Deepness und Partyappeal sind zwei schwer zu vereinende Pole. Alex Party waren wahre Meister in diesem Fach.
„Don't Give Me Your Life" setzt zurückhaltend ein, wird getragen von Robin „Shanie" Campbells energischer Stimme. Jazzige Harmonien steigern die Dramatik zunächst subtil. Bis das Stück in akustische Freudentänze ausbricht, die Muskeln der Zuhörer unwillkürlich in rhythmische Zuckungen versetzt.
Dass „Don't Give Me Your Live" kein Einzelfall ist, haben die Brüder Paolo und Gianni Visnadi zusammen mit Alex Natale und Shanie Campbell in den Neunzigern mehrfach unter Beweis gestellt. Bereits im Jahr 1993 landeten sie mit „Saturday Night" einen Riesenerfolg auf der boomenden Partyinsel Ibiza.
In die Charts gelangten sie damit zwar auch, der internationale Durchbruch erfolgte aber mit „Don't Give Me Your Life" 1994, was ihnen einen zweiten Platz in Großbritannien und zumindest einen 24. in Deutschland einbrachte.
Im gleichen Jahr landeten die Brüder Visnadi sogar noch einen Kracher: Als Produzenten des Projekts „Livin' Joy" erreichten sie mit „Dreamer" die Poleposition der US-Dance Singlecharts.
Nach den glorreichen Neunzigern wurde es aber ruhiger um die Gruppe, allein Shanie konnte mit ihrem stimmlichen Beitrag zum Drum 'n' Bass Projekt „Cyba Space" eine Schar Underground Jünger um sich versammeln.
Man hört hier und da Gemunkel: „ One Hit Wonder „, „Eintagsfliegen". Aber vielleicht waren in diesem Fall ein paar Musiker einfach so schlau, sich ein gutes Stück Privatsphäre zu bewahren, als sie gerade ziemlich in der Öffentlichkeit standen. Denn ist man einmal ein Star, heißt es ja oft „give me your (private) life".