Algarve-Tourismus: Briten werden persönlich begrüßt
Ab 17. Mai, 00.00 Uhr ,dürfen britische Touristen wieder nach Portugal einreisen. Voraussetzung ist die Vorlage eines PCR-Tests, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Impfbescheinigungen werden übrigens (noch) nicht akzeptiert. Nach Medienberichten wollen sich in den kommenden Monaten 2,8 Millionen urlaubssüchtige Briten auf den Weg machen. Die Algarve Tourism Association ( ATA) mit ihrem Präsidenten João Fernandes an der Spitze wird am Montag die ersten von ihnen am Flughafen Faro mit einer besonderen Aktion begrüßen. Wie die ATA mitteilt, erhalten britische Urlauber, die zwischen 9 und 20 Uhr an der Algarve ankommen ein Kit mit Schutzmasken und eine Werbebroschüre der Region mit Tipps und Vorschlägen, "damit ihren Aufenthalt perfekt und sicher gestalten können". Im Laufe des Montags werden in Faro 17 Flüge mit rund 5.500 Gästen aus Großbritannien erwartet.
Der leichte Überschwang der Touristiker ist insofern zu verstehen, betrachtet man die katastrophalen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie für ihre Branche. Nach neuesten Zahlen des Statistik-Instituts INE verzeichnete z. B. das Beherbergungsgewerbe im ersten Quartal des Jahres einen Umsatzrückgang gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres von 83,5% auf 76,6 Mio. Euro
Ob auch deutsche Touristen so persönlich empfangen werden, ist noch nicht bekannt. Fakt ist jedoch, dass sie ebenfalls ab 17. Mai wieder problemlos einreisen dürfen, ebenfalls bei Vorlage eines negativen PCR-Tests. Das gilt für alle Besucher aus EU-Ländern mit einer Corona-Inzidenz von weniger als 500 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen 14 Tagen.
Algarve: Badesaison mit Bußgeldern
Satte Bußgelder von 50 bis 1000 Euro erwarten Badegäste an den Algarve-Stränden, wenn sie gegen die geltenden, von der Regierung festgelegten Strandregeln verstoßen. Geldstrafen von 50 bis 100 Euro werden für alle fällig, die keine Masken am Zugang zu Stränden, in Restaurants, Umkleideräumen und Promenaden tragen oder verbotene Sportarten wie Fußball betreiben. Strandunternehmer, wie z. B. Vermieter von Liegen und Sonnenschirmen, können gar mit bis zu 1.000 Euro Strafe belegt werden, sollten sie "die Regeln für die Hygiene und die Reinigung ihrer Flächen und Geräte nicht einhalten oder die Regeln für die Strandbenutzer nicht sichtbar anbringen."
Ansonsten gelten für die Algarve-Strände mehr oder weniger die gleichen Regeln wie im vergangenen Jahr. Die Informationen über den Belegungsstatus der Strände sind wieder über die App „Info Praia" und die Website der portugiesischen Umweltagentur APA zu finden. Wie 2019 werden auch an der Strandzugängen Ampeln über die aktuelle Belegung informieren. Die Farbe Grün zeigt eine Belegung bis zu 50 Prozent Belegung an, Gelb zwischen 50 Prozent und 90 Prozent und Rot über 90 Prozent (dann wird der Strand gesperrt).
Algarve wirbt um spanische Urlauber
Vom 19. bis 23. Mai präsentiert sich die Algarve umfangreich auf der Internationale Tourismusmesse Fitur in Madrid. Naturgemäß hat Joao Fernandes, Präsident der ATA, hier vor allem künftige Urlauber aus dem Nachbarland im Blick. Spanien zählte 2019 zu den drei wichtigsten Auslandmärkten der Algarve. Damals kamen mehr als 407.000 Gäste (+14,3% im Vergleich zu 2018), die 1,13 Millionen Übernachtungen (+8,9% gegenüber 2018) generierten in die Region. Die Algarve-Touristiker setzen bei ihrer Werbung vor allem auf Kreativ‑, Natur- und Sporttourismus. „Für uns stehen im Vordergrund die Förderung von Slow Travel und Erlebnissen, die auf lokalen Traditionen und Bräuchen basieren, sowie auf Outdoor-Aktivitäten auf dem Land und an der Küste", so Fernandes.
Hotelverband fordert vorrangige Algarve-Impfung
Der portugiesische Hotelverband (AHP) forderte diese Woche, dass der Algarve im nationalen Impfprogramm Priorität eingeräumt werden sollte, da die Region "die wichtigste touristische Destination in Portugal" ist und die Wirtschaft "größtenteils von diesem Sektor abhängt". Der Verband schlägt vor, die Impfung vorrangig für die Bevölkerung im Allgemeinen und nicht nur für "Tourismusfachleute" durchzuführen, um "die schnelle Erholung des Tourismussektors" und das Überleben von Unternehmen und Arbeitsplätzen zu sichern. Wie AHP betont, entfallen auf die Algarve 33% aller Übernachtungen ausländischer Urlauber in Portugal und rund 1,2 Milliarden Euro an Tourismuseinnahmen, so die Daten des nationalen Statistikinstituts (INE) aus dem Jahr 2019.
AHP-Präsident Raúl Martins erklärte, dass je früher die Bevölkerung der Algarve geimpft wird, desto eher werden sich die Wirtschaft und die touristischen Aktivitäten der Region erholen, was besonders wichtig ist, wenn man die "harte Konkurrenz" durch andere Reiseziele bedenkt. Der Verband hebt hervor, dass konkurrierende Reiseziele wie Griechenland bereits Tourismusmitarbeiter in ihre vorrangigen Impfgruppen aufgenommen haben.
Portugiesische Weinexporte gestiegen
Die portugiesischen Weinexporte stiegen nach Umsatzerlösen im ersten Quartal 2021 im Vergleich zum gleichen Zeitraum um 13 Prozent auf mehr als 200 Millionen Euro, so der Weinverband ViniPortugal. Nach Märkten war Finnland das Land, das mit einem Plus von 42,20 Prozent (3,38 Millionen Euro) den höchsten prozentualen Anstieg verzeichnete, mit einem Plus von 42,20 Prozent bis März (3,38 Millionen Euro). Es folgten Polen mit einem Plus von 37,74 Prozent (7,15 Millionen Euro), Norwegen mit 32,21 Prozent (3,32 Millionen Euro) und Dänemark mit 24,11 Prozent (3, 57 Millionen Euro). Unter den Drittländern stechen die portugiesischen Weinexporte nach Brasilien (+ 38,5 Prozent) und Großbritannien (+ 9,41 Prozent) mit 15,51 Millionen Euro bzw. 14,04 Millionen Euro hervor. Die Exporte nach China machten nach Angaben des Verbandes 3,93 Millionen Euro aus, das sind 35,61 Prozent mehr als im ersten Quartal 2020. Dagegen verzeichneten Angola und Japan Rückgänge von 31,87 Prozent bzw. 13,50 Prozent. "Wir freuen uns sehr, dass der Markt wieder in Bewegung gekommen ist. Dieses große Wachstum, das in diesem ersten Quartal zu spüren war, erlaubt es uns, ein günstiges Jahr 2021 vorauszusagen, nicht nur für die Erschließung neuer Märkte, sondern auch für das progressive Wachstum der Exporte in unsere Hauptmärkte", sagte der Präsident von ViniPortugal, Frederico Falcão.