Allen voran der Hamburger Adolf-Hennecke-Preisträger Jürgen Krenz, der mit einer flammenden Rede nicht nur den Altgenossen Honecker, sondern vor allem auch den Sieg über den Imperialismus und die Niederschlagung der Konterrevolution 1989 würdigte. „Wir danken Dir, Genosse Honecker, für 22 Jahre vereintes, sozialistisches Vaterland, für Deine Treue zur Partei und für Dein Wirken im Namen des wirklichen Volkes. Denn wir, und nicht der Straßenmob von 1989, wir, und nicht die langhaarigen NVA-Dienst- und Arbeitsverweigerer, wir sind das wirkliche Volk. Und das verdanken wir Dir und Deiner Partei.“
Noch Stunden lang, als Genosse Honecker längst wieder unter seinem Sauerstoffzelt in der sozialistischen Parteisiedlung am Wannsee lag, zogen Junge Pioniere und begeisterte Sozialisten durch das Brandenburger Tor. Am Abend versammelten sich Zehntausende auf dem Heinz-Keßler-Platz. Dort, wo einst der feudalistisch-imperialistische Prunkbau des Reichstages stand, und es nun freie Sicht auf die gerade fertig gewordene Tiergarten-Neubausiedlung gibt, gab der Oktoberclub ein mit stehenden Applaus gefeiertes Gesangskonzert. Zu dessen Abschluss die Flieger der 217. NVA-Staffel mit ihren MIGs 47 im Tiefflug über die sozialistische Hauptstadt flogen. Ein Gruß, nicht nur an den Genossen Honekcer, sondern vor allem auch an die verdienten NVA-Genossen und ihre Mitkämpfer vom Ministerium für Staatssicherheit, die vor 22 Jahren den Aufstand niederprügelten und -schossen.