Algarve News: 05. bis 11. April 2021

Von Alexander Kroll
Algar­ve News und Por­tu­gal News aus KW 14/2021: Covid-19: Por­tu­gal tes­tet wie­der mehr | Imp­fung: Algar­ve hinkt hin­ter her | Algar­ve eröff­net Impf­zen­tren | Algar­ve: Miet­prei­se für Häu­ser sin­ken | Algar­ve: Kata­stro­pha­le Hotel-Aus­las­tung | Por­ti­mão wird "LGBTIQ-Frei­heits­zo­ne" | Faro unter­stützt Ambu­lanz­boot | easy­Jet fliegt jetzt von Bir­ming­ham nach Faro - unser Wochen­rück­blick mit inter­es­san­ten Nach­rich­ten!

Covid-19: Portugal testet wieder mehr

Laut dem Natio­na­len Gesund­heits­in­sti­tuts Dr. Ricar­do Jor­ge ( INSA) wur­den in Por­tu­gal zwi­schen dem 1. März 2020 und dem 7. April 2021 wur­den in Por­tu­gal etwa 9,4 Mil­lio­nen PCR- und Anti­gen-Schnell­tests durch­ge­führt. Das ent­spricht in etwa der Bevöl­ke­rungs­zahl von rund 10 Mil­lio­nen. Mit 77.000 wur­de die größ­te Anzahl von Tests am 22. Janu­ar 2021 durch­ge­führt, als Por­tu­gal auf dem Höhe­punkt der drit­ten Wel­le war. Nach einem zeit­wei­sen Rück­gang wer­den im April wie­der ähn­li­che Wer­te erreicht. Doch wäh­rend Anzahl der posi­ti­ven Tests auf die Gesamt­zahl der Tests damals bei etwa 20% lag, beträgt sie aktu­ell nur 1,1 % liegt. Laut INSA kom­men jetzt auch zuneh­mend Anti­gen-Schnell­tests zum Ein­satz. Allein am 7. April wur­den davon 34.000 ver­wen­det, das waren 55% aller ein­ge­setz­ten Tests. Anti­gen-Schnell­test wer­den vor allen Orten mit einem höhe­ren Risi­ko der Über­tra­gung durch­ge­führt, so an Schu­len und in Betrie­ben.

Impfung: Algarve hinkt hinterher

Por­tu­gal hat bis­lang zwei Mil­lio­nen Impf­stof­fe gegen Covid-19 ver­ab­reicht, davon 1.453.212 Erst­do­sen und 586.316 Zweit­do­sen. Das berich­te­te die Regie­rung am 9. April. Was die Durch­imp­fungs­ra­te nach Regio­nen betrifft, so hinkt die Algar­ve mit 71.744 ver­ab­reich­ten Dosen kräf­tig hin­ter­her. Bis jetzt haben hier 11% der Bevöl­ke­rung die ers­te Dose erhal­ten, 5% bei­de. Nach abso­lu­ten Zah­len führt der­zeit der Nor­den des Lan­des mit 626.873 ver­ab­reich­ten Dosen, gefolgt von Lis­sa­bon und dem Tejo-Tal (605.758), dem Zen­trum (404.406) und dem Alen­te­jo (123.627). Der Trou­ble um den Impf­stoff von Astra­Ze­ne­ca hat der Impf­kam­pa­gne im Land eben­falls nicht gut­ge­tan. Laut Anga­ben der Regie­rung wird er nur noch an die über 60-Jäh­ri­gen ver­ab­reicht. In Por­tu­gal leben über zwei Mil­lio­nen Men­schen, die älter als 60 Jah­re sind. Eine Fol­ge: Die ange­kün­dig­te Imp­fung von Leh­rern und Schul­per­so­nal muss auf das kom­men­de Wochen­en­de ver­scho­ben wer­den. Erfreu­lich: Bei den über 80-jäh­ri­gen wur­den bereits 85% (576.599 Per­so­nen) mit der ers­ten Dosis geimpft, 44% (298.862) haben bereits den kom­plet­ten Impf­schutz.

Algarve eröffnet Impfzentren

In Olhão, Faro und Lagoa wur­den in der ver­gan­ge­nen Woche Impf­zen­tren in Betrieb genom­men. Das städ­ti­sche Impf­zen­trum von Faro wur­de im Pavil­hão Muni­ci­pal da Pen­ha ein­ge­rich­tet und hat eine täg­li­che Kapa­zi­tät von 600 Imp­fun­gen pro Tag. Für die Infra­struk­tur hat die Stadt­ver­wal­tung 30.000 Euro inves­tiert. Der Betrieb liegt in den Hän­den der Agru­pa­men­to de Cen­tros de Saú­de do Algar­ve ( ACES). Ein­woh­ner mit Mobi­li­täts­ein­schrän­kun­gen erhal­ten einen kos­ten­lo­sen Taxi­trans­port zum städ­ti­schen Impf­zen­trum, kün­dig­te das Rat­haus an.
Das Impf­zen­trum von Lagoa wur­de in einem Zelt neben dem städ­ti­schen Gesund­heits­zen­trum unter­ge­bracht. Es besteht aus einem Emp­fangs­be­reich, einem War­te­raum und einem Auf­wach­raum, bei­de mit einer Kapa­zi­tät für 25 Benut­zer gleich­zei­tig, 5 Impf­stel­len mit einer Kapa­zi­tät von etwa 40 Benut­zern pro Stun­de, einem Vor­be­rei­tungs­raum für die Imp­fung und einem Not­fall­raum.
Das Impf­zen­trum von Olhão befin­det sich im Sport­klub "Os Olha­nen­ses". Sei­ne Kapa­zi­tät ist zunächst auf 400 Per­so­nen pro Tag aus­ge­legt, kann bei Bedarf aber auf 700 bis 800 Men­schen pro Tag erhöht wer­den. In Por­tu­gal gibt es lan­des­weit rund 150 Impf­zen­tren.

Algarve: Mietpreise für Häuser sinken

Die Mie­ten für Häu­ser an der Algar­ve sind im März 2021 um 2,7% im Ver­gleich zum glei­chen Monat des Vor­jah­res gesun­ken. Laut dem Preis­in­dex von Idea­lis­ta kos­te­te die Mie­te eines Hau­ses in der Regi­on Ende März 9,1 Euro pro Qua­drat­me­ter. Der größ­te Preis­rück­gang wur­de in Alb­ufei­ra (-11%) ver­zeich­net, gefolgt von Por­ti­mão (-10,8%). Danach fol­gen Tavi­ra (-8,7%), Lagos (-7,7%), Vila Real de San­to Antó­nio (-5,9%) und Lou­lé (-4,7%). Ledig­lich Faro folg­te mit einem Preis­an­stieg von 1,6% nicht dem Trend der Regi­on. Die teu­ers­te Gemein­de, um ein Haus zu mie­ten, ist Lou­lé (10,5 Euro/m2), gefolgt von Lagos (9,1 Euro/m2) und Alb­ufei­ra (8,5 Euro/m2). Am güns­tigs­ten sind dage­gen Olhão (7,6 Euro/m2), Faro (8 Euro/m2) und Por­ti­mão (8,1 Euro/m2). Im Rest des Lan­des ver­zeich­ne­ten die Miet­prei­se in den letz­ten 12 Mona­ten einen Rück­gang von 5,7%, die Durch­schnitts­mie­te lag bei 11 Euro/m2.

Algarve-Tourismus: Katastrophale Auslastung

Die durch­schnitt­li­che Aus­las­tung der Hotels an der Algar­ve lag im März 2021 bei gera­de ein­mal 4%. Das ist der schlech­tes­te März der letz­ten 25 Jah­re, wie der regio­na­le Hotel­ver­band ( AHETA) mit­teil­te. Nach vor­läu­fi­gen Daten ver­zeich­ne­te die durch­schnitt­li­che Gesamt­be­le­gungs­ra­te pro Zim­mer in der Regi­on einen Rück­gang von 86% im Ver­gleich zum glei­chen Zeit­raum im Jahr 2020 und von 92,2% im Ver­gleich zu 2019. Das Ver­kaufs­vo­lu­men ver­zeich­ne­te einen Rück­gang von 91,6% im Ver­gleich zu 2020 und von 94,8% im Ver­gleich zum glei­chen Monat des Jah­res 2019.

Die meis­ten Beher­ber­gungs­be­trie­be an der Algar­ve blie­ben im März 2020 geschlos­sen, 85% der Hotels wol­len Anfang Juli wie­der öff­nen.
Die­se Zah­len spie­geln die dra­ma­ti­schen Aus­wir­kun­gen der Coro­na-Pan­de­mie auf den por­tu­gie­si­schen Tou­ris­mus wider. "In den kumu­lier­ten Wer­ten der letz­ten 12 Mona­te ver­zeich­net die Aus­las­tung einen durch­schnitt­li­chen Rück­gang von 68,3 % und das Umsatz­vo­lu­men einen Rück­gang von 64,9 %", erklär­te der Ver­band. Nach sei­nen Anga­ben sank die Aus­lands­nach­fra­ge im Jahr 2020 um 75,1 %, was 14,2 Mio. weni­ger Über­nach­tun­gen und 3,2 Mio. weni­ger Gäs­te bedeu­te­te, und die Inlands­nach­fra­ge um 21,2 % (1,1 Mio. weni­ger Über­nach­tun­gen und 280.000 weni­ger Gäs­te).

Vorreiter: Portimão erklärt sich zur "LGBTIQ Freedom Zone"

Der Stadt­rat von Por­ti­mão hat ein­stim­mig einen vom Links­block ein­ge­brach­ten Vor­schlag ange­nom­men, in dem sich die Stadt­ver­wal­tung von Por­ti­mão zur "LGBTIQ-Frei­heits­zo­ne" erklärt. LGBTIQ steht für Les­bisch, Schwul, Bise­xu­ell, Trans, Inter und Queer. Damit ist Por­ti­mão nach Lis­sa­bon, die zwei­te Gemein­de in Por­tu­gal, die eine der­ar­ti­ge Initia­ti­ve ergrif­fen hat. Das Stadt­par­la­ment ver­ur­teil­te gleich­zei­tig das Vor­ge­hen der Regie­run­gen Polens und Ungarns, weil sie die Schaf­fung soge­nann­ter "frei­er Zonen der LGBTIQ-Ideo­lo­gie" zuge­las­sen haben. Auch das das por­tu­gie­si­sche Par­la­ment hat­te am 30. März in einer Abstim­mung die Schaf­fung von LGBTIQ-frei­en Zonen in Polen und Ungarn ver­ur­teilt, weil sie gegen die All­ge­mei­ne Erklä­rung der Men­schen­rech­te, die Euro­päi­sche Men­schen­rechts­kon­ven­ti­on, die Char­ta der Grund­rech­te der Euro­päi­schen Uni­on und den Ver­trag von Lis­sa­bon verst0ßen. Por­ti­mão schließt sich damit einer Initia­ti­ve des Euro­päi­schen Par­la­ments vom 11. März 2021 an, das in einer Reso­lu­ti­on die gesam­te EU zum "Frei­heits­raum für LGBTIQ" erklärt hat­te.

Ria Formosa: Faro unterstützt Ambulanzboot

Der Stadt­rat von Faro hat jetzt beschlos­sen, das Ambu­lanz­boot "Ria Soli­dá­ria" wei­ter zu unter­stüt­zen. Für Instand­hal­tung und die Betriebs­kos­ten sind 2021 ins­ge­samt 21.000 Euro ein­ge­plant. Die "Ria Soli­dá­ria" ist in Olhão sta­tio­niert und unter­stützt die Gesund­heits­ver­sor­gung der Bevöl­ke­rung auf den Inseln Cula­t­ra, Fuse­ta und Armo­na, u.a. beim Trans­port von Pati­en­ten mit ein­ge­schränk­ter Mobi­li­tät. Das Ambu­lanz­boot „fährt" jähr­lich rund 180 Ein­sät­ze.

easyJet: Neue Verbindung zwischen Faro und Birmingham

Der bri­ti­sche Bil­lig­flie­ger kün­dig­te am 1. April 2021 eine neue Rou­te zwi­schen Faro und Bir­ming­ham an. Die Flü­ge sind ab dem 29. Juni ver­füg­bar und wer­den drei­mal pro Woche ab 24,99€ ange­bo­ten. Am 1. Juni wird die Flug­li­nie außer­dem in Faro ihre drit­te por­tu­gie­si­sche Basis eröff­nen.

Nachrichten aus Polizei und Justiz

Aktion „Ostern zu Hause" mit 370 Festnahmen

Im Rah­men der Ope­ra­ti­on „Ostern zu Hau­se" haben die por­tu­gie­si­schen Poli­zei­be­hör­den zwi­schen dem 26. März und dem 5. April 370 Per­so­nen fest­ge­nom­men. Davon 132 davon wegen feh­len­dem Füh­rer­schein, 93 wegen Fah­rens unter Alko­hol­ein­fluss, 31 wegen Dro­gen­han­dels, 12 wegen Besit­zes einer ille­ga­len Waf­fe und 31 wegen eines lau­fen­den Haft­be­fehls. Wäh­rend der Ope­ra­ti­on wur­den 32 Waf­fen beschlag­nahmt, dar­un­ter 12 Schuss­waf­fen, und mehr als 4.000 Ein­zel­do­sen von Betäu­bungs­mit­teln. Im Bereich der Ver­kehrs­si­cher­heit über­prüf­te die Poli­zei mehr als 50.000 Fahr­zeu­ge, wobei 2.900 Ver­stö­ße fest­ge­stellt wur­den. Davon 710 wegen feh­len­der obli­ga­to­ri­scher regel­mä­ßi­ger Inspek­tio­nen, 156 wegen Fah­rens bei gleich­zei­ti­ger Nut­zung des Mobil­te­le­fons und 146 wegen feh­len­der Pflicht­ver­si­che­rung.

Lagoa: Räubertrio dingfest gemacht

Die Poli­zei hat am 3. April in der Gemein­de Lagoa zwei Män­ner im Alter von 16 und 25 Jah­ren und eine 26-jäh­ri­ge Frau wegen bewaff­ne­ten Rau­bes und Dro­gen­han­dels fest­ge­nom­men. Das räu­be­ri­sche Trio hat­te bei einem Dieb­stahls­ver­such in zwei Woh­nun­gen die Bewoh­ner mit einem Mes­ser bedroht und wur­den in fla­gran­ti erwischt. Bei der Poli­zei­ak­ti­on wur­den 57 Dosen Haschisch, ein Mes­ser und 720 Euro aus kri­mi­nel­len Akti­vi­tä­ten beschlag­nahmt.

Loulé: Verhaftung wegen Kindesmissbrauchs

In der ver­gan­ge­nen Woche ver­haf­te­te die Kri­mi­nal­po­li­zei einen 31-jäh­ri­gen Mann wegen schwe­ren sexu­el­len Kin­des­miss­brauchs. Dem Ver­däch­ti­gen wer­den sexu­el­le Über­grif­fe auf ein 11-jäh­ri­ges Mäd­chen zwi­schen Ende 2020 und Anfang 2021 vor­ge­wor­fen. Im Rah­men der Ermitt­lun­gen wur­den auch kin­der­por­no­gra­fi­sche Auf­nah­men beschlag­nahmt.