fest nicht feh­len. Der tra­di­tio­nel­le por­tu­gie­si­sche Kuchen wird vom 25. Dezem­ber bis zum Drei­kö­nigs­tag am 6. Janu­ar geges­sen. In der Weih­nachts­zeit ist er qua­si ein Grund­nah­rungs­mit­tel in jedem por­tu­gie­si­schen Zuhau­se. Typisch ist die Deko­ra­ti­on aus kan­dier­ten Früch­ten und Nüs­sen. Die Kranz­form und der Glanz der bun­ten gezu­cker­ten Früch­te sol­len eine Königs­kro­ne sym­bo­li­sie­ren. Eine ande­re Legen­de sagt, der Kuchen stel­le die Geschen­ke der Hei­li­gen drei Köni­ge zur Geburt von Jesus dar - die Krus­te steht für das Gold, Nüs­se und kan­dier­te Früch­te für Myr­rhe und das Aro­ma für Weih­rauch. Ein schö­nes Video von der DW dazu gibt es hier. Und so kann er gelin­gen. Guten Appe­tit.

Wir wünschen gesegnete Weihnachten!

Lie­be Lese­rin­nen und Leser in Deutsch­land, Por­tu­gal, auf Madei­ra und den Azo­ren - von wo aus Sie auch immer uns fol­gen. Wir wün­schen Ihnen und Ihren Fami­li­en eine wun­der­ba­re Weih­nachts­zeit mit vie­len besinn­li­chen Momen­ten, guten Gesprä­che, gutem Essen und viel Fröh­lich­keit.

Zwi­schen den Jah­ren wer­den wir Sie natür­lich wei­ter mit guten Nach­rich­ten aus der Algar­ve ver­sor­gen. Eine schö­ne Zeit wünscht Ihnen das Redak­ti­ons­team von Algar­ve für Ent­de­cker.

Redak­tio­nel­ler Hin­weis zu den Algar­ve News und Por­tu­gal News:

Woche für Woche stel­len unse­re Algar­ve-Exper­ten für deutsch­spra­chi­ge Lese­rin­nen und Leser in unse­rem Rück­blick „ Algar­ve News" Kurz­nach­rich­ten zusam­men. Nach unse­rer sub­jek­ti­ven Ansicht sind die­se für Urlau­ber und Resi­den­ten beson­ders inter­es­sant und rele­vant. Damit wol­len wir einen schnel­len und prä­gnan­ten Gesamt­über­blick ermög­li­chen. Wenn Sie eine Über­sicht der Algar­ve News und Por­tu­gal News aus den ver­gan­ge­nen Wochen suchen, kön­nen Sie auf unse­re Kate­go­rie Wochen­rück­blick zurück­grei­fen.