Dave Harrington (aus Brooklyn, NY) und der amerikanisch-chilenische Musiker Nicolas Jaar sind DARKSIDE. Ihre Musik ist minimalistische Emotionalität oder wie Jaar es nennt (so sagt immerhin Wikipedia): „Blue Wave“. Aber, schlägt das debütierende DARKSIDE Album Wellen? Yes is the Answer, denn “Psychic” ist derzeitig “Rough Trade Album Of The Month” in London (unter anderem). Aber ob die geschlagenen Wellen blau sind??
… Mal sehen:
‘welcome to the “DARKSIDE” we got cookies.’ / Nicolas Jaar & Dave Harrington (Bildquelle: dlso.it )
“Golden Arrow” ist das Opening-Stück der Platte (als Pre-Release bereits länger bekannt) und besitzt eine *Progressive-Rock*-hafte Länge von über 11 Minuten. Die ersten Minuten sind auch keineswegs so, wie man sie sich von einem klassischen Album vielleicht erhoffen mag bsp. dass einen die ersten Töne, Klänge eines Albums sogleich ins Werk hineinziehen, das ist hier nicht der Fall. “Sitra” folgt darauf, ein schweigsamer lückenbüssender Füller! Eine nüchterne Trommel lässt den Herzschlag vom nächstigen Lied aufklingen. “Heart” ist mit E-Gitarren und Nicolas Jaar’s emotional-trockener Stimme versehen. In der Hälfte des Liedes mündet es in ambientales Träumen, welches sich wie ein pinker Fluss durch den Liednebel von Heart zieht. Heart ist definitiv der lebhafteste, “poppigste” ….und vielleicht sogar zugänglichste Track auf dem Album.
Golden Arrow – Die über-11-min Single wurde bereits Anfang September 2013 von DARKSIDE veröffentlicht. - Bildquelle: http://acidstag.com/2013/09/05/darkside-golden-arrow-new-single/
“Paper Trails” ist eines der brillierenden Goldstücke des Albums, das von den Gitarrenriffs her wie ein abgefunktes Woodstock-Solo der 1968er klingt. Synästhesie-Artigkeit wird auch noch heute fast 50 Jahre nach Woodstock gross geschrieben, oder immerhin in die Lyrics von “Paper Trails” hineingepackt:
“(…) The grass green but the The sun is blue Better find a way To get through to you (…) “
“The Only Shrine I’ve Seen”; ganz ganz ein seltsamer Liedtitel. Das Intro beginnt mit klatschend anmutigend Klängen, welche von verzerrten windhauchigen Synthies rIn ein weites Gefilde aus verzerrten Klängen des grossen Raumes befindet man sich dieses Lied hörend. 6:24 kommt ein Mantra aus den weiten dunklen Ecken des Hohlraumes, in welchem sich die Klänge befinden.
DARKSIDE – PSYCHIC *Tracks*
01 Golden Arrow
02 Sitra
03 Heart
04 Paper Trails
05 The Only Shrine I’ve Seen
06 Freak, Go Home
07 Greek Light
08 Metatron
“Freak, Go Home” besitzt (nebst lustigen dem Namen, haha) eine ergreifende Elektroschlaufe (~„Loop“
Der letzte Track “Metatron” blubbert gemächlich taktvoll vor sich hin und die “Bubble” auf dem Cover scheint durch “Metatron” musikalisch realisiert worden zu sein (schaut euch das Album Cover an und hört euch das Lied an. Das Lied IST das Cover. Nein, keine Drogen!)
Widerstrebend die Benutzung dieses esoterischen Begriffs, dennoch: “Psychic” scheint von einer abgehobenen zeitlosen Aura umwoben, welche sich nur als abstrakt näher beschreiben lässt.
Das doppelte “D”: DARKSIDE & DAFT PUNK DARKSIDE sind clever: Diesen Sommer haben sie das geüberhypte Daft Punk Album „Random Access Memories“ gecovered. Einige Songs sind sehr abgeändert und obliegen äusserst heftigen Cover-Avancen; „Lose Yourself to Dance“ geht nur 2 Sekunden und „Within“ wurde zweimal gecovered als „Within“ und „Within 2“. Wieso sind sie jetzt clever? Ja klar, es ist eine gängige Masche geworden, Mainstream-Alben zu covern und sich somit (literally speaking) Gehör zu verschaffen. Und es hat geklappt, die Coverversionen der Daft Punk Songs unter dem Remix-Titel (Achtung, Grossartig!) “Random Access Memories Memories” sind heissbegehrte Soundcloud Ware und wurden schon fleissig geshared, geliked und gehört. Falls ihr euch dem Hype anschliessen wollt, hier ist der Link:
Abschluss mit Zitat aus anderem Review: “it’s not looking for a heart-to-heart so much as a telepathic exchange” (- Ian Cohen über Psychic)
KEEP BUZZIN’ blue-wave-buzzin’!
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