Wie jedes Jahr fand der Liga-Abschluss traditionell am Schluchsee-Triathlon statt. Wenn auch durch die „total sinnvollen“ Änderungen (Achtung Ironie!) der Liga nur für uns Masters-Triathleten – alles andere wurde durch diverse „Zwischenrunden“ und unterschiedliche Austragungsorte komplett zerrupft, so dass lediglich bei den Senioren dieser traditionelle Abschluss mit Siegerehrung der Gesamtserie stattfand. Und offenbar war die Kommunikation so brillant, dass selbst ultra-erfahrene Athleten wie Marcus Büchler mich nach der Siegerehrung fragten, was das denn jetzt war… Ich glaube, im allgemeinen Sprachgebrauch nennt man das wohl „Verschlimmbessern“.
Wie auch immer. Nach meinem Besuch bei der Eurobike (von der ich zu einem späteren Zeitpunkt kurz berichten werde) und einem Kurz-Urlaub daheim in Nußdorf am Bodensee ging’s am Samstagmorgen direkt nach dem Frühstück entspannt in einer guten Stunde in den Hochschwarzwald zum klassischen Schluchsee-Triathlon. An dieser Stelle möchte ich gern erwähnen, dass ich es sehr schade finde, dass der Cross-Triathlon am darauf folgenden Sonntag nicht mehr ausgetragen wird. Das war einmal mehr der NOCH geilere Wettkampf.
Ich war also super früh da, holte die Startunterlagen und traf mich mit den bewährten Team aus Rolf (Schwarz) und Michael „Blumi“ Blumhofer plus diesmal Martin Häfner als „Ersatzmann“ zum Herrichten der Wechselzone. Interessanterweise hatten wir durch unsere Führung der Vorrunde die Startnummern 1 – 4 (ich selbst die Nummer 3, was ein Erreichen des „Besser als die Startnummer-Status“ fast unmöglich machte).
Dann ausgeprägtes Chillen, da nun zwei Stunden totzuschlagen waren bis zum Start. Wenigstens konnten wir den anderen Ligen beim Start zuschauen. Und dann der Start. Ich komme extrem schlecht weg und gurke schon an der ersten Boje irgendwo im Niemandsland rum. Aber Blumi geht es offenbar nicht besser und so werde wir zeitgleich an Land gespült (und verlieren schon in der Auftakt-Disziplin eine geschlagene Minute auf unseren Team-Kameraden Rolf). Der düst derweil schon wie gewohnt brachial durchs Feld und schnappt sich mit einem soliden Lauf den Gesamtsieg bei den Masters. Das hat er sich aber auch wirklich verdient, hat er doch seinen ganzen Fokus in diesem Jahr auf diesen Liga-Gewinn ausgerichtet und diese wirklich vom Start bis zum Ziel dominiert. Glückwunsch, Rolf!
Mir läuft es auch beim Radfahren nicht richtig rund. Anders als beim Cross-Triathlon, liegt mir der Schluchsee-Kurs offenbar nicht. Ich habe da noch nie ein gutes Rennen abgeliefert. Aber Spaß gemacht hat es trotzdem, war doch das Wetter vom Allerfeinsten und die Strecke sowieso. Nur die Rüttelstrecke runter nach Balzhausen muss unbedingt mal neu asphaltiert werden – die wird langsam zu einem echten Sicherheitsrisiko.
Beim Laufen kam ich dann wenigstens etwas besser in meinen Rhythmus als in den vergangenen Rennen. Das wird auch langsam Zeit, gibt es doch in zwei Wochen mit den Deutschen Meisterschaften im Cross-Triathlon auf der sensationell schönen Strecke in Schalkenmehren in der Eifel das erste Rennen, das für mich wirklich zählt. Das ist der Vorteil, wenn man so vergleichsweise weit hinten ist: Man kann sich in der abschließenden Disziplin auf ein motivierendes Überhol-Fest einstellen. Da ging es mir wie Laura Lindemann gestern beim WTS Hamburg – einen nach dem anderen abhaken (bezeichnend natürlich, dass eine Weltklasse-Athletin wie Laura Lindemann eine Website hat, diese aber offenbar seit 2 Jahren (ZWEI! JAHRE!) nicht mehr gepflegt wurde).
Mit der drittbesten Laufzeit lief ich dann als Gesamt-Sechster ins Ziel (1. M50). Das ist im Grunde mit die schönste Zeit: Das Runterkühlen, der Austausch mit den lieben Kollegen, das Warten auf unseren dritten Mann, das „im Kopf die Team-PLatzierung durchkalkulieren“, die Post Race Verpflegung. Anschließend noch ein wenig in den wunderbaren Schluchsee hüpfen, auslaufen, Rad auschecken und dann unter die wohlverdiente Dusche.
Ach ja, ich hatte vergessen zu erwähnen, dass ich auf dem Weg zum See an den Realtime-Monitoren unseres Zeitmessers Racepedia vorbei kam und eine simple Addition aus drei Platzziffern vornahm. Und sieh da: Wir hatten doch tatsächlich den Sieg für den TV Forst geholt. Sensationell!
Wie üblich findet die Siegerehrung im Großen Kursaal im Ort statt und es gibt … tataaaa … Pasta. Natürlich! ALBGOLD natürlich! Mit gefühlten drei Kilo Bolognese-Soße. Lecker. Natürlich werden am Tisch die üblichen „Post Race War Stories“ ausgetauscht und dann ist es soweit. Zuerst gibt es ein Filmchen vom letzten Liga-Rennen in Erbach, dann viele schöne Fotos über die gesamte Liga-Zeit 2018 und schließlich werden die Sieger geehrt. Da es nur für uns Masters (siehe oben) das tatsächliche Liga-Finale war, gibt es auch nur für uns die (richtig großen!) Schecks in den weißen Umschlägen. 😉
Fazit:
Ein wie immer vollkommen fehlerfreier Wettkampf in gewohnter Top-Qualität. Wetter passte dieses Jahr auch wieder. Der Hochschwarzwald bietet eine ungewohnte und wunderschöne Bühne für unseren geliebten Triathlon-Sport. Leider ohne die erste Liga (BaWü-Liga), die zusammen mit den Frauen erst am 12. August in Karlsdorf ihr Liga-Finale feiert.
Race Stats:
- Wetter: Sonne, leicht bewölkt, 24°C; Wasser 21,6°C
- Strecken: 1,5k Swim (mit Neo), 36k Bike (selektiv), 10k Run (ebenfalls selektiv)
- Zeiten: 23:59 (Swim, 10.) – 2:31 (T1) – 1:04:21 (Bike, 17.) – 0:55 (T2) – 37:57 (Run, 3.) = 2:09:57 Gesamt
- Platzierung: 6. Platz (1. M50), Mannschaft: 1. Platz
- Ausrüstung: Zone 3 Vanquish Neo & Goggles, Compressport Zweiteiler, Rudy Project Helm & Brille, Fuji Norcom Straight TT-Bike, Scott Tri-Schuhe, Adidas Boost Boston Laufschuhe
- Ergebnislisten gibt’s wie immer auf der BWTV-Ergebnisseite!