Aleviten als 'Bedrohtes Volk' 2011 ausgewiesen

v.l.n.r.: Dieter Köhler, Horst Mack, Stefan Liebich und Zafet Uzunhan

Zu einem spontanen Besuch war Stefan Liebich, Bundestagsabgeordneter und außenpolitischer Experte der LINKEN, gemeinsam mit Horst Mack, Kandidat der LINKEN im Heidenheimer Wahlkreis, am Samstagabend ins Kulturzentrum der Aleviten in Giengen gekommen. Zafet Uzunhan, stellvertretender Vorsitzender der Alevitischen Gemeinde Heidenheim, hatte ihn eingeladen, um ihn über die Situation der Aleviten hier und auch in der türkischen Heimat zu informieren sowie um ihn um Unterstützung für deren Anliegen zu bitten. In Deutschland sind die Aleviten schon lange als eigenständige Religionsgemeinschaft anerkannt, alevitischer Religionsunterricht vielerorts als ordentliches Lehrfach etabliert. Nicht so in der türkischen Heimat. Dort verweigert ihnen die Regierung weiterhin diese Anerkennung. Die Aleviten erfahren dort darüber hinaus auch teils repressivste Diskriminierung. Jüngst hat die "Gesellschaft für bedrohte Völker" die Aleviten als bedrohtes Volk im laufenden Jahr 2011 ausgewiesen. Zafet Uzunhan überreichte Stefan Liebich dazu eine Broschüre, aus der die besondere Situation und die dringenden Anliegen der Aleviten in ihrer türkischen Heimat hervorgehen. Stefan Liebich, der sich als Berliner Politiker seit langem schon auch für die Akzeptanz und Integration nichtdeutschstämmiger Migranten einsetzt, sagte ihm seine Solidarität, Unterstützung und weiteren Kontakt in dieser Sache zu. Bei einer unverzichtbaren Runde Tee zeigte er sich sehr angetan, wie gerade die Alevitische Gemeinde Heidenheim sich beispielhaft um ihre Mitglieder kümmert, sich darüber hinaus aber auch für ein selbstverständliches Miteinander mit den deutschen Mitbürgerinnen und Mitbürgen einsetzt. Besonders beeindruckt zeigte er sich von der engagierten Jugendarbeit der Aleviten, die auch kulturelle und religiöse Werte und Traditionen der Gemeinschaft an die nächste Generation weitergebe.