ALBGOLD Triathlonliga Waiblingen

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Wow. What a race!

Nach 19-monatiger Rennpause, schwierigem Wiedereinstieg ins Training mit Bänderriss und jede Menge „allgemeiner Alterszipperlein“ war der Saisoneinstieg 2018 lange ungewiss – ganz zu schweigen von meiner Leistungsfähigkeit und den zu erwartenden Ergebnissen.

Einstieg: Triathlon Waiblingen

Nachdem der extrem frühe Liga-Start in Neckarsulm am 22. April nicht zu halten war, verpflichtete ich mich beim so wichtigen Team-Sprint in Waiblingen am Vatertag (10. Mai) die Kollegen vom TV Forst zu unterstützen. Engagiert wurde ich eigens als Anschieber für die Laufstrecke, hatte aber ehrlich gesagt Bammel vor allen drei Disziplinen. Nach ca. 25 km im Wasser und nur 250 km per pedes war ich auch in den Disziplinen unsicher, in denen sonst bei mir „im Grunde nichts anbrennt“.

Aber glücklicherweise war ja das Wetter im April eine Wonne und so konnte ich wenigstens die letzten drei Wochen richtig ordentlich trainieren und vor allem auch schon recht bald ordentlich „Qualität“ einstreuen. Die dauernden Zwickereien beim Laufen nahmen auch mehr und mehr ab und ich konnte am Freitag zuvor die erste richtig gute, schnelle Einheit laufen. Zusammen mit dem Wechseltraining am Vortag, wo sich die Beine auch sehr lauffreudig zeigten, gab das einen Hoffnungsschimmer und Selbstvertrauen.

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Race Day

Und dann war es soweit. Nach einer mehr oder weniger ununterbrochener Phase von „Hochsommer“ sollte es ausgerechnet am Renntag, stürmen (Böen bis 50 km/h), gewittern und regnen. Aber Petrus sparte offenbar ausgerechnet Waiblingen von der Unwetter-Landkarte aus und wir genossen feinstes Triathlon-Wetter.

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Wir, das waren gestern (v.l.n.r.): Michael Blumhofer, Lars Viehweg, meine Wenigkeit und Rolf Schwarz. Pünktlich um 14:47:00 Uhr gingen wir vier für den TV Forst an den Start und es sollte gleich ziemlich wild zugehen im Freibad Waiblingen. Denn die Götter (oder vielmehr eine Kombination aus BWTV und dem Veranstalter Vfl Waiblingen („zufällig“ unser härtester Widersacher) hatten entschieden, statt NACH der Landesliga eine neue Startgruppe zu etablieren, lieber die letzten (schwächsten) Landesliga-Teams zu Beginn unserer Startwelle starten zu lassen und direkt dahinter wir. SUPER IDEE! Es gab schon die eine oder andere Diskussion im Vorfeld unter den Athleten und praktisch alle sahen das als wieder einmal gelungene Komik-Einlage. Da ich niemandem so viel Dummheit oder Unwissenheit unterstellen möchte, kommt im Grunde nur Böswilligkeit als Motiv in Frage. So durften wir schnelleren Schwimmer (wir verbuchten schließlich die schnellste Schwimmzeit aller Senioren-Teams) durch alle diese Teams durchpflügen, was unseren hinteren beiden Schwimmern leider den Anschluss verlieren ließ (der erste Überholvorgang passierte bereits auf der zweiten Bahn!!). Das reinste Chaos!

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Anyway. So verpassten wir unseren angestrebten 1:30er-Schnitt doch deutlich (glatte 8:00 Minuten bis zur Zeitmess-Matte). Rolf schwamm derweil super konstant voraus und machte entsprechend Platz. Am Ausstieg warteten wir dann auf Lars und Blumi und trabten gemeinsam zur Wechselzone im weichen Gras des Stadions. Nach einem soliden Wechsel ging’s auf der vier Mal zu durchfahrenden Wendepunktstrecke gleich ordentlich zur Sache. Dieser fiese Anstieg zum ersten Wendepunkt an der Aral-Tankstelle haut brachial rein, wenn Du vorn zwei Tiere in der Gruppe hast, die auch vor 400 Watt nicht halt machen und von denen einer in 2½ Wochen beim Ironman Lanzarote sicher ein gutes Rennen abliefern wird. Aber die dreifache Menge an Radkilometern war nicht wegzudiskutieren und so kämpfte ich so gut es ging um’s blanke Überleben. Wobei mir dieses unrhythmische Fahren ja noch nie lag und ich eben als Einzel-Triathlet ganz ordentlich radeln kann für einen Zwerg wie mich, in einem Radrennen aber keine zwei Kurven im Peloton überleben würde.

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Rolf und Lars machten die meiste Arbeit vorn im Wind, während wir uns freuen durften, dass das Wetter so mitspielte. Außer einem auffrischenden Wind war es über das gesamte Rennen hinweg praktisch perfektes Triathlonwetter bei leicht bewölkten 19°C. Auf der Ergebnisliste kann man sehr deutlich erkennen, wie ungleich die Leistungsentwicklung gerade bei den Senioren ist. Während das Schwimmen und Laufen äußerst stark leiden, können praktisch alle noch richtig solide radfahren. Auf den VfL Waiblingen verloren wir da mickrige 13 Sekunden. Gleichzeitig verloren alle anderen Teams (außer einem) nicht mehr als 2 Minuten auf uns (Hallo! Das haben einige schon auf lausige 500 m Schwimmen hingekriegt!).

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Nach 31:39 min. schoben wir die Rennräder in die Wechselzone und machten uns auf die letzte Disziplin. Es fasziniert mich immer wieder, wie rasch entschieden ist, wer als „letzter Mann“ zurück gelassen wird. Das fiel mir schon beim Einlaufen bei den Top-Teams der Landesliga auf. Hier ereilte Blumi das Schicksal. Während Lars richtig gut kämpfte, um gleich zu Beginn Druck zu machen, nahm ich mich erstmal ein wenig zurück, um einen guten Rhythmus für alle zu finden. Hinweis: Der dritte Mann eines jeden Teams zählt, wodurch zu Beginn des Laufens entschieden wird, wer zurückgelassen wird. Recht bald hatten wir einen guten Rhythmus gefunden und waren guter Dinge, dass wir – nach wie vor in Führung liegend – das Ding sicher nach Hause laufen können. Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass wir signifikant an Speed verloren hätten. Aber, ach, im Ziel dauerte es diesen Tick zu wenig, bevor die Waiblinger um die Ecke kamen und uns den Sieg doch noch knapp aus den Fängen rissen.

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Trotzdem: Eine starke Leistung, mit der wir zufrieden sein können. Wir haben alles gegeben, was an diesem Tag drin war, ein sehr ordentliches Rennen gezeigt und etwas unglücklich gegen eine verdiente Siegermannschaft verloren. Glückwunsch an die Waiblinger, die dank ihres dritten Platzes aus Neckarsulm nun knapp hinter uns in der Liga-Tabelle auf Rang 2 platziert sind.

Mein persönlicher Eindruck

Und bei mir? Ich bin mega-glücklich, dass die Haxen gehalten haben und ich völlig schmerzfrei gerade beim ach-so entscheidenden Laufen (bei dem wir leider fast eine ganze Minute auf die Waiblinger einbüßten) durchgekommen bin. Das gibt Hoffnung auf die Zukunft und Selbstvertrauen, dass ich – mit ein paar Wochen solidem Lauftraining – wieder halbwegs konkurrenzfähig bin. Das Gleiche gilt im Prinzip für’s Schwimmen (ohne die Variable „Zipperlein“). Läuft. Nur beim Radfahren sind die Defizite einmal mehr deutlich zu erkennen und für mich eben auch am härtesten zu erarbeiten. Aber mit ein bisschen POL werde ich bestimmt auch diese kleine Schwäche bis Ingolstadt oder spätestens Erbach in den Griff bekommen können.

Race Stats:

Wetter: Leicht bewölkt bei 19°C, strammer Westwind

Strecke: 500m Swim im Freibad (24°C) – 20k Bike (4x Wendepunktstrecke á 5k) – 5,4k Run (2 Runden)

Format: Team-Sprint, alle Athleten bleiben zusammen, der dritte Mann über der Linie zählt

Zeiten: 7:59 (Swim) – 2:15 (T1) – 31:42 (Bike) – 1:05 (T2) – 19:54 (Run) = 1:02:55

Platzierung: 2. Platz Seniorenliga

Equipment: Humanspeed-Einteiler, Zone3-Goggles, Simplon Kiaro Rennrad, Scott Triathlonschuhe, Casco Helm, Asics DS-Racer Laufschuhe

Ergebnislisten gibt’s wie immer im BWTV-Ergebnisportal!

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