Portugal: Pandemie belastet Frauen
Portugals Frauen leiden unter der Pandemie. Nach dem aktuellen European Consumer Payment Report des Marktforschungsinstitutes Intrum für 2020 befürchten 82% der portugiesischen Frauen, nicht genug Geld für einen komfortablen Ruhestand zu haben (2019: 79%). 54% befürchten, dass ihr Einkommen durch COVID-19 beeinträchtigt wird und legen daher mehr Wert auf finanzielle Sicherheit. 28% der Portugiesinnen haben in der Untersuchung angegeben, dass sie eine oder mehrere Rechnungen in den letzten 12 Monaten nicht pünktlich bezahlt haben, 25% mussten schon einmal einen Kredit aufnehmen, um Rechnungen zu bezahlen. Die Studie ermittelte weiter, dass 61% der befragten Frauen es angesichts der Pandemie für notwendig erachteten, "nicht lebensnotwendige" Ausgaben zu kürzen, und 29 % hätten erwogen, sich einen zusätzlichen Job oder eine Teilzeitbeschäftigung zu suchen". Als Reaktion auf die Krise gaben 68% der Frauen an, dass sie weniger Geld für alltägliche Ausgaben wie öffentliche Verkehrsmittel und Restaurantbesuche ausgeben.
Interessante Fakten zur Lage der Frauen in Portugal hat auch die Kommission für Gleichberechtigung CGTP jetzt veröffentlicht. Frauen stellen etwa 50 Prozent aller Beschäftigten in Portugal (EU-Schnitt: 46%). Auch die weibliche Erwerbsquote liegt mit 73% über dem europäischen Durchschnitt von 68%. Von rund 1,7 Millionen Beschäftigten, die in Schichten arbeiten, sind 860.000Frauen, mehr als 650.000 Frauen arbeiten am Samstag, etwa 430.000 am Sonntag. Neben ihrem Job bewältigen 78% der portugiesischen Frauen täglich noch eine Stunde und 13 Minuten Hausarbeit (Männer: 19%).
Portugal: Mehr weibliche Manager als im EU-Durchschnitt
Portugal hatte im dritten Quartal 2020 36 Prozent Frauen in Führungspositionen und lag damit leicht über dem Durchschnitt der Europäischen Union (EU) von 34 Prozent. Das geht aus Daten hervor, die Eurostat am 5. März anlässlich des Internationalen Frauentages veröffentlichte. Nach Angaben des europäischen Statistikamtes sind 46 Prozent der Beschäftigten in der EU Frauen, aber nur 34 Prozent haben Führungspositionen inne. Bezogen auf die Mitgliedsstaaten war der Anteil von Frauen in Führungspositionen im dritten Quartal 2020 in Lettland (45 Prozent) und Polen (44 Prozent) am höchsten, gefolgt von Bulgarien, Ungarn, Slowenien und Schweden (jeweils 42 Prozent). Am anderen Ende der Skala stellen Frauen nur rund ein Viertel der Führungskräfte in Kroatien (24 Prozent), den Niederlanden (26 Prozent) und Zypern (27 Prozent).
Covid-19: Impfpass für "Rückkehr zur Normalität"
Die portugiesische Regierung begrüßt die EU-Initiative für einen digitalen Impfpass. Gesundheitsministerin Marta Temido (Foto) bezeichnete ihn als Schlüssel zur "Rückkehr zur Normalität". Laut Temido könnte das Dokument Informationen über Impfungen, Testergebnisse und auch darüber enthalten, ob der Träger an Covid-19 erkrankt war. Die EU will garantieren, dass dieses digitale Zertifikat "Datenschutz, Sicherheit und Privatsphäre respektieren wird". "Wir sind uns der enormen Anstrengungen und Opfer bewusst, die die europäische Bevölkerung im Moment bringt. Wir wissen, dass sie eine enorme Last auf ihren Schultern tragen, und wir wollen diese Last erleichtern, wir wollen die Öffnung der Europäischen Union sicher gestalten", betonte der Vizepräsident der Europäischen Kommission Margaritis Schinas.
Wasserpreise an der Algarve sollen steigen
Große Aufregung verursachte kürzlich die Äußerung des portugiesischen Umweltministers João Pedro Matos Fernandes, die Wasserpreise an der Algarve zu erhöhen. Damit sollen zwei Projekte des regionalen Wassereffiziensplans finanziert werden. Dabei handelt es sich um eine 55-Millionen-Euro-Investition in die Umleitung von Wasser aus dem Guadiana-Fluss zum Odeleite-Damm und um eine 65-Millionen-Euro-Investition in den Bau von Entsalzungsanlagen. Beide Maßnahmen werden in der Region kritisch betrachtet. Weiterhin wolle man, so der Minister, das System, zur Ermittlung der Wassergebühren grundsätzlich überdenken. Größter Wasserverbaucher an der Algarve ist die Landwirtschaft mit rund 60%. Entwarnung gab nun erst einmal der Präsident der Vereinigung der Gemeinden der Algarve ( AMAL) António Pina, der mitteilte, dass die Erhöhung wahrscheinlich "nur ein paar Cent" betragen werde.
Algarve: Formel 1 kehrt nach Portimao zurück
Die Rennstrecke Autódromo Internacional do Algarve hat bestätigt, dass am 2. Mai erneut ein Formel-1-Grandprix an der Algarve ausgetragen wird. Nach dem Ersatzrennen vom Oktober 2020, ist das Autódromo nun regulärer Bestandteil des internationalen Rennkalenders. Stefano Domenicali, Präsident und CEO der Formel 1, sagte: "Wir möchten der portugiesischen Regierung für ihre harte Arbeit und ihr Engagement danken, das Rennen zurück nach Portugal zu bringen. Wir sind zuversichtlich und freuen uns auf die Saison 2021, da wir im letzten Jahr bewiesen haben, dass es auch in schwierigen Zeiten möglich ist, 17 Rennen sicher durchzuführen und unseren Millionen von Anhängern spannende Rennen zu bieten. Wir freuen uns darauf, die Zuschauer auch in diesem Jahr wieder auf sichere Weise in Portimão begrüßen zu können und arbeiten mit dem Veranstalter an den Details dieses Plans."
Ob allerdings tatsächlich Publikum an der Rennsterecke erlaubt sein wird, steht noch nicht fest und hängt von der epidemiologischen Lage ab.
Ilha Deserta: Restaurant abgebrannt
Am vergangenen Dienstag (2. März) hat ein Brand das einzige Restaurant auf der Ilha Deserta in der Ria Formosa komplett vernichtet. Das Estaminé war seit Januar geschlossen und wurde für die neue Sommersaison instandgesetzt und renoviert. Besitzer José Vargas, der zum Glück versichert ist, schätzt den Schaden auf mehr als eine Million Euro. "Das ist ein Schock. Wir werden die Situation beurteilen, aber wir wollen die Estaminé wieder aufbauen", fügte der Geschäftsmann hinzu. Die Brandursache ist noch unklar, obwohl es Berichte über mehrere Explosionen gibt, die möglicherweise durch drei Gasflaschen in der Küche des Restaurants verursacht wurden.
Flughafen Faro gehört zu den besten in Europa
Die Flughäfen Faro, Lissabon, Porto, Madeira und Ponta Delgada wurden von der ACI Europe - Airports International Organization für ihr Engagement für die Sicherheit der Passagiere im Zusammenhang mit der Pandemie geehrt. Sie erhielten Auszeichnungen für den "Besten Flughafen" und die "Besten Hygienemaßnahmen". Lissabon gewann in der Kategorie von 25 bis 40 Millionen Passagiere, Porto und Faro in der Kategorie 5 bis 15 Millionen und Ponta Delgada bei den Flughäfen mit weniger als 2 Millionen Passagieren.
Die ACI-Auszeichnungen wurden im Rahmen des internationalen ASQ-Programms (Airport Service Quality) vergeben, das darauf abzielt, "die Gesamtzufriedenheit der Passagiere mit den angebotenen Dienstleistungen und Produkten zu messen und zu verstehen, wie sich ihre Perspektiven und Erwartungen verändert haben. Diese Initiative, die auf globaler Ebene umgesetzt wird, identifiziert Best Practices und fördert die Wettbewerbsfähigkeit der Branche." Thierry Liggonière, CEO von ANA Aeroportos de Portugal, unterstreicht die Bedeutung dieser Anerkennung: "In einem Jahr der Unsicherheit haben unsere Teams Engagement und Widerstandsfähigkeit gezeigt. Wir waren in der Lage, den Schutz für alle zu gewährleisten."
Nachrichten aus Polizei und Justiz
Drogennetzwerk zerschlagen
Spanische und portugiesische Polizeibehörden haben jetzt ein Drogenhandelsnetzwerk, das in Spanien operierte und Verbindungen an die Algarve hatte, in einer gemeinsamen Aktion zerschlagen. Dabei wurden 40 Personen verhaftet und rund zehn Tonnen Haschisch beschlagnahmt. Berichten zufolge nutzte das Netzwerk die Algarveküste, um Schnellboote zu positionieren, die Haschisch aus Marokko oder von anderen Schiffen auf hoher See abholen sollten. Das Rauschgift sollte später in Spanien entladen werden. Die Schnellboote wurden auf dem Landweg in Lastwagen zurück an die Algarve transportiert und auf den Docks in der Region abgestellt.
Die Polizei hat am 27. Februar in São Bartolomeu de Messines einen 27-jährigen Mann wegen Drogenhandels in festgenommen. Der Mann war einer Patrouille wegen verdächtigen Verhaltens in der Öffentlichkeit aufgefallen. Bei seiner Durchsuchung wurden 50 Dosen Haschisch entdeckt und beschlagnahmt.
Bei einer Strandinspektion in Ferragudo hat die Polizei am 28. Februar einen Dealer verhaftet. Er wurde in den Dünen gemeinsam mit vier anderen Personen entdeckt. Die Polizei fand bei ihm 22 Dosen Haschisch. Bei der Durchsuchung entdeckten die Beamten bei zwei weiteren Personen ebenfalls illegale Drogen, sie erhielten eine Geldstrafe. Alle fünf Personen erhielten außerdem eine Anzeige wegen Verletzung der Corona-Regeln.
Faro: U‑Haft für Raub
Die Polizei hat am 1. März in Faro einen 22-jährigen Mann wegen Raub und Diebstahls festgenommen. Ihm werden acht Raubüberfälle auf ältere Menschen in den Gemeinden Faro, Loulé und Silves zur Last gelegt. Bei Hausdurchsuchungen im Rahmen der Ermittlungen wurden zwei Gewehre; eine Axt; Munition sowie ein goldener Ring beschlagnahmt.
Faro: Bootsunfall
Vor Faro ist ein sechs Meter langes Boot der Hafenverwaltung aus noch ungeklärter Ursache mit einer Signalboje kollidiert. Beim Aufprall wurden zwei Besatzungsmitglieder ins Wasser geschleudert. Sie wurden von der Küstenwache gerettet und mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus von Faro gebracht.
Drogen-Boot beschlagnahmt
Die Küstenwache hat am 4. März auf dem Guadiana-Fluss im Rahmen einer Patrouille ein Sportboot aufgebracht. Dabei wurden 2.500 Dosen Kokain entdeckt und zwei Männer im Alter von 20 und 27 Jahren wegen Drogenhandels verhaftet.