Am Karnevalssonntag gegen 13 Uhr ging bei der Rettungswache in Ferragudo bei Portimão ein Alarm ein: Ein Touristenboot mit 25 Personen an Bord meldete einen Unfall in der Grotte von Alfanzina. Durch Wellengang war es an die Decke der Höhle gestoßen. Sofort rückte ein Rettungsboot zum nahe gelegenen Einsatzort aus.
Ausflugsboote gehen durchaus Risiken ein
Laut amtlichen Angaben hatten die Wellen am Sonntag in dem betroffenen Gebiet eine Höhe von 1,5 Metern. Fachleute halten es deshalb für riskant, in die Grotten zu fahren, besonders bei Flut. Die Alfanzina-Grotte liegt in der Nähe des gleichnamigen Leuchtturms von Carvoeiro. Sie ist durch die Erosion der Kalksteinfelsen entstanden. Neben der Grotte von Benagil gilt sie als einer der meistbesuchten Höhlen an der Algarve-Küste.
Vor Ort entdeckten die Rettungskräfte nicht nur Beschädigungen an den Aufbauten, sondern es war auch eine Person eingeklemmt und verletzt. Das Boot konnte aus eigener Kraft in den Hafen von Portimão zurückkehren.
Dort befreite die städtische Feuerwehr den Verletzten und brachten ihn ins Krankenhaus. Er war bei Bewusstsein, hatte aber offensichtlich ein schweres Trauma. Die Wasserschutzpolizei nahm Ermittlungen zu dem Unfallhergang auf.
Eins der Ausflugsboote kollidierte am Samstag mit Felsen
Erst am Samstagnachmittag hatte es ebenfalls einen Unfall mit einem der Ausflugsboote gegeben. Wir berichteten darüber in unserem Beitrag " Algarve News: 25. Februar bis 3. März 2019".Gegen 16:20 Uhr hatte die „Manguito" ein Leck an Bord gemeldet und sich auf die Rückfahrt in den Hafen von Portimão gemacht. Wasserschutzpolizei und Einsatzkräfte der Rettungswache in Ferragudo manövrierten das offenbar mit einem Felsen kollidierte Schiff an den Strand Praia da Marina am Yachthafen.
Diese Aktion sollte ein Absinken vermeiden. Die 32 Passagiere an Bord, darunter fünf Kindern, konnten geborgen werden. Die Gäste benötigten keine medizinische Hilfe. Da die Treibstoff-Tanks intakt waren, gab es keine Gefahr einer Meeresverschmutzung durch Öl.
Ausflugsboote: Tourismus-Beobachter haben einige Sorgen
Beobachter des Tourismus an der Algarve-Küste haben schon häufiger vor der Gefahr von Unfällen durch die vielen Ausflugsboote gewarnt, die Urlauber an die Grotten in den bizarren Felsformationen heranfahren und manchmal auch in sie hinein. Deren Wege kreuzen sich - vor allem im Hochsommer - gelegentlich mit Schwimmern, Kajak-Fahrern und Stand-up-Paddlern. 2017 war eine Schwimmerin vor Carvoeiro von einem Ausflugsboot vor den Augen ihres Mannes überfahren und dabei tödlich verletzt worden. Wir berichteten darüber in unseren „ Algarve-News: 13. bis 19. August 2017 ".
Auch Klippen-Kletterer bringen sich an der Algarve oft in Gefahr, wie unser Beitrag „ Gefährliche Klippen-Kletterei " zeigt.
Durch die Erosion können auch in Höhlen der Algarve-Küste Teile des Gesteins herabfallen. "Genau genommen müssten wir sicherheitshalber allen unseren Passagieren einen Helm anbieten, bevor wir mit kleineren Booten in die Grotten hineinfahren", sagte kürzlich ein Schiffsbetreiber der Redaktion " Algarve für Entdecker".
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