Album: Michael Schulte – Wide Awake

Release: 28. Sep. 2012

Label: Very Us Records

Single: Jump Before We Fall
(Release: 14. Sep. 2012)

Mein Ohrwurm: I Never Said I Loved You

Endlich mal ein Castingmusiker, der es schafft ehrliche und gute Musik zu machen, ohne sich vom Ruhm und Reichtum eines Major Labels leiten zu lassen. Man muss aber auch zugeben, dass Michael Schulte sich vor The Voice of Germany schon eine treue Fangemeinde auf YouTube aufgebaut hat. Nachdem diese durch die erfolgreiche Castingshow noch erweitert wurde, konnte dem neuen Album also nichts mehr im Wege stehen…

Seine unglaublich sensible und feinfühlige Stimme findet auch in seinem erstem Album Wide Awake seinen Anspruch und zeigt genau das, was ich erwartet habe. Es wird weder zu sehr auf Schnulzen gesetzt, noch versucht er sich irgendwie neu zu erfinden. Es ist viel mehr die goldene Mitte, die sich in jedem Song wiederspiegelt. Ich kann nur selten sagen, dass mich ein Album von vorne bis hinten überzeugt, aber hierbei konnte ich wirklich an jedem Lied Gefallen finden.
Angefangen mit seiner Single Jump Before We Fall, die mir schon vor der Albumveröffentlichung zeigte, das dieses Album schon mal nicht schlecht werden kann. In den ebenfalls sehr indiepoppigen Songs Run Away und Army of Hope sehe ich schon die nächsten großen Auskopplungen. Somit hat mich der Einstieg in dieses Werk schon mal weich geklopft. Die restlichen Songs hatten es dann nicht mehr schwer meine Ohren zu erobern.
Interessant fand ich auch wie man raushören konnte, wo sich der Herr Schulte wohl inspiriert hat. So erinnert mich You Said You’d Grow Old With Me  durch die Klavierklänge doch stark anThe Fray oder auch Take Me As I Am, wo man sehr stark den Einfluss von Mumfords and Sonsraushören kann. Das finde ich keineswegs schlecht, denn das sind zwei großartige Bands, deren Stil keineswegs fehlplatziert in diesem Album ist.
Abgerundet wird das ganze schließlich durch zwei Akustik Songs, die natürlich nicht fehlen durften. Denn trotz der originellen und individuellen neuen Songs, fühlen wir uns doch immer wieder gerne an den Michael erinnert, der mit einer Gitarre vor der Kamera in seinem Zimmer sitzt.

Richtig gute junge Deutsche Musiker gibt es ja nicht unglaublich viele, oder bleiben oft unentdeckt. Michael Schulte hat das Beste aus dem gemacht, was ihm passieren konnte und das Ergebnis ist ein Album, das sowohl neue Vielfalt, als auch gewohnte wunderschöne Klänge bietet und an deren Stimme man sich nicht satthören kann. So gut wie jeder Song taugt zum unlösbaren Ohrwurm, doch welcher das ist, muss jeder für sich entscheiden. Ich jedenfalls kann es nicht und freue mich schon gewaltig, wenn er mit dem Album auf Tour geht…


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