Alexander Dimitrenko vs. Waldemar Kluch

Wenn ein Boxer sich an die Presse wendet und sich öffentlich über seinen Promoter beschwert, dann will er mit diesem meist nicht mehr zusammenarbeiten. Nun beschwerte sich der Schwergewichtler Alexander Dimitrenko (33 Kämpfe, 32 Siege, 21 durch KO, 1 Niederlage) darüber, dass der neue Chef von Universum Box- Promotion, Waldemar Kluch im Dezember nicht bei der 49. WBC Convention in Las Vegas war. Dimitrenko selbst war da gewesen, weil er ein konkretes Ziel verfolgt hatte. „ Ich bin aktuell auf Platz 2 der WBC Rangliste und es war sehr wichtig für mich, dort persönlich präsent zu sein und mich dort vorzustellen.“ Die Abwesenheit von Kluch stellte für ihn einen Beweis dar für dessen „Unprofessionalität“.
Vermutlich gehört es wirklich zu den Aufgaben eines Veranstalters, sich bei solchen Treffen anwesend zu zeigen, um alte Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen. Kluch widerspricht Dimitrenko. Zwar sei er nicht persönlich in Las Vegas gewesen, weil er „wichtige Gespräche mit potentiellen Fernsehsendern“ geführt hatte, dafür „war eine Delegation von Universum Box-Promotion vor Ort und hat Gespräche geführt.“
Tatsache scheint zu sein, dass der Vertrag mit Dimitrenko noch bis September 2012 läuft. Nun könnte man meinen, die Angriffe Dimitrenkos könnten im Zusammenhang mit bevorstehenden Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung stehen. Was mich persönlich dabei aber sehr irritiert, sind folgende Äußerungen von Dimitrenko:
„Wir hatten Mitte November ein Meeting mit allen bei Universum unter Vertrag stehenden Boxern und Trainern. Dort hatte ich offen meine Meinung darüber geäußert, was mich stört. Herr Kluch wollte sich nur rechtfertigen und man solle es ihm nicht übel nehmen, da er bis vor zwei Wochen noch nicht einmal wusste, wer oder was IBF, WBC, WBO, WBA bedeutet.“
Dimitrenko wirft hier Kluch nicht nur „Unprofessionalität“ vor, sondern schlicht Inkompetenz. Sollte tatsächlich der neue Chef von Universum Box-Promotion Waldemar Kluch keine Ahnung vom Profiboxen haben? – Eine erschreckende Vorstellung.
© Uwe Betker