Covid-19: Schlechte Quote für die Algarve / Öffnung fortgesetzt
Nach Auskunft der Generaldirektion für Gesundheit DGS vom vergangenen Freitag ist zeigt die Entwicklung der Pandemie in Portugal zeigt auf nationaler Ebene einen stabilen Trend. Allerdings bewertet sie die Lage an der Algarve als kritisch. Sie sei die einzige Region, in der die Inzidenz über der Schwelle von 480 Fällen liegt. Auswertungszeitraum ist die Spanne zwischen dem 05. und 18. August. Mit Ausnahme von Alcoutim sind alle anderen Algarve-Gemeinden mit einem sehr hohen oder hohen Risiko behaftet. Für Lagos und Albufeira hat sich die Situation im Vergleich zur letzten Auswertung verschlechtert. Konkret heißt das: An der Algarve befinden sich aktuell 3 der 5 Gemeinden des Landes mit der höchsten 14-Tages-Inzidenz. Das sind Vila do Bispo (1.360), Lagos (1.275) und Albufeira (990).
Öffnungsphase 2 beginnt
Dennoch hat die portugiesische Regierung die zweite Phase des aktuellen Öffnungsplanes vorgezogen. Hintergrund ist, dass bereit seit 18. August 70 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen Covid-19 geimpft ist. Daher gilt ab kommendem Montag (23. August):
- Restaurants, Cafés und Pastelarias haben nun eine Höchstgrenze von 8 Personen pro Gruppe im Innenbereich und 15 Personen pro Gruppe auf Terrassen;
- Kulturelle Veranstaltungen können mit 75% der Kapazität durchgeführt werden ebenso wie Hochzeiten und Taufen
- Öffentliche Verkehrsmittel unterliegen keinerlei Einschränkung;
- Öffentliche Services (z.B. Bürgerbüros/Lojas Cidadão) arbeiten ab 1. September ohne Voranmeldung
Der Beschluss tritt am 23. August 2021 in Kraft. Die letzte Phase wird in Kraft treten, wenn 85 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft sind. Weiterhin gilt die Maskenpflicht in geschlossenen Räumen, über die Maskenpflicht im Freien müsse das Parlament entscheiden, so Gesundheitsministerin Marta Temido (Foto).
Arade-Fluss soll wieder schiffbar werden
Bis ins 19. Jahrhundert war der Arade-Fluss zwischen Portimao und Silves ein wichtiger Transportweg. Mauren, Kreuzritter und jede Menge Handelsschiffe haben ihn befahren. Aufgrund starker Verlandung kann die 73 Kilometer lange Wasserstraße seit dem 19. Jahrhundert nur noch von Ausflugsbooten oder Kanus genutzt werden. Seit Jahrzehnten werden immer wieder Pläne für eine erneute Schiffbarmachung geschmiedet. Entlang der Flussufer sollten Anlegeplätze und eine Infrastruktur entstehen, die die Umgebung durch Wanderwege für Naturliebhaber zugänglich macht, damit die Flussauen als wertvolles Naturgebiet auch für den Tourismus im Algarve zum Tragen kommen.
Jetzt stand das 11. Treffen der Präsidenten der Gemeindeversammlungen der Algarve in Silves unter dem Thema "Der Fluss Arade und seine Schiffbarkeit als Faktor für die sozioökonomische Entwicklung der Algarve".
Die Algarve-Bürgermeister kamen "einstimmig" zu dem Schluss, dass das Projekt der Ausbaggerung, Schiffbarmachung und Sanierung der Ufer des Flusses Arade zwischen Portimão und Silves "ein strukturierendes Projekt für die Region Algarve" darstellt. Bei der Umsetzung helfen soll die Koordinierungskommission für die Entwicklung der Algarve CCDR, das Geld soll aus dem Nationalen Wiederaufbauplan PRR kommen. Für die kommunalen Politiker steht fest, dass der Plan für die SDchiffbarmachung des Arade zusammen mit der Erweiterung des Kreuzfahrthafens von Portimão "eine große Bedeutung für die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung der Region hat". Wichtige Ziele seien, die Mobilität von Personen und Gütern zu fördern, das regionale Tourismusangebot zu diversifizieren, sowie die Gebiete und die Bevölkerung im Landesinneren aufzuwerten und regionale Asymmetrien abzubauen, so die Bürgermeister.
Lagos: Stadt eröffnet Coworking-Space
Achtung digitale Nomade: Am Montag, 23. August wird in Lagos der Municipal Cowork Space „ CoLagos" mit einem Tag der offenen Tür eingeweiht. Er befindet sich in der Rua dos Combatentes da Grande Guerra Nr. 6 im Herzen des historischen Zentrums, verfügt über 25 Arbeitsräume mit entsprechender Ausstattung und verschiedenen Buchungsmöglichkeiten und ist täglich rund um die Uhr geöffnet. Ziel der Initiative von Stadtverwaltung und )A)Garra - Lagos Youth Association ist es, junge Unternehmer, Unternehmen und Freiberufler bei der Entwicklung von Aktivitäten zu unterstützen, die zur Ankurbelung und Diversifizierung der lokalen Wirtschaft, zur Erweiterung und Modernisierung der Unternehmensstruktur und zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen. Anmeldungen sind bereits über die E‑Mail [email protected] möglich. Das gesamte Dienstleistungsangebot ist online unter www.colagos.pt verfügbar.
Tourismus: Leitfaden für Vertrauen
Die Verbraucherschutzorganisation DECO hat jetzt einen digitalen Leitfaden für Tourismus und Freizeit in Zeiten der COVID-19-Pandemie im Sommer 2021 mit Informationen und Ratschlägen für touristische Verbraucher online gestellt. Er soll die wichtigsten Fragen der Verbraucher beantworten und das Vertrauen der in- und ausländischen Gäste in die Tourismus- und Freizeitdienstleistungen in Portugal stärken. So informiert der Leitfaden auf Portugiesisch und Englisch in verschiedenen Kapiteln u.a. das digitale EU-Zertifikat Covid-19; Flugverkehr; Unterkunft vor Ort; Reservierungen in Hotels, auf Camping- und Caravanplätzen; Strände und Schwimmbäder; Restaurants; Shows und Festivals; Kinos, Theater und Sporthallen.
Regierung stoppt den Verkauf von "Junk Food" in Schulen
Per Gesetz verbietet die portugiesische Regierung ab September den Verkauf von ungesundem Junkfood in den portugiesischen Schulen. Auf der Liste der verbotenen Lebensmittel stehen über 50 Produkte, darunter Pizza, Hamburger, Lasagne, Hot Dogs, Kuchen, zuckerhaltige Getränke, Croissants, Chouriço-Brötchen, Chips, zuckerhaltige Kekse, Süßigkeiten und Kaugummi, Eis und eine Reihe von Salgados" (frittierte herzhafte Snacks). Auch Sandwiches, die Ketchup, Mayonnaise oder Senf enthalten, sind nicht mehr erlaubt, ebenso wie ungesunde Dessert, z.B. Mousse au Chocolat oder Arroz doce" (süßer Reis).
Ziel der neuen Regelung ist es, die Schulen dazu zu bringen, ungesunde Lebensmittel durch "ernährungsphysiologisch ausgewogene, gesunde Mahlzeiten" zu ersetzen, so die Regierung. Den Schulen wurde eine Frist bis Ende September eingeräumt, um ihre Verträge mit den Lieferanten zu überprüfen. Die Regierung hat auch eine Liste der Produkte vorgelegt, die als Alternativen zu all den Produkten dienen sollen, die in den Schulbars nicht mehr verkauft werden dürfen.
Nach den neuen Vorschriften muss jede Schulkantine "kostenloses Trinkwasser" anbieten. Außerdem entrahmte und teilentrahmte Milch sowie Joghurt aus entrahmter und teilentrahmter Milch (vorzugsweise ohne Zuckerzusatz"). Sandwiches sollten aus Vollkornbrot mit weniger als einem Gramm Salz pro 100 g Brot bestehen und entweder mit Thunfisch, gekochten Eiern, Püree aus pflanzlichen Produkten, fettarmem Schinken oder Käse aus entrahmter oder teilentrahmter Milch belegt sein. Die Schulkantinen werden angehalten, auch eine Auswahl an Salaten, frischem Obst und Suppen anbieten. Sie dürfen verschiedene Snacks und Fruchtgetränke verkaufen, sofern diese hauptsächlich aus Obst und Gemüse bestehen und keinen Zuckerzusatz enthalten. Auch Kräutertees werden von der Regierung als "in Ordnung" eingestuft.
Tierschutz: Katzenhaus in Silves
Die Stadtverwaltung von Silves hat in der Gemeinde Algoz e Tunes jetzt die erste stationäre Einrichtung für Katzen installiert. Sie bietet rund einem Dutzend Tieren Unterkunft, Futter und Wasser. In einer Mitteilung weist das Rathaus von Silves darauf hin, dass die Aktion darauf abzielt, "die Kontrolle der Katzenpopulation zu unterstützen, das Zusammenleben zwischen den Tieren und den Einwohnern gesünder zu gestalten und die Quellen der Unruhe zu verringern, wobei daran erinnert wird, dass Katzen für das Gebiet wichtig sind, insbesondere für die Bekämpfung von Rattenschädlingen".
Umwelt: Bio-Inseln für gefährdete Arten
Bio-Ilhas heißt das jüngste Projekt der Umweltorganisation Associação Vita Nativa, bei dem es um die Wiederherstellung der geschädigten Umwelt der Salzwiesen und Salzpfannen in den Salzwasserlagunen von Olhão und Faro geht. Dabei sollen in den Salinen zwischen den beiden Städten und in den Lagunen der Kläranlagen von Olhão-Poente und Faro- Olhão mehrere künstliche Inseln als Nistplätze für gefährdete Vogelarten wie Rebhuhn, Säbelschnäbler oder Seeregenpfeifer errichte werden. Das Projekt umfasst auch diverse Bildungsmaßnahmen rund um das Thema Förderung und Erhaltung der biologischen Vielfalt für Schulen und Gemeinden.
Studie: Portugal ist perfekt für Roadtrips
Eine aktuelle Studie des Reiseportals Momondo hat jetzt Portugal zum besten Land in Europa für Roadtrips gekürt. Momondo analysierte 31 europäische Länder anhand eines Indexes mit sechs Kategorien: Klima, Sicherheit und Infrastruktur, Preis, Verkehr und Nachhaltigkeit, Autovermietung und Natur sowie Sehenswürdigkeiten. In jeder Kategorie wurden 17 Faktoren definiert, um ein möglichst vollständiges Bild davon zu erhalten, was Reisende bei der Entscheidung für ein Reiseziel interessieren könnte.
Portugal erhielt sehr hohe Punktzahlen bei Kriterien wie Straßenqualität, Naturreichtum, Sehenswürdigkeiten und Mietwagenpreise sowie Sonnenstunden pro Jahr, geringe Luftverschmutzung und Verkehr. Auf den nächsten Plätzen folgen Spanien, Luxemburg, Deutschland, Schweden, Slowenien, Finnland, Dänemark, Italien und Island.
Nachrichten aus Polizei und Justiz
Lagoa: Supermarkt-Randalierer festgenommen
Die Polizei hat am 16. August in Lagoa einen 33-jährigern Mann wegen Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit, Bedrohung und Beleidigung festgenommen. Der Verdächtige hatte in einem Supermarkt Angestellte und Kunden "angegriffen, bedroht und beleidigt", so die Polizei.
Die Polizei hat am 15. August in São Bartolomeu de Messines einen 40-jährigen Mann wegen häuslicher Gewalt festgenommen. Der Verdächtige hatte seine 59-jährige Mutter und seine 15-jährige Schwester physisch und psychisch angegriffen. Die Opfer wurden medizinisch betreut.
Lagos: Cannabis-Plantage entdeckt
Die Polizei hat am 17. August im Landkreis Lagos eine Cannabis-Plantage entdeckt und den 69-jährigen Eigentümer verhaftet. Im Rahmen der Aktion wurden u.a. 87 Cannabispflanzen, zwei Liter Düngemittel und ein Motorrad beschlagnahmt.
Loulé: Morddrohung gegen Ex-Frau
Die Polizei hat in der Gemeinde Loulé einen 46-jährigen Mann wegen häuslicher Gewalt festgenommen. Der Verdächtige hatte nach Angaben der Polizei "psychische Gewalt gegen seine 47-jährige Ex-Partnerin ausgeübt und sie mit dem Tod bedroht."
Loulé: Brasilianischer Drogenhändler geschnappt
Die Kriminalpolizei hat in Loulé einen brasilianischen Drogenhändler in Loulé aufgrund eines internationalen Haftbefehls von Interpol festgenommen. Die brasilianischen Behörden gehen davon aus, dass der Verhaftete aus der Stadt Fortaleza der Gruppe Comando Vermelho angehört, die von der Polizei als die größte kriminelle Organisation in Rio de Janeiro angesehen wird.
Die Polizei hat am 19. August drei Männer im Alter zwischen 18 und 32 Jahren wegen Diebstahls von Fahrzeugen in der Gemeinde Castro Marim festgenommen. Die gestohlenen Autos konnten aufgespürt und ihren rechtmäßigen Besitzern übergeben werden.