Monatelang erpresste der 66-Jährige den Lebensmitteldiscounter Aldi-Nord und verlangte 800.000 Euro. Er schrieb über 20 Drohbriefe und deponierte mit Lampenpetroleum verseuchte Apfelschorle, mit Säure versetzte Kleidung und mit Essig versetztes Mundwasser in den Filialen. Der Mann gestand seine Tat und das Landgericht verurteilte ihn zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und neun Monaten.
Geldnot soll den 66-Jährigen zu dieser Verzweiflungstat getrieben haben. Vor Gericht beteuerte der Angeklagte, niemandem Schaden zugefügt haben zu wollen. Der selbständige Stahlbau- Konstrukteur habe in letzter Zeit kaum noch Aufträge erhalten, finanziell ging es immer weiter Bergab. Im Fernsehen sah er dann einen Bericht über Erpresser und fing an die Idee aufzugreifen. Immer weiter habe er sich einen Plan zurecht gesponnen und dann folgte der erste Erpresserbrief.
Um zu zeigen, dass er es ernst meint, vergiftete er Apfelschorle mit Petroleum, versetzte Kosmetikartikel mir Essigsäure und beschädigte Kleidungsstücke mit Schwefelsäure. „Es besteht absolute Lebensgefahr für Sie und Ihre Kunden“, stand in seinem ersten Brief.
800.000 Euro forderte er von dem Discounter, doch die Geldübergabe scheiterte, weil der Erpresser, der sich Koslowski nannte, Angst hatte beobachtet zu werden.
An der Suche nach dem Erpresser waren über hundert Polizisten beteiligt und nur durch einen dummen Zufall kam man dem Täter auf die Spur. Wegen Kreditbetrug wurde vor einiger Zeit der Computer des 66-Jährigen beschlagnahmt. Und auf genau diesem fanden die Ermittler die Erpresserbriefe. Fein säuberlich abgespeichert.
Auch wenn die Geldübergabe scheiterte, niemand verletzt wurde und der Täter sich entschuldigte, wurde der vor der Erpressung begangene Kreditbetrug mit Urkundenfälschung in das Strafmaß mit einbezogen.
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