Präsident rettet Frauen im Meer
Portugals Präsident verbringt aktuell einige Urlaubstage an der Algarve. Bereits sein erster Tag war von Dramatik geprägt. Im Meer vor Alvor „rettete" Marcelo Rebelo de Sousa zwei junge Frauen, deren Kanu umgestürzt war. Wie Aufnahmen verschiedener TV-Sender zeigen, blieb der Präsident bei den Frauen, bis der Rettungsschwimmer eintraf, und versuchte, das Boot wieder aufzurichten. Portugiesische Medien lobten die Schwimmkünste des Politikers und würdigten die Aktion pathetisch als Tat eines Patrioten. Videos von der Heldentat gibt es hier und hier. "Die jungen Leute wurden in eine starke Strömung gezogen, sie schluckten eine Menge Wasser. Sie konnten nicht in das Boot steigen oder ans Ufer schwimmen", beschrieb Marcelo Rebelo de Sousa nach der glücklichen Rettung die nicht ungefährliche Situation.
Sicher und cool in die Schule: Sweatshirt statt Maske
Portugals Jugend kann sich freuen. Das Textil-Start up MO Tex - Márcia Oliveira Têxteis aus Vila Nova de Famalicão plant ein Sweatshirt auf den Markt zu bringen, das einen Schutzkragen in das Design integriert. Die Idee war, so die Geschäftsleitung, ein Sweatshirt zu entwerfen, das gleichzeitig funktionell und attraktiv sei. "Es ist ein Produkt, das im Wesentlichen für die Rückkehr in die Schule entworfen wurde und den Nasen-Mund-Schutz ersetzen soll", sagte sie. Es sei auch für Gruppenaktivitäten, wie z.B. Wandern, geeignet. Der Schutzkragen des Sweatshirts passt sich dem Gesicht an, in ihm ist eine Nanofasermembran integriert, die laut Unternehmen 99,9 Prozent aller in der Luft vorhandenen Mikroorganismen und gefährlichen Partikel herausfiltert. Die entsprechende Technologie wurde bereits vom Textilforschungsinstitut in Spanien bzw. vom Institut Pasteur de Lille in Frankreich getestet, so MO Tex. Das coole Corona-Sweatshirt soll ab September in Portugal erhältlich sein, später auch nach Spanien und Frankreich exportiert werden.
Covid-19: Algarve hat sich stabilisiert
Die epidemiologische Situation an der Algarve hat sich stabilisiert, teilten die regionalen Gesundheitsbehörden auf einer Pressekonferenz am 14. August mit. Bis zu diesem Datum habe es nur 229 aktive Fälle, 19 Todesfälle und neun Patienten im Krankenhaus, davon keiner in den Intensivabteilungen, gegeben, erklärte Ana Cristina Guerreiro, Regionalbeauftragte für Gesundheit an der Algarve (Foto). 397 befänden sich in aktiver Überwachung. Außerdem hätten bereits 700 Menschen die Infektion überwunden. Albufeira, Faro, Portimão und Loulé seien die Gemeinden "mit den meisten Fällen" in der Region, insgesamt gebe es 17 Infektionsherde. "Wenn man bedenkt, dass wir im Moment mehr als eine Million Einwohner - fast eine Verdreifachung der Bevölkerung - in der Region haben, ist die Zahl viel niedriger", sagte António Pina, Präsident der Interkommunalen Gemeinschaft der Algarve (AMAL).
Villa de Bispo: 91 Anzeigen wegen wildem Camping
Illegales Camping und Caravaning bleiben ein akutes Problem an der Westalgarve. Immer häufiger beschweren sich Anwohner und die örtliche Wirtschaft über entsprechende Verstöße und zunehmende Umweltverschmutzung. Portugiesische Medien machen dafür vor allem spanische Touristen verantwortlich und fordern ein konzertiertes Eingreifen von Behörden, Gemeinden und Naturschutz.
Erst vor kurzem hatte der Verein Rota Vicentina in einem offiziellen Kommunique an das Umweltbewusstsein der BesucherInnen appeliert und „eine Spur von Müll und menschlichem Abfall auf den Klippen und Stränden des Naturparks Südwest-Alentejo und Costa Vicentina" beklagt.
Die GNR hat in der vergangenen Woche in der Gemeinde Villa de Bispo und im Naturpark Südwest-Alentejo und Costa Vicentina eine umfangreiche Inspektionsaktion durchgeführt. Dabei wurden 116 Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten erstattet, "davon 91 wegen wildem Camping und Caravaning sowie illegalem Parken auf nicht erlaubten Plätzen und 25 wegen Nichteinhaltung der Verkehrsregeln".
Nach Angaben des größten europäischen Wohnmobilvermieters "Indie Camper" stiegen die Buchungen von Wohnmobilen im Inland in den Monaten Juni und Juli um 250% im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Auch in der Algarve-Hauptstadt Faro stiegen die Reservierungen um 250%. Für Hugo Oliveira, CEO von Indie Campers, ist das ein erwarteter Trend, der sich fortsetzen werde. Caravaning sei einer der sichersten Mobilitätsalternativen, wenn es darum geht, die Ansteckungsmöglichkeiten zu verringern, da er es kleinen Gruppen ermöglicht, isoliert, autonom und flexibel zu reisen. Auch in anderen Ländern, in denen Indie-Camper vertreten ist, ist ein starker Anstieg der Buchungen zu verzeichnen. In Spanien betrug das Wachstum 200%, in Frankreich 500% und in Deutschland stiegen die Inlandsreservierungen sogar um 850%. (Quelle: Publituris)
Algarve: Sportevents pushen Tourismus
Nach dem Großen Preis von Portugal in der Formel 1 am Wochenende vom 23. bis 25. Oktober hat die Algarve ein weiteres motorsportliches Spitzenevent an Land gezogen. Am 22. November macht die Motorrad-Weltmeisterschaft zum ersten Mal an der Algarve Station. Das 14. Rennen und damit das Saisonfinale der MotoGP-Saison 2020 findet dann im Autódromo Internacional do Algarve (AIA) statt. Die Veranstalter wollen in Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden zwischen 50.000 und 60.000 Besucher zulassen. Die ersten 5000 Tickets sollen am morgigen Montag in den Online-Verkauf gehen. Als Testlauf für die Umsetzung von entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen fungierte am letzten Wochenende die Superbike-Weltmeisterschaft. „Wir haben viel gelernt, was die Verfahren betrifft, das wir anwenden müssen. Jetzt werden wir dieses Modell auf die gesamte Rennstrecke übertragen", sagte Autodromo-Chef Paulo Pinheiro. Der Direktor der Rennstrecke versicherte, dass die Gesundheit der Menschen "an erster Stelle" stehe und dass bei einer Verschlechterung der epidemiologischen Situation die Anwesenheit von Publikum auch aufgehoben werden könne.
Die Tourismuswirtschaft der Algarve hofft, dass derartige internationale Veranstaltungen in der Region mittel- und langfristig ein starker Hebel für die Wiederaufnahme des Tourismus sein werden, nicht nur wegen der wirtschaftlichen Auswirkungen, sondern auch wegen der internationalen Resonanz, die die Algarve als sicheres Reiseziel positioniert.
Portimão: Grünes Licht für Videoüberwachung
Der Stadtrat von Portimão hat jetzt von der Nationalen Datenschutzkommission grünes Licht für die Installation von 61 Videoüberwachungskameras an 24 Standorten im Stadtgebiet erhalten. Die meisten davon werden an den Stränden von Praia da Rocha aufgebaut, einige zur Verkehrsüberwachung an den Hauptstraßen eingesetzt. Das 500.000 Euro-Projekt wird in zwei Phasen umgesetzt. Die erste Phase umfasst die Einrichtung von Glasfasernetzen in den Gebieten, in denen die Kameras aufgestellt werden sollen, während die zweite Phase die Installation der Kameras umfasst. Im Vorfeld hatte es in der Gemeinde heftige Debatten über Datenschutz und mögliche Verletzungen des Rechts auf Privatsphäre der Bürger gegeben. Ursprünglich hatte die Verwaltung geplant, Überwachungskameras mit künstlicher Intelligenz (KI) einzusetzen, die theoretisch die Identifizierung von Straftätern, die von der Kamera erfasst werden, erleichtern würden. Dem hat die Nationale Datenschutzkommission ( CNPD) einen Riegel vorgeschoben, um mögliche Diskriminierungen zu vermeiden. Die Videoüberwachung wird jetzt ohne KI installiert. Nach Portimão will auch Faro ein eigenes Überwachungssystem mit 59 Kameras einrichten.
Besseres Licht für Faro
Die Gemeinde Faro gönnt sich ein nachhaltiges Lichtnetz. Mit einer Investition von rund 200.000 Euro wurden 1.298 Leuchten mit LED-Technologie angeschafft, deren Installation bereits begonnen hat. Damit wolle man, so die Stadtverwaltung, die Energie- und Umweltverträglichkeit des öffentlichen Beleuchtungsnetzes verbessern. Laut Rogério Bacalhau, Bürgermeister von Faro, "wird der Austausch der alten Leuchten im öffentlichen Beleuchtungsnetz ganz erhebliche Energieeinsparungen und allgemeine Nachhaltigkeitsgewinne ermöglichen, in Übereinstimmung mit den gegenüber unseren Bewohnern eingegangenen Umweltverpflichtungen".
In eigener Sache: Wir freuen uns über Ihre Unterstützung!
Wir berichten regelmäßig und mit viel Freude für Sie direkt vor Ort aus der Algarve. Das Angebot ist kostenfrei - aber nicht umsonst, denn es kostet Zeit und viel Engagement. Sie können uns dabei unterstützen und über diesen Link (Steady) einen ganz individuellen Beitrag leisten, damit wir diese Arbeit auch in Zukunft so leisten können. Vielen Dank im Voraus!
Nachrichten aus Polizei und Justiz
Faro: Polizisten als Drogenschmuggler
Zwei PSP-Polizisten des Bezirkskommandos Faro wurden am 10. August wegen des Verdachts verhaftet, einer kriminellen Organisation anzugehören, die Hunderte von Kilogramm Drogen aus Lateinamerika nach Portugal geschmuggelt hat. Sie wurden nach einer Drogenrazzia der PJ-Kriminalpolizei in Azambuja (nördlich von Lissabon) festgenommen, bei der 375 Kilo Kokain beschlagnahmt wurden, die in einem mit Bananen gefüllten Behälter versteckt waren.
Alvor: Segelboot befreit
Die Schifffahrtspolizei von Portimão und die Rettungsschwimmerstation Ferragudo halfen in den frühen Morgenstunden des 11. August einem norwegischen Sportboot, das sich etwa sechs Kilometer vor dem Strand von Alvor mit einem Besatzungsmitglied an Bord in einem Netz verfangen hatte.
Paris: Verhaftung eines Mordverdächtigen
In der Nähe von Paris endete jetzt die fast einjährige Flucht eines vermutlichen Mörders. Der 21-jährige Mann soll am 23. August 2019 in der Nähe eines Nachtklubs in Albufeira einen 19-jährige Mann erschossen haben und unmittelbar nach der Tat vom Tatort geflohen sein. Der Verdächtige wurde von der Zentraldirektion der französischen Kriminalpolizei auf Ersuchen der portugiesischen Behörden und in Anwesenheit von portugiesischen Polizeibeamten festgenommen
Castro Marim: Drogenhändler verhaftet
Zum Abschluss einer zweiwöchigen Untersuchung verhaftete die Polizei am 12. August in Castro Marim einen 57-jährigen Mann wegen Drogenhandels und Besitzes einer verbotenen Waffe. Dem Verdächtigen wird vorgeworfen, Cannabis für den Verkauf im Gebiet von Tavira angebaut zu haben. Bei einer Hausdurchsuchung wurden eine Machete; 10 Cannabispflanzen; 160 Dosen Cannabis; zwei Präzisionswaagen; verschiedene Materialien und Produkte im Zusammenhang mit dem Anbau von Cannabispflanzen und 400 Euro in bar beschlagnahmt. Die Polizei demontierte außerdem zwei Gewächshäuser zum Trocknen von Cannabis.
Gaia: Drogenhändler 1200km beschattet
Die Polizei (PSP) hat am 15. August einen mutmaßlichen Drogenhändler in Gaia nach einer 1200 Kilometer langen Beschattung verhaftet. Der Verdächtige wurde von Undercover-Beamten von Porto bis zur Algarve verfolgt, wo er sein Fahrzeug mit 14 Kilo Haschisch und 2 Kilo Liamba (Mönchspfeffer) bestückte, bevor er die Rückfahrt antrat. Die Drogen, ausreichend für 32.000 Einzelportionen, und das Fahrzeug wurden beschlagnahmt.