Algarve News: 15. bis 21. März 2021

Von Alexander Kroll
Algar­ve News und Por­tu­gal News aus KW 11/2021: Covid-19: Mel­de­pflicht für Selbst-Tests | Covid-19: Algar­ve kein Risi­ko­ge­biet mehr | Algar­ve: Hoff­nung auf Formel‑1 und Co. | Por­tu­gal drängt auf EU-Impf­pass | Coro­na ver­hin­dert Ehen | 12.000 Anru­fe bei Umwelt­po­li­zei | Mehr Angrif­fe durch gefähr­li­che Hun­de | Nach­rich­ten aus Poli­zei und Jus­tiz - unser Wochen­rück­blick mit inter­es­san­ten Nach­rich­ten!

Covid-19: Meldepflicht für Schnelltests

Per­so­nen, die Selbst­tests zum Nach­weis von COVID-19 durch­füh­ren und ein posi­ti­ves oder nicht ein­deu­ti­ges Ergeb­nis erhal­ten, müs­sen dies der SNS24-Hot­line (808 24 24 24) mel­den oder ein For­mu­lar aus­fül­len, das auf covid19.min-saude.pt zur Ver­fü­gung ste­hen wird. Das erklär­ten jetzt die Gene­ral­di­rek­ti­on für Gesund­heit DGS, die Arz­nei­mit­tel­be­hör­de Infar­med und das Natio­na­le Insti­tut für Gesund­heit Dr. Ricar­do Jor­ge. Die Anti­gen-Nach­weis-Tests sol­len dem­nächst in Apo­the­ken und Gesund­heits­zen­tren erhält­lich sein, auch die Super­markt­ket­te Pin­go Doce hat ange­kün­digt, sie anbie­ten zu wol­len.

Algarve kein Risiko-Gebiet mehr

Das wird deut­sche Rei­sen­de freu­en. Das Robert-Koch-Insti­tut hat am ver­gan­ge­ne Frei­tag­abend eine aktua­li­sier­te Lis­te der Risi­ko­ge­bie­te vor­ge­stellt. Danach ist nun auch die Algar­ve kein Risi­ko­ge­biet mehr. Rei­sen­de müs­sen bei der Rück­kehr nach Deutsch­land kei­nen Test vor­wei­sen und auch nicht mehr in Qua­ran­tä­ne. Das zwi­schen­zeit­lich stark vom Coro­na­vi­rus betrof­fe­ne Por­tu­gal hat in den letz­ten Wochen enorm stark sin­ken­de Fall­zah­len zu ver­zeich­nen gehabt und wur­de bereits letz­te Woche zu einem "nor­ma­len" Risi­ko­ge­biet zurück­ge­stuft. Zu die­sem Zeit­punkt wur­den auch die Azo­ren sowie die Regio­nen Cen­tro und Nor­te (mit der Stadt Por­to) kom­plett von der Lis­te genom­men. Für die Ein­rei­se via Flug nach Por­tu­gal ist aber wei­ter­hin ein maxi­mal 72 Stun­den alter nega­ti­ver PCR-Test vor­zu­le­gen.

Tourismus: Hoffnung auf Formel‑1 und Co.

Inter­na­tio­na­le Sport­ver­an­stal­tun­gen sol­len in der Algar­ve den Tou­ris­mus wie­der ankur­beln. Dar­auf hof­fen Gemein­den, Hote­liers und Tou­ris­mus­ver­bän­de. Im April und Mai ste­hen gleich acht Hoch­ka­rä­ter auf dem Pro­gramm: For­mel-1- und Motor­rad-Grand­prix auf dem Autó­dro­mo Inter­na­cio­nal do Algar­ve, Por­ti­mão, die Algar­ve-Rund­fahrt im Rad­sport sowie fünf inter­na­tio­na­le Segel­wett­be­wer­be. João Fer­nan­des, Chef des regio­na­len Tou­ris­mus­ver­ban­des sagt: „Damit kön­nen wir der Welt ver­mit­teln, dass die Algar­ve ein siche­res Rei­se­ziel ist und bereit, Tou­ris­ten zu emp­fan­gen."

Wie eine Bom­be schlug daher die Mit­tei­lung der Regie­rung ein, zu den Motor­sport-Events kei­ne Zuschau­er zuzu­las­sen. In einer gemein­sa­men Erklä­rung haben kurz dar­auf fünf der füh­ren­den Tou­ris­mus- und Wirt­schafts­ver­bän­de der Algar­ve ihre "Über­ra­schung" über die Ent­schei­dung der Regie­rung aus­ge­drückt. Die Erklä­rung, die vom Tou­ris­mus­ver­band der Algar­ve (RTA), dem Gemein­de­ver­band (AMAL), zwei Hotel­ver­bän­den der Regi­on (AIHSA und AHETA) und einem der Wirt­schafts­ver­bän­de der Regi­on (NERA) unter­zeich­net wur­de, hebt her­vor, dass sie noch "kei­ne offi­zi­el­le Mit­tei­lung von der Regie­rung bezüg­lich einer Ent­schei­dung über die Anwe­sen­heit von Fans beim F1 GP" erhal­ten haben. Wei­ter heißt es: "Seit Mona­ten arbei­ten wir mit der DGS (natio­na­le Gesund­heits­be­hör­de), der regio­na­len Gesund­heits­be­hör­de und den Zivil­schutz- und Poli­zei­kräf­ten zusam­men, um sicher­zu­stel­len, dass alle Sicher­heits­be­din­gun­gen erfüllt wer­den."

Die Unter­zeich­ner fügen hin­zu, dass die Ver­an­stal­tung mit den "strengs­ten Maß­nah­men" aller Grand Prix im dies­jäh­ri­gen F1-Kalen­der orga­ni­siert wer­den soll, u.a. mit Schnell­tests und Maken­pflicht. Bei den Ren­nen in Imo­la (18. April) und Bar­ce­lo­na (9. Mai) wür­den weni­ger restrik­ti­ve Maß­nah­men durch­ge­führt und Fans auf den Tri­bü­nen zuge­las­sen. Eine berech­ti­ge Fra­ge der Ver­bän­de ist sicher auch, war­um ab 19. April wie­der Shows in geschlos­se­nen Räu­men wie Kinos, Thea­tern, Ein­kaufs­zen­tren und ande­ren Ver­an­stal­tungs­or­ten erlaubt sind, wäh­rend der For­mel-1-Grand­prix ohne Zuschau­er aus­kom­men muss. In der Erklä­rung wird auch auf die enor­men wirt­schaft­li­chen Wir­kun­gen für die Regi­on hin­ge­wie­sen. Das letz­te For­mel-1-Ren­nen im Okto­ber 2020 habe der Regi­on Ein­nah­men von über 30 Mil­lio­nen Euro beschert.

Portugal unterstützt EU-Impfpass

Por­tu­gal gehört zu einer Grup­pe süd­eu­ro­päi­scher Län­der (Grie­chen­land, Zypern, Spa­ni­en, Mal­ta), die den Plä­nen der EU für einen "grü­nen (Covid-)Pass" ent­schlos­sen zustim­men, der in die­sem Som­mer Urlaubs­rei­sen inner­halb der EU erleich­tern soll. Die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on hat am ver­gan­ge­nen Mitt­woch ihren Vor­schlag für einen " Digi­ta­len Grü­nen Pass" vor­ge­stellt, umgangs­sprach­lich auch als "Grü­ner Impf­pass" bekannt. Er soll dazu bei­tra­gen, die Bewe­gungs­frei­heit inner­halb der EU wäh­rend der COVID-19-Pan­de­mie wie­der­her­zu­stel­len. Brüs­sel beton­te, dass der Grü­ne Pass Teil einer umfas­sen­de­ren EU-Wie­der­eröff­nungs­stra­te­gie sein wird, die eine bes­se­re Koor­di­na­ti­on der COVID-19-Test­stra­te­gien, eine Beschleu­ni­gung der Imp­fun­gen, und die Unter­stüt­zung des Tou­ris­mus- und Kul­tur­sek­tors beinhal­tet. Das digi­ta­le grü­ne Zer­ti­fi­kat umfasst drei Arten von Zer­ti­fi­ka­ten: Impf­zer­ti­fi­ka­te, Test­zer­ti­fi­ka­te (NAAT-/RT-PCR-Test oder Anti­gen-Schnell­test) und Zer­ti­fi­ka­te für Per­so­nen, die von COVID-19 gene­sen sind.Die Zer­ti­fi­ka­te wer­den in digi­ta­ler Form oder in Papier­form aus­ge­stellt. In bei­den Fäl­len wer­den sie über einen QR-Code ver­fü­gen, der die erfor­der­li­chen Schlüs­sel­in­for­ma­tio­nen sowie eine digi­ta­le Signa­tur ent­hält, um die Echt­heit des Zer­ti­fi­kats zu gewähr­leis­ten.

Covid-19 verhindert Ehen

2020 wur­den in Por­tu­gal 18.889 Ehe­schlie­ßun­gen regis­triert. Das ist die nied­rigs­te Zahl seit 134 Jah­ren erklär­te das Natio­na­le Sta­tis­tik­in­sti­tut INE. Ursa­che ist natür­lich die Coro­na-Pan­de­mie mit ihren zahl­rei­chen Ein­schrän­kun­gen im Pri­va­ten und im Öffent­li­chen Dienst. Die bis­her schlech­tes­ten Jah­re, was Hoch­zei­ten betrifft, waren das letz­te Kriegs­jahr 1918 und das Kri­sen­jahr 2014 mit 30.236 bzw. 31.478 Ehe­schlie­ßun­gen. Die größ­te Anzahl an Ver­mäh­lun­gen gab es 1975, ein Jahr nach der Revo­lu­ti­on vom 25. April 1974. Damals schlos­sen 103.126 Paa­re den Bund fürs Leben.

Umweltpolizei erhielt über 12.000 Anrufe

Die SOS-Hot­line für Umwelt und Ter­ri­to­ri­um des Diens­tes für Natur- und Umwelt­schutz (SEPNA) der Natio­na­len Repu­bli­ka­ni­schen Gar­de (GNR) wur­de 2020 ins­ge­samt 12.185 Mal in Anspruch genom­men. Über die Num­mer 808 200 520 kön­nen Bürger_innen Umwelt­ver­stö­ße mel­den, aber sich auch zu Fra­gen in Bezug auf Natur, Umwelt, Wäl­der, Haus­tie­re, Gesund­heits­ge­set­ze und Raum­pla­nung bera­ten las­sen. Die Mehr­heit der Anfra­gen kam zu den The­men Haus­tie­ren, Wald­brand­schutz und Abfall­ent­sor­gung. Par­al­lel zur Tele­fon-Hot­line hat die SEPNA auch einen Online-Ser­vice instal­liert.

Mehr Angriffe durch gefährliche Hunde

Im Pan­de­mie-Jahr 2020 wur­den in Por­tu­gal Medi­en­be­rich­ten zufol­ge 225 Angrif­fe von Hun­den der sie­ben als poten­zi­ell gefähr­lich ein­ge­stuf­ten Ras­sen regis­triert, das sind mehr als dop­pelt so vie­le wie 2019 (107). Die Zahl aller Hun­de­an­grif­fe redu­zier­te sich aller­dings von 1.526 im Jahr 2019 auf 1.460 im Fol­ge­jahr.

Nachrichten aus Polizei und Justiz

In Por­ti­mão und Sil­ves haben ver­schie­de­ne Poli­zei­be­hör­den am ver­gan­ge­nen Mitt­woch eine groß­an­ge­leg­te Akti­on gegen Dro­gen­han­del erfolg­reich abge­schlos­sen. Dabei wur­den 33 Durch­su­chun­gen von Fahr­zeu­gen und Häu­sern durch­ge­führt, 10 Per­so­nen ver­haf­tet, wei­te­re fünf als Beschul­dig­te regis­triert. Die Ver­däch­ti­gen sol­len in den bei­den Regio­nen einen schwung­haf­ten Dro­gen­ver­kauf betrie­ben haben, vor allem auch an Schü­ler. Die Poli­zei beschlag­nahm­te grö­ße­re Men­gen Rausch­gift, diver­se Waf­fen, 8700 Euro in bar und sechs Autos.

Faro: Illegale Asbestabfälle entdeckt

Die Poli­zei hat ver­gan­ge­ne Woche in den Bezir­ken Faro und Por­to meh­re­re ille­ga­le Lager­stät­ten mit ins­ge­samt 46 Ton­nen Asbest ent­deckt. Für der­ar­ti­ge „schwe­re Umwelt­ver­ge­hen" kön­nen Geld­stra­fen von 24.000 bis fünf Mil­lio­nen Euro ver­hängt wer­den.

Die Poli­zei hat am 16. März in Vila Real de San­to Antó­nio eine 65-jäh­ri­ge Per­son spa­ni­scher Natio­na­li­tät fest­ge­nom­men, die ver­däch­tig wird in der Werft der Mari­na Gua­dia­na in Vila Real de San­to Antó­nio eine Yacht in Brand gesteckt zu haben. Das Schiff „erlitt erheb­li­che Schä­den im Inne­ren", so die Behör­den. Opfer waren kei­ne zu bekla­gen.

Vila de Bispo: Diebe verhaftet

Die Poli­zei hat am 17. März zwei Män­ner im Alter von 59 und 61 Jah­ren wegen fünf Dieb­stäh­len aus Fahr­zeu­gen an den Strän­den von Sag­res ver­haf­tet. Im Ver­lauf der Akti­on wur­de außer­dem fest­ge­stellt, dass gegen den 61-jäh­ri­gen Ver­däch­ti­gen ein Haft­be­fehl über eine zwei­jäh­ri­ge Frei­heits­stra­fe wegen gleich­ar­ti­ger Delik­te vor­lag, so dass er direkt an das Gefäng­nis in Olhão über­stellt wur­de. Im Rah­men der Ver­haf­tung wur­de außer­dem diver­ses Die­bes­gut beschlag­nahmt, u.a. 220 EUR in bar; ein Han­dy; ver­schie­de­ne Klei­dungs­stü­cke; per­sön­li­che Doku­men­te und Gegen­stän­de.

Loulé: Illegale Waffen beschlagnahmt

Im Rah­men einer Unter­su­chung wegen häus­li­cher Gewalt hat die Poli­zei am 18. März bei einer Haus­durch­su­chung ein gan­zes Arse­nal ver­bo­te­ner Waf­fen sicher­ge­stellt, dar­un­ter acht Geweh­re inklu­si­ve Muni­ti­on, Wurf­ster­ne und ver­schie­de­ne Hieb- und Stich­waf­fen. Dem 39-jäh­ri­gen Ver­däch­ti­gen wird vor­ge­wor­fen sei­ne ehe­ma­li­ge Part­ne­rin vor den Augen der min­der­jäh­ri­gen Kin­der ange­grif­fen und mit dem Tode bedroht zu haben.